Ulm News, 17.09.2024 23:45
Geiselnehmer von Starbucks-Café in Ulm muss 6 Jahre in Haft

Das Landgericht Ulm hat den 44-jährigen Ex-Soldaten heute zu 6 Jahren Haft und der Unterbringung in einer Psychiatrie verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte 8 Jahre gefordert, die Verteidigung 4 Jahre.
Vor dem Ulmer Landgericht ist heute das Urteil gefallen: der 44-jährige Geiselnehmer muss für 6 Jahre in Haft und wird in einer Psychiatrie untergebracht.
Wegen Geiselnahme in sieben Fällen und Freiheitsberaubung und Nötigung in fünf Fällen hatte die Staatsanwaltschaft am Montag acht Jahre Haft und die zeitlich unbefristete Unterbringung in der Psychiatrie gefordert. Die Verteidigung wollte höchstens vier Jahre und die dauerhafte Einweisung in der Psychiatrie.
Der 44-jährige Mann hatte bei seiner Geiselnahme im Starbucks am Ulmer Münsterplatz eine Waffenattrappe dabei, brachte insgesamt 12 Menschen in seine Gewalt und wollte sich dort nach eigener Aussage von der Polizei erschießen lassen.
Staatsanwaltschaft und Verteidigung gehen davon aus, dass er aufgrund der Erlebnisse bei den Bundeswehr-Afghanistan-Einsätzen unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leidet, das hat auch der psychiatrische Gutachter am Montag in der Verhandlung bestätigt.
Schon vor der Geiselnahme hatte der Mann mehrere Suizidversuche hinter sich. Er war dadurch eigentlich Polizei bekannt. Wegen fehlender Therapieplätze wurde ihm erst für Ende 2024 eine Behandlung in Aussicht gestellt.
Die Untersuchungshaft wird auf die Haftstrafe angerechnet. Auch eine anstehende Operation zur Widerherstellung seines Unterkiefers, der von den SEK-Polizisten kurz vor Festnahme durch einen gezielten Schuss zerschossen wurde, wird auf die Haftstrafe angerechnet.
Gleich nach der Urteilsverkündung wird der Mann in die Psychiatrie eingewiesen. Dort wird der 44-Jährige mindestens für die Zeit der Haftstrafe bleiben.
Foto vom Prozess-Auftakt - von Thomas Heckmann








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