Ulm News, 06.12.2024 19:01
Klare Absage des SSV-Ulm Gesamtvereins an den Kauf des Donaustadion durch die Kicker
Das riecht mal richtig nach Zoff. Verein gegen Verein – beides Mal SSV Ulm 1846 gegen SSV Ulm 1846 – nur Letztere mit dem Zusatz Fußball, also die ausgegliederte Profi-Fußball-Abteilung. Inhalt einer Mitteilung von heute Abend vom Gesamtverein: nix da mit dem Verkauf des Donaustadions und Umbau zur reinen Fußball-Arena auf Kosten der Leichtathleten.
Vor ein paar Wochen Mitgliederversammlung des SSV Ulm 1846 Gesamtvereins, mit 12.000 Mitgliedern einer der größten Vereine des Landes – 64 Mitglieder verlieren sich in der Sitzung, obwohl es um das Millionenprojekt Beurer Sportpark auf dem Areal der Jahnhalle geht. Wahrscheinlich wären ein paar mehr Mitglieder gekommen, wenn damals schon bekannt gewesen wäre, was nun offensichtlich wird.
Auf der anderen Seite der Stadionstraße steht nämlich das Donaustadion. Wie ulm-news und andere Medien Mitte der Woche berichtet haben, will der SSV Fußball das Donaustadion eventuell für einen kleinen Betrag kaufen (ggf. 1 Euro), auf Gelder der Stadt weitestgehend verzichten und mit einem Investoren-Gremium zu einer Fußball-Arena umbauen. Markus Thiele hatte heute in der SWP nachgelegt: „Sonst würde es keinen Profi-Fußball in Ulm geben können.“ Vorschlag: Neubau eines Leichtathletik-Stadions - wo auch immer, jedenfalls für die Stadt günstiger als hohe Zuschüsse für die Modernisierung des Donaustadtions.
Nun haben heute Abend die Verantwortlichen des Gesamtvereins eine geharnischte Stellungnahme abgegeben und den Überlegungen der Fußballer entschieden widersprochen. Auf 3 ½ Seiten werden da Gegenargumente gegen den Verkauf des Donaustadions an die Kicker dargelegt, die detaillierter kaum sein könnten. Fast jede Sportart – vor allem die Leichtathleten – werden genannt, wie sie unter dem Wegfall des Stadionrunds (Tartanbahn und Sprungeinrichtungen) zu leiden haben. Auch die Anwohner der Oststadt werden erwähnt, dass diese den entstehenden Lärm rund um den Fußball nicht erleiden sollen müssten.
Im Papier heißt es etwa: „Eine kurzfristige, vollständige Übertragung des Stadions an den Fußball und damit der Wegfall der Nutzung der Tartanbahn im Stadion würde die Leichtathletik-Abteilung nicht überleben.“
Und wenn der Fußball der Totenglöckchen schon bimmeln lassen würde, dann wird ihm gleich auch noch eine Parade entgegengefahren:
„Pünktlich 15 Jahre nach der letzten Insolvenz im Stammverein, damals ausgelöst durch den Fußball, wäre diese Übertragung mit der Verdrängung aller anderen Nutzer aus dem Stadion, sowie der damit verbundenen massiven Einschränkungen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf den umliegenden Betrieb des Stammvereins, ein erneuter „Dolchstoß“ für den Stammverein.“
Starker Tobak des Gesamtvereins, das sieht nicht nach einer friedlichen Adventszeit aus in der Friedrichsau. Man wolle die anderen Masterpläne bezüglich Donaustadion, die der Gemeinderat Mitte Dezember diskutieren will, konstruktiv begleiten, so der Gesamtverein. An der 3 ½-seitigen Mitteilung ist aber die Eindeutigkeit, wie der Hase zu laufen hat, nicht zu deuteln.



Highlight
Weitere Topevents
Da`s nix wird mit Continental: Stadt Neu-Ulm kauft Gewerbegrundstück im Illerpark zurück
Die Stadt Neu-Ulm hat das im Jahr 2019 an die Continental AG veräußerte Gewerbegrundstück im Bereich...weiterlesen
SEK der Polizei bei Erbach im Einsatz - und rammt Kleintransporter mit Verdächtigem von der Straße
Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) hat am Samstagabend bei Erbach einen Mann festgenommen. Nach einer...weiterlesen
Baustellen-Update für Ulm: B10 mit nächtlicher Vollsperrung und viele weitere Arbeits-Punkte
Das Baustellen-Update für kommende Woche ist wieder sehr umfangreich, unter anderem zur...weiterlesen
Steht der Bitcoin vor einem Comeback?
Rückblickend waren besonders die Entwicklungen des Bitcoins geprägt von vielen Extremen. Letztlich waren...weiterlesen
Hintergründe zum SEK-Einsatz werden nun klarer: SEK nimmt 43-Jährigen fest
Ein 43-jähriger Mann ist am Samstagabend in Erbach von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) festgenommen...weiterlesen
Ulm feiert Abschied von der Brücke - und tausende Besucher Kommen - größtes Projekt seit dem Münsterbau - und der ging rund 500 Jahre
Tausende kamen am Sonntag nach Ulm um den beginnenden Abriss der Wallstraßenbrücke und des...weiterlesen
Wallstraßenbrücke im Ulmer Blaubeurer Ring/B10 wird scheibchenweise abgetragen
Die Wallstraßenbrücke und die Blaubeurer-Tor-Brücke sind seit vergangener Woche in Fahrtrichtung...weiterlesen
Tragischer Unfall: Fußgänger tödlich verunglückt
Zu einem tragischen Unfall ist es auf der Landesstraße zwischen Holzhausen und Unterberken gekommen. Ein...weiterlesen



schließen






