Ulm News, 05.01.2025 19:30
Glanzlicht der Woche - Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm brennt zum Neujahrskonzert wahrlich ein Feuerwerk ab

Eigentlich darf am 1. Januar nicht mehr geböllert werden – keine Raketen mehr und keine Kracher. Doch das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm brennt zum Neujahrskonzert im Theater Ulm im übertragenen Sinne ein imposantes Feuerwerk mit größter Bandbreite ab, dessen Funken aufs Publikum übersprühen.
Dabei beginnt alless sphärisch leise und behutsam mit Richard Wagners Vorspiel zum ersten Aufzug aus der Oper „Lohengrin“. Einige Klassiker aus Georges Bizets Carmen, über Tschaikowsky und Ravel bis wieder zu Wagner und hin zu Edvard Grieg bringen das ausverkaufte große Haus im Theater Ulm schon zu Neujahr in Wallung. Dirigent und Generalmusikdirektor Felix Bender holt pointiert und präzise alle Möglichkeiten aus seinem Orchester heraus, deren Musiker sich hingebungsvoll leiten lassen und schon am ersten Tag des Jahres eine Bestleistung abliefern – feinsinnig, feinfühlig – fein gespielt.
Wie soll da im zweiten Abschnitt noch eine Steigerung möglich sein?
Doch Moderator / Conferencier Benjamin Künzel gibt verbal den Takt vor und lädt die Musiker auch schon mal zum Refrain zur Musik für Batman ein – ein Lacheffekt der charmanten Art. Ja, richtig gehört: The Batman Theme von Dany Elfman aus dem gleichnamigen Film wird geboten – oder „Feeling good“ aus dem Musical „The Roar oft the Greasepaint“ von Bricusse & Newley – das ist zum Teil wirklich krass – oder wie die Jugend sagen würde: einfach übel gut. Hierbei kann Tenor-Solist Markus Francke auch seine Blues-Stimme darbieten – die in keinster Weise seiner Opernstimmlage nachsteht. Wie spannungsgeladen und dennoch scherzhaft er das Publikum in seinen Bann zieht, ist an diesem Abend überdies bemerkenswert.
Anders als beim berühmten Prototypen der Neujahrskonzerte in Wien, auf den Benjamin Künzel gleich zu Beginn in seiner Moderation scherzhaft eingeht - muss man sich in Ulm die prunkvollen Goldornamente im Großen Saal des Musikvereins Wien natürlich wegdenken – auch das Blumenmeer an der Bühne aus San Remo (laut eines Zuschauers hier in Ulm scherzhaft „Salatvariationen“) und vielleicht die edlen Roben des Publikums. Die Bühne hier besticht durch ihre Schlichtheit mit hauchzarten Lichteffekten im Hintergrund.
Auch das laszive Ritardando und wieder top Beschleunigung innnerhalb eines Taktes der Philharmoniker weit donauabwärts bei Straußwalzern und einem Marsch als letzte Zugabe, dessen Namen uns gerade partout nicht einfallen will (zu viel Spoilern wäre den nächsten Aufführungen doch auch nicht zuträglich, oder?), ist kaum zu imitieren, was auch gut so ist - wo hingegen Herbert von Karajan bei beiden Orchestern reüssierte – seine mithin ersten Sporen bekanntermaßen in Ulm an seinem nach ihm benannten Platze einfahren konnte. Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm unter der Leitung von Dirigent GMD Felix Bender hat - inklusive Solist und Conferencier - ein prächtiges Neujahrs-Konzert geboten und eine wahnsinnige – wie ausgeführt – Bandbreite ihrer Kunst präsentiert.
Bravorufe – nötige Zugaben und schließlich Standing Ovations – das Neujahrskonzert der Ulmer Philharmoniker am Theater Ulm: die Publika der kommenden Aufführungen dürfen sich in Vorfreude hüllen.
Ulm-news meint überdies: Extraklasse im 104. Jahr des Bestehens des Orchesters – selbst von Karajan würde von oben mit dem Taktstock ans Pult klopfen – und sogar applaudieren.
Die nächsten Neujahrskonzerte
4. und 5. Jan. und zwei an Dreikönig, 6. Jan 2025 - aber alle leider schon ausverkauft. Restkarten gibt es lediglich noch am Sonntag, 26. Jan. 2025 - und das ist auch schon das letzte der zehn Konzerte - also sputen.







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