Bereits vier Tage zuvor waren die Orangenen in einem intensiven BKT EuroCup Spiel gegen den Tabellenführer aus Istanbul gefordert. Seit Beginn der Saison kämpfen die Uuulmer mit der harten Doppelbelastung: Pro Kalenderwoche stehen mindestens zwei Partien auf dem Plan. Die BG aus Göttingen nimmt nicht am internationalen Geschäft teil und besitzt daher den Luxus, sich länger auf wichtige Spiele in der Liga vorbereiten zu können. Tabellarisch gesehen erwartet uns der nahezu größtmögliche Unterschied der Liga: Während die Uuulmer mit einem Sieg nicht nur die Heimserie ausbauen, sondern auch an die Tabellenspitze klettern könnten, geht es für die Veilchen darum, mit einem Sieg zu den anderen Kellerkindern aufzuschließen.

Auch Guard Nelson Weidemann freut sich auf das Heimspiel: „Zuhause vor den eigenen Fans zu spielen, bringt zusätzliche Motivation und uns als junges Team auch viel Sicherheit- wir sind dankbar für diese einzigartige Heimspiel-Atmosphäre und freuen uns auf Sonntag.“
Die Partie wird zudem ab 14:45 Uhr live bei Dyn übertragen.

By the numbers: Duell der Differenzen
Duell Nummer 33 der beiden BBL-Kultvereine zeigt große Unterschiede in spielentscheidenden Kategorien auf. Trefferquoten sind oftmals Faktoren, welche über Sieg oder Niederlage entscheiden. Ulm trifft 44% aller Würfe aus dem Feld und ordnet sich somit im soliden Mittelfeld der BBL ein – Göttingen belegt mit 40% den letzten Platz. Jenseits der 6,75 Meter entfernten Linie werden die Differenzen noch deutlicher. An der Donau werden 36% aller Wurfversuche von außen versenkt – in Göttingen fallen nur 25% aller versuchten Würfe aus dem Dreierland. Das Ganze wirkt sich dementsprechend auch auf die Ausbeute aus: 10,1 erfolgreiche Uuulmer Dreier (drittbester Wert der Liga) stehen 6,7 Göttinger Distanztreffern (schlechtester Wert der Liga) entgegen. Auch die Defensive spricht klar für die Uuulmer: 80,1 Punkte gelingen den gegnerischen Teams der Doppelstädter – Mannschaften, die auf die BG Göttingen treffen erzielen pro Spiel 96,5 Punkte.

Auswärtscoup im Visier:
In Göttingen schlagen bereits die Alarmglocken. Nach einem gelungenen Auswärtsauftakt im BBL-Pokal ging es für die Mannschaft von Veilchen Cheftrainer Olivier Foucart steil bergab. In der BBL verliert man langsam den Anschluss auf die Nicht-Abstiegsplätze: Sowohl Frankfurt, Hamburg, Bamberg und Braunschweig konnten schon zwei ihrer sechs absolvierten Spiele gewinnen. Hoffnungsschimmer der Göttinger ist die Nachverpflichtung Kostja Mushidi. Der 26-jährige Deutsche hatte sich bereits in der Vergangenheit schon einmal einen Namen gemacht und wurde als Talent unter anderem mit der NBA in Verbindung gebracht. Auch wenn Mushidi sich diesen Traum nicht erfüllen konnte, zeigt er jetzt solide Leistungen in Göttingen. 9,8 Punkte und 4,0 Rebounds in vier Spielen sorgen dafür, dass der deutsche Nationalmannschaftstrainer Alex Mumbru ihn für die anstehenden Länderspiele nominiert hat.

Deion Hammond und Jimmy Boeheim sind zwei Akteure, welche vergangene Saison schon BBL-Erfahrung sammeln konnten. Hammond erreichte mit den MHP RIESEN Ludwigsburg sogar die Playoffs, Boeheim musste hingegen den sportlichen Abstieg mit den Tigers Tübingen hinnehmen. In der aktuellen Spielzeit spielen beide Akteure eine wichtige Rolle im System des belgischen Headcoachs: Deion Hammond legt 11,0 Punkte auf und versenkt 2,0 Dreier - Jimmy Boeheim ist Topscorer der Veilchen mit 12,8 Punkten. 

Orange Mixed-Zone 
Headcoach Ty Harrelson: „Nach zuletzt drei Niederlagen (wettbewerbsübergreifend) in Serie müssen wir am Sonntag eine Reaktion zeigen und uns zurück auf die Siegerstraße bringen. Göttingen wird alles daransetzen, ihren ersten Sieg in dieser BBL-Spielzeit einzufahren und dafür müssen wir gewappnet sein. Wir werden in der heutigen und morgigen Spielvorbereitung noch die ein oder andere Sache besprechen. Aber grundsätzlich gilt, dass wir offensiv wieder mehr Punkte auf die Anzeige bekommen und defensiv an der letzten EuroCup Leistung gegen Istanbul anknüpfen müssen. Es ist ein Prozess und da müssen wir nun den nächsten Schritt in der Entwicklung gehen.“

Guard Nelson Weidemann: „Trotz den drei Niederlagen zuletzt bin ich weiter sehr zuversichtlich, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir sind ein sehr junges Team, wir sind immer noch früh in der Saison und demnach stehen wir auch noch am Anfang unserer Entwicklungskurve. Die letzten Wochen waren vom Spielplan her nicht einfach. Demnach wird es wichtig sein, dass wir gegen Göttingen wieder zurück in die Erfolgsspur kommen und hoffentlich die nächste Siegesserie starten können.

Zuhause vor den eigenen Fans zu spielen, bringt zusätzliche Motivation und uns als junges Team auch viel Sicherheit. Somit läuft es derzeit in der eigenen Halle echt gut für uns - wir sind dankbar für diese einzigartige Heimspiel-Atmosphäre und freuen uns auf Sonntag.“