Ulm News, 14.12.2024 08:15
Der SSV empfängt den HSV – der ist gefühlt untrainierbar – unführbar – unkalkulierbar – das Donaustadion ist erneut ausverkauft
Es gibt nicht wenige, die tatsächlich auch im sonnigen Süden Anhänger des HSV sind und fatalistisch behaupten: nach 55 Jahren 1. Liga folgten jetzt 55 Jahre 2. Liga. Und dann? Zunächst einmal das Spiel der Spatzen gegen den einst Bundesliga-Dino, den Hamburger Sportverein. Schauplatz ist das Ulmer Donaustadion am Samstag, 14. Dez. 2024 mit Start der Partie um 13.00 Uhr.
Sechsmal Meister, viermal Pokalsieger – und 1983 Europapokalsieger der Landesmeister – unvergessen Magaths Sonntagsschuss an diesem 25. Mai im Endspiel in einem nur halbvollen Athener Stadion gegen ein hochfavorisiertes Juventus Turin mit Zibigniew Bonik und einem gewissen Michel Platini – ach ja: auch hier mit einem Dino: Dino Zoff stand damals im Tor, was er bekanntermaßen mit 40 Lenzen immer noch tat. Roberto Bettega ist vielleicht noch ein Begriff und natürlich Claudio Gentile. Er war wahrscheinlich der Grund für Magaths Weitschuss, denn alles und jeder in Gentiles Verteidiger-Nähe war damals in Gefahr, das Feld mit der Tragbare zu verlassen. Zico und Maradona mussten das ein Jahr zuvor bei der WM in Spanien erfahren – Maradona wurde es zu bunt, er ließ sich zu einem Revanche-Foul hinreißen und sah Rot. Aber das führt jetzt wirklich zu weit.
Schwelgen wir lieber noch kurz in der damaligen Aufstellung des HSV: im Tor Uli Stein, Dietmar Jakobs, Holger Hieronymus, Bernd Wehmeyer (der ist tatsächlich noch im HSV-Aufsichtsrat oder so, nein falsch: sogar Vizepräsident des Vereins), Manni „Bananenflanke“ Kaltz, Wolfgang "Pferdelunge" Rolff, Felix Magath hatten wir schon erwähnt, Jürgen Groh und Jürgen Milewski, und vorne dann Horst Hrubesch und Lars Bastrup. Wir hätten nicht mal nachschauen müssen, bis vielleicht auf Jürgen Groh.
Was ist nur mit dem Dino los?
Mit Begriffen wie Bundesliga-Dino (dieser von Dinosaurier, nicht nach dem Torwart benannt) und unabsteigbar dekoriert kann das Bundesliga-Gründungsmitglied von 1963 nicht mehr dienen. Nach 55 Jahren war dann 2018 Schluss. Und jetzt? Jetzt sind es schon 6 Jahre in Liga 2 und fast dünkt es einem, der glorreiche HSV ist un-auf-steigbar: immer wieder in der Tabelle klar enteilt, geht dem HSV am Schluss noch die Puste aus. Nix da mit Aufstieg, umso schlimmer, dass es in der vergangenen Saison Stadtrivale FC-St. Pauli geschafft hat. Welch Schmach. Die bleibt in der Medienstadt Hamburg nicht unerwähnt. Und wenn die KollegenInnen mal nichts zu schreiben haben, dann gehen sie zu Klaus-Michael Kühne (u.a. Logistikunternehmen Kühne + Nagel Gruppe). Der Milliardär, manchmal Sponsor, manchmal Mäzen, manchmal auch „ich will mein Geld zurück“ haut immer einen raus, und jeder redet mit und jeder versucht, auf den Verein Einfluss zu nehmen.
Deshalb sagen viele HSV-Fans, ihr Verein sei mittlerweile unführbar, weil zu viel von außen reingeredet wird – die Mannschaft untrainierbar, weil zu viel von außen reingeredet wird und das Team für Ulm unkalkulierbar, weil zu viel von außen reingeredet wird, nein, Quatsch – weil einfach keine Kontinuität vorhanden ist, denn weil wieder einmal ein Trainer gehen musste: diesmal Steffen Baumgart. Aktuell darf Merlin Polzin als Interimslösung ran. Doch schon nach zwei Spieltagen grummelt es – zuhause nur ein 2:2 gegen Darmstadt, vielleicht sollten wir doch? … oder müssten wir vielleicht?
Oder ist doch Sportdirektor Stefan Kuntz – auch er neu seit dieser Saison – verantwortlich für die aktuelle Misere, nur Platz 7 in der Tabelle - vollkommen wurscht, dass es nur 2 Punkte zu einem Aufstiegsplatz sind?
In der aktuellen Sportbild steht wahrscheinlich: „Ist der Europameister von 1996 noch der richtige Mann für Hamburg, oder sollte man ihn auf das nächste Elb-Containerschiff verfrachten?“ Wie immer sind es unruhige Zeiten in Hamburg, derzeit oft Schietwetter und mit einer steifen Prise aus Nord-Nord-Ost.
Es folgt noch ein Sportlicher Vorbericht und ein Beitrag über die Einschätzung „Ausbau Donaustadion – wann könnte was, wie passieren?“
Noch ne`Info:
57.000 Zuschauer passen ins Hamburger Stadion, das übrigens wieder Volksparkstadion heißt und von 1998 bis 2000 in ein reines Fußballstadion umgebaut wurde. Der HSV war jetzt drei Jahre in Folge in den schwarzen Zahlen und hat seine Arena vollkommen abbezahlt. Die Hamburger Kaufleute können also noch was.








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