Ulm News, 24.01.2025 17:00
Kein Expansionskurs in Sicht: Warum geht der Betreiber der Spielbanken in Baden-Württemberg nicht All-in?


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In Baden-Württemberg gibt es derzeit drei Standorte, an denen Spielbanken niedergelassen sind. Sie befinden sich in Baden-Baden, Stuttgart und Konstanz. Die drei Casinos decken den Glücksspielbedarf in Baden-Württemberg scheinbar komplett ab, denn eine Expansion durch die Baden-Württembergische Spielbanken GmbH & Co. KG scheint nicht geplant zu sein - auch nicht für die Region Ulm.
Doch ein Blick auf die Landkarte wirft Fragen auf. Warum gibt es in einer Stadt wie Ulm, die geografisch zentral liegt und historisch als Handels- und Kulturstadt bekannt ist, keine Spielbank? Der Gedanke liegt doch auf der Hand: Ein neues Casino könnte den Nervenkitzel direkt vor die Haustür bringen. Aber die Realität sieht anders aus – und dafür gibt es einige Gründe, die wir im Folgenden näher beleuchten werden.
Die bestehenden Standorte der Spielbanken Baden-Württemberg
Baden-Württemberg hat seine drei Spielbanken klug platziert. Baden-Baden, das traditionsreiche Flaggschiff, lockt internationale Gäste mit seinem eleganten Ambiente und jahrhundertealter Geschichte. Stuttgart, als Landeshauptstadt, bietet modernes Flair und zieht mit zentraler Lage und guter Anbindung auch Besucher aus umliegenden Regionen an. Konstanz hingegen punktet mit seiner Lage am Bodensee und der Nähe zur Schweizer Grenze.
Ulm liegt in Schlagdistanz zu Stuttgart. Mit einer Entfernung von unter 100 Kilometern fällt die Entscheidung für Spieler leicht, sich direkt in die Landeshauptstadt zu begeben. Die bestehende Infrastruktur der Spielbanken scheint also geografisch und strategisch gut abgestimmt – auch ohne einen eigenen Standort in Ulm.
Kriterien für die Wahl eines neuen Standorts: Was macht eine Stadt attraktiv für eine Spielbank?
Die Betreiber von Spielbanken wissen genau, worauf es bei der Standortwahl ankommt. Faktoren wie Bevölkerungsdichte, Kaufkraft und Tourismuspotenzial sind entscheidend. Baden-Baden punktet mit internationalem Renommee, Konstanz zieht Urlauber aus der ganzen Region an und Stuttgart ist das wirtschaftliche Zentrum des Bundeslands.
Ulm hat zwar eine reiche Geschichte und eine zentrale Lage, doch verglichen mit den bestehenden Standorten fehlt der Stadt die Strahlkraft. Der Tourismus ist überschaubar und die Einwohnerzahl von etwa 130.000 liegt deutlich unter der von Stuttgart.
Hinzu kommt, dass potenzielle Besucher aus Bayern, das direkt an Ulm grenzt, womöglich lieber andere Angebote wahrnehmen – ob in einer der bayerischen Spielbanken oder über die wachsende Konkurrenz im Internet.
Herausforderung durch Online-Casinos: Warum der Wettbewerb bedacht werden muss
Die Zeiten haben sich geändert. Früher war ein Besuch im Casino ein gesellschaftliches Ereignis, heute genügt ein Klick. Online-Anbieter locken mit Bequemlichkeit und Verfügbarkeit rund um die Uhr. Kein Dresscode und kein Fahrtweg muss in Kauf genommen werden, wenn man z.B. im NetBet Casino online spielen möchte. Man muss einfach das Smartphone zücken und loslegen. Das macht es für stationäre Spielbanken schwer, neue Standorte zu rechtfertigen.
Doch während die Online-Konkurrenz vor allem mit Komfort und schnellen Gewinnen wirbt, setzen die Spielbanken auf das, was der digitale Raum nicht bieten kann – eine besondere Atmosphäre. Ein stilvolles Ambiente, persönliche Betreuung und der Nervenkitzel eines echten Roulettetischs schaffen ein Erlebnis, das Online-Plattformen nicht komplett nachahmen können.
Dennoch bleibt die Konkurrenz stark und die Eröffnung eines neuen Standorts, der direkt gegen diesen Trend antreten müsste, erscheint riskant. Bei den Nachbarn aus Bayern gibt es jetzt sogar ein eigenes Online-Angebot, um am wachsenden digitalen Markt zu partizipieren. In Baden-Württemberg scheint das noch nicht geplant zu sein.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Kosten-Nutzen-Analyse für einen neuen Standort
Ein Casino ist nicht einfach ein schicker Saal mit ein paar Spieltischen. Dahinter steckt eine komplexe Infrastruktur – von Immobilien über Technik bis hin zu qualifiziertem Personal. Die Kosten für die Eröffnung einer neuen Spielbank sind immens, insbesondere wenn man bedenkt, dass allein die Spielbankabgabe schon einen erheblichen Teil der Einnahmen frisst.
Die Betreiber müssen sich fragen: “Lohnt sich das Risiko wirklich?” In einer Stadt wie Ulm, die zwar zentral, aber wirtschaftlich nicht mit Stuttgart oder Baden-Baden vergleichbar ist, könnte die Rentabilität fraglich sein. Anstatt in neue Standorte zu investieren, scheinen die Betreiber klugerweise ihre Ressourcen in die Optimierung der bestehenden Spielbanken zu stecken – und das mit gutem Grund.
Gesetzliche und regulatorische Faktoren
In Deutschland wird Glücksspiel streng reguliert. Spielbanken benötigen eine staatliche Konzession, und die Anzahl der Standorte ist in jedem Bundesland begrenzt. Das Ziel dahinter ist, das Glücksspiel zu kanalisieren und in legale Bahnen zu lenken.
Zusätzlich zur strikten Regulierung kommt die Spielbankabgabe, die den wirtschaftlichen Druck auf neue Standorte erhöht. Die hohen Abgaben stellen sicher, dass Glücksspielanbieter einen signifikanten Beitrag zum Staatshaushalt leisten, mindern aber gleichzeitig die Attraktivität, riskante Expansionspläne zu verfolgen.
Fachkräftemangel als zusätzliche Hürde
Eine Spielbank lebt nicht nur von ihrer Ausstattung, sondern vor allem von ihren Mitarbeitern. Doch qualifizierte Croupiers zu finden, ist eine Herausforderung. Konzentration, Rechenfertigkeiten und der Umgang mit Gästen sind keine Selbstverständlichkeiten. Die Spielbank Baden-Baden hat aus diesem Grund eine interne Ausbildung etabliert, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Für neue Standorte wie Ulm würde dies jedoch zusätzlichen Aufwand bedeuten – in einer Branche, die ohnehin mit begrenztem Personal zu kämpfen hat. Die Suche nach Fachkräften stellt daher einen weiteren Grund dar, warum die Betreiber von einer Expansion absehen könnten.
Ist Ulm einfach nicht attraktiv genug?
Ulm mag zentral liegen, doch in der Hierarchie möglicher Standorte scheint die Stadt hinter größeren Konkurrenten zurückzufallen. Die Grenzlage zu Bayern bedeutet, dass potenzielle Besucher nicht nur zwischen Ulm und Stuttgart wählen, sondern auch auf bayerische Angebote ausweichen könnten.
Hinzu kommt die vergleichsweise geringe touristische Attraktivität. Während Baden-Baden und Konstanz überregional und international bekannt sind, bleibt Ulm vor allem eine Stadt mit regionaler Bedeutung. All das führt zu der Schlussfolgerung, dass die Stadt im Vergleich zu den bestehenden Standorten weniger Potenzial bietet.
Fazit: Ein neuer Standort in Ulm ist unwahrscheinlich!
Ob es die geografische Nähe zu Stuttgart, die starke Konkurrenz durch Online-Casinos oder die wirtschaftlichen Risiken sind – alles deutet darauf hin, dass die Betreiber der Spielbanken Baden-Württemberg keinen Grund sehen, in Ulm zu expandieren.
Die Spielbanken Baden-Württemberg konzentrieren sich auf ihre bestehenden Standorte und setzen auf Qualität statt Quantität. Veranstaltungen, erstklassiger Service und ein unverwechselbares Ambiente stehen im Vordergrund.
Während die digitalen Anbieter weiter an Popularität gewinnen, setzen die Spielbanken auf das, was sie am besten können: ein Erlebnis schaffen, das sich nicht durch einen Bildschirm ersetzen lässt.








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