Ulm News, 17.11.2024 22:26
Heimparty mit spektakulärem Sieg der Uuulmer gegen Göttingen
Mit einem in allen Belangen überzeugenden 109:70 Kantersieg zuhause gegen Schlusslicht Göttingen baut ratiopharm ulm die Siegesserie in eigener Halle weiter aus und festigt somit einen Tabellenplatz in der Spitzengruppe.
Die Uuulmer verschwendeten keine Zeit um die Machtverhältnisse am Sonntagnachmittag klar und frühzeitig aufzuzeigen. Aus einer intensiven Defensive heraus spielte sich das Team am offensiven Ende bereits in den ersten zwanzig Minuten in einen Rausch.
Mit einer beeindrucken Dreierquote von 64,3% (9/14) war der orangene Zug in der ersten Hälfte nicht aufzuhalten und dementsprechend standen früh in der Partie alle Zeichen auf den nächsten Heimsieg – somit bleibt das Team von Cheftrainer Ty Harrelson zuhause in der BBL weiterhin ungeschlagen.
Keyplayer: Geschlossene Offensivmaschinerie auf Höchsttemperatur
Um am Ende 109 Punkte zu erzielen, bedarf es eine geschlossene Mannschaftsleitung im Scoring. Jeder Ulmer im Spielberichtsbogen stand auf dem Parkett und jeder trug sich mit Zählern in den Boxscore ein: mit 15 Punkten avancierte Noa Essengue zum besten Korbjäger und mit acht eingesammelten Bällen zusätzlich zum besten Rebounder.
Mit Márcio Santos, Tobias Jensen und Philipp Herkenhoff markierten insgesamt drei Uuulmer 13 Punkte. Alle Drei zeigten sich zudem von jenseits der Dreipunktelinie enorm treffsicher: Santos (3/4), Jensen (3/3), Herkenhoff (2/2). Auch Scharfschütze Alfonso Plummer feuerte sechsmal das Spielgerät in Richtung Korb ab – drei Mal zappelte es im Netz, damit legte der Guard mit 12 Zählern ebenfalls zweistellig auf.
Spielverlauf
Zum Auftakt in die Partie hämmerte Marcio Santos das Spielgerät nach einem erfolgreichen Pick&Roll mit Ballhandler Justinian Jessup in die Maschen. Diese Aktion war sinnbildlich für die ersten Minuten, da die Ulmer immer wieder versuchten zielstrebig und aggressiv den Korb zu attackieren – so rüttelte auch Noa Essengue mit einem Slamdunk die Korbanlage in der ratiopharm arena mal ordentlich durch.
Aber die Gäste feuerten in der Anfangsphase effizient von außen (3er: 3/4), insbesondere Ex-Ulmer Zach Ensminger zeigte sich mit zwei erfolgreichen Würfen von außen gut aufgelegt. Die Uuulmer ließen sich aber von jenseits der Dreipunktelinie nicht bitten und nahmen beim frühen Dreiercontest ebenfalls teil: Erneut war es Center Santos, der zwei Dreipunktewürfe verwandelte und brandheiß in die Partie startete (14:11, 6.). Beim Stichwort „Dreier“ darf ein Schütze in den orangenen Reihen logischerweise nicht fehlen – von der Bank kommend versenkte Distanzexperte Alfonso Plummer seine ersten zwei Versuche auf Anhieb.
Trotz der bisher zahlreichen Highlights gehörte jedoch Isaiah Roby mit einem Putback-Dunk gegen zwei Verteidiger das spektakulärste Play des ersten Spielabschnitts. Den in den letzten Minuten des ersten Viertels angefangenen Scoringrun fuhren die Uuulmer auch nach der kurzen Unterbrechung fort: ein viertelübergreifender 17:4 Lauf ließ das Team das erste Mal deutlich davonziehen (31:14, 12.). Trotz der hohen Führung blieb man weiterhin auf dem Gaspedal und zwang die Göttinger mit einer aggressiven Verteidigung zu frühen Ballverlusten im Spielaufbau – binnen weniger Sekunde schnappte die Ganzfeldpresse gnadenlos zu, erst vollendete Roby mit einem weiteren Dunk und anschließend hieß der Nutznießer Tobias Jensen.
In dieser Phase spielte sich die orangene Offensive in einen absoluten Rausch, allen voran von außen fand quasi jeder Wurf das Ziel (3er – 9/14 – 64,3%). Zwar gelang den Veilchen in der Offensive nach und nach ebenfalls mehr Erfolgserlebnisse, aber auf der Gegenseite war die orangene Offensivwelle kurz vor der Pause weite rhin nicht zu stoppen – 60 Punkte zur Halbzeit untermauerten das Offensivfeuerwerk (HZ, 60:35).
In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel blieben einseitige Läufe erstmal aus. Beide Teams fanden unmittelbar nach der Pause den eigenen Rhythmus und kamen kontinuierlich zu Zählbarem. Damit blieb das große Punktepolster zunächst weiterhin bestehen. Damit nicht zufrieden, schraubte das Team an der defensiven Intensität und erneut diente das aggressive Pressing als probates Mittel.
Die Gäste wussten jedoch im Vergleich zum ersten Durchgang damit umzugehen und stellten die Ulmer Defensive vor mehr Problemen als noch zu Beginn – nichtsdestotrotz wuchs die Differenz weiter an (87:57, 30). Auch wenn das Spiel bereits entschieden war und es im letzten Spielabschnitt lediglich um Ergebniskosmetik ging, stand die komplette Arena und feierte bereits sechs Minuten vor Spielende das Team frenetisch. In den letzten Minuten durfte ausschließlich die junge Garde um Tobias Jensen, Alec Anigbata und Co. ran. Weiter angetrieben von den Rängen behielten die Ulmer den Flow bei, knackten kurz vor Ende die 100-Punkte-Marke und sichern sich per Kantersieg den fünften BBL-Heimsieg.
Orange Mixed-Zone
Headcoach Ty Harrelson: „Ich bin stolz auf meine Jungs. Wir waren von Beginn an fokussiert und wollten zeigen wie aggressiv wir spielen können - gerade in den ersten zwei Vierteln haben wir das gut hinbekommen. Nun möchte ich allen eine erholsame Länderspielpause wünschen. Ein paar Spieler von uns wurden für ihr Land nominiert, darauf bin ich stolz und freue mich sehr. Heute haben alle Spieler eine gute Leistung gezeigt und ich hoffe, dass sich Alec Anigbata nicht schlimmer verletzt hat.“
Co-Kapitän Philipp Herkenhoff: „Heute haben wir von Anfang an sehr viel Energie auf den Platz gebracht. Wir haben sehr aggressiv verteidigt und standen am Defensiven Ende oftmals gut. Wir hatten zwar vereinzelt kleine Fehler, alles in allem haben wir aber einen guten Job gemacht."
Jetzt ist erst einmal Länderspielpause, bis dann für die Uuulmer beim nächsten Spiel wieder im Eurocup antreten dürfen - am 28. Nov. auswärts gegen Tel Aviv.





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