Was so gefährlich ist an zu hoher Bildschirmzeit

Längere Bildschirmzeit zwingt die Augen, über längere Zeiträume in einer festen Position zu bleiben, wodurch die Häufigkeit des Blinzelns reduziert wird und trockene Augen entstehen. Um diese Probleme zu bekämpfen, wird den Menschen empfohlen, die 20-20-20-Regel zu befolgen: Machen Sie alle 20 Minuten eine 20-sekündige Pause, um auf etwas in 50cm Entfernung zu schauen. Diese einfache Übung kann dazu beitragen, die Belastung und Trockenheit, die mit langer Bildschirmnutzung verbunden sind, zu lindern.

Längere Bildschirmzeit kann auch zu schlechter Körperhaltung und Muskel-Skelett-Problemen führen, die insbesondere Nacken, Schultern und Rücken betreffen. Wenn wir stundenlang vor dem Computer sitzen oder mobile Geräte verwenden, nehmen wir oft eine gekrümmte Haltung ein, die die Wirbelsäule und die umliegenden Muskeln übermäßig belastet. Dies kann zu Erkrankungen wie „Tech Neck“ und chronischen Rückenschmerzen führen.

Um diese Auswirkungen zu mildern, ist es wichtig, einen ergonomischen Arbeitsplatz einzurichten, sicherzustellen, dass sich die Bildschirme auf Augenhöhe befinden und die Stühle eine angemessene Lendenwirbelstütze bieten. Regelmäßiges Dehnen und Pausen können auch helfen, Muskelermüdung und -verspannungen vorzubeugen.

Eine der besorgniserregendsten Auswirkungen übermäßiger Bildschirmzeit ist laut ExpressVPN ihre Auswirkung auf das Schlafmuster und das Auftreten von Schlaflosigkeit. Der hohe Anteil an blauem Licht, das von Bildschirmen ausgestrahlt wird, kann die Produktion von Melatonin hemmen, dem Hormon, das für die Regulierung des Schlafs verantwortlich ist. Diese Störung erschwert das Einschlafen und Durchschlafen, was zu einer Kaskade negativer gesundheitlicher Auswirkungen führt.

Experten empfehlen, die Bildschirmnutzung in den Stunden vor dem Schlafengehen einzuschränken und die Verwendung von Blaulichtfiltern oder Brillen in Betracht zu ziehen, um die Belastung zu reduzieren. Indem man auf die Bildschirmzeit achtet, insbesondere abends, kann man seine Schlafqualität und sein allgemeines Wohlbefinden schützen.

Auswirkungen auf die geistige und emotionale Gesundheit

Übermäßige Bildschirmzeit steht in engem Zusammenhang mit erhöhten Angst- und Depressionswerten, insbesondere bei jüngeren Menschen. Längere  Bildschirmzeit kann zu Angst-, Frustrations- und Wutgefühlen führen, die häufig bereits bestehende psychische Erkrankungen wie Angst und Depression verschlimmern. Diese emotionalen Reaktionen treten nicht nur unmittelbar auf, sondern können sich auch im Laufe der Zeit ansammeln, was es für Menschen zunehmend schwieriger macht, ihre psychische Gesundheit zu kontrollieren. Darüber hinaus korreliert eine hohe Bildschirmnutzung mit erhöhten Werten im Pittsburgh Sleep Quality Index , der die Schlafqualität und -störungen misst.

Eine schlechte Schlafqualität wiederum kann erheblich zur Verschlechterung von Angst- und Depressionssymptomen beitragen und einen Teufelskreis schaffen, der schwer zu durchbrechen ist. Die ständige Flut von Informationen und digitalen Reizen kann es Menschen schwer machen, ihren Seelenfrieden zu finden, und sie noch stärker in emotionale Turbulenzen treiben.

Eine weitere erhebliche Auswirkung übermäßiger Bildschirmzeit ist die Verringerung der Aufmerksamkeitsspanne und der kognitiven Funktion. Die übermäßige Nutzung digitaler Medien kann die Konzentrationsfähigkeit des Gehirns und die effektive Verarbeitung von Informationen beeinträchtigen. Dies ist besonders besorgniserregend für Kinder und Jugendliche, deren Gehirne sich noch in der Entwicklung befinden und anfälliger für die negativen Auswirkungen einer längeren Bildschirmnutzung sind.

Die Entwicklung des Gehirns ist in diesen prägenden Jahren von entscheidender Bedeutung, und ständige Bildschirmnutzung kann zu langfristigen Defiziten der kognitiven Fähigkeiten führen. Studien haben beispielsweise gezeigt, dass Kinder, die mehr Zeit vor Bildschirmen verbringen, bei Aufgaben, die anhaltende Aufmerksamkeit und Problemlösungsfähigkeiten erfordern, tendenziell schlechter abschneiden. Diese verminderte kognitive Funktion kann die schulischen Leistungen und das allgemeine intellektuelle Wachstum beeinträchtigen und es den Betroffenen erschweren, in verschiedenen Bereichen des Lebens hervorragende Leistungen zu erbringen.

Die sozialen Auswirkungen übermäßiger Bildschirmzeit sind ebenso alarmierend, da sie zu sozialer Isolation und verminderten sozialen Fähigkeiten führen können. Eine erhöhte Bildschirmnutzung geht oft auf Kosten persönlicher Interaktionen, die für die Entwicklung und Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen unerlässlich sind. Erwachsene und Kinder ziehen sich möglicherweise aus sozialen Situationen zurück und entscheiden sich stattdessen für die Einsamkeit ihrer digitalen Geräte. Diese Verschiebung kann zu verminderten sozialen Fähigkeiten und einem Mangel an wesentlichen zwischenmenschlichen Fähigkeiten führen.

So kann es für manche Menschen beispielsweise schwierig sein, sinnvolle persönliche Gespräche zu führen, wenn sie sich auf digitale Kommunikation verlassen. Dadurch verringert sich ihre Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und tiefere Verbindungen zu ihnen aufzubauen. Diese sozialen Defizite können zu einem Gefühl der Einsamkeit und Isolation führen, was psychische Probleme weiter verschärft und einen Teufelskreis des sozialen Rückzugs schafft.

Verhaltens- und Entwicklungsprobleme bei Kindern

Übermäßige Bildschirmzeit bei Kindern steht in engem Zusammenhang mit verzögerten Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten. Wenn Kinder einen erheblichen Teil ihres Tages vor Bildschirmen verbringen, verpassen sie wichtige persönliche Interaktionen, die für die Entwicklung der Sprachkompetenz unerlässlich sind. Diese Interaktionen, die oft Gesten, Gesichtsausdrücke und Stimmlagen umfassen, helfen Kindern, die Nuancen der Kommunikation zu verstehen.

Darüber hinaus sind bildschirmbasierte Aktivitäten in der Regel passiv und bieten Kindern nur begrenzte Möglichkeiten, das Sprechen oder Zuhören auf interaktive Weise zu üben. Dieser Mangel an Übung kann ihre Fähigkeit, Wörter zu artikulieren und zusammenhängende Sätze zu bilden, verzögern, was sich letztendlich auf ihre allgemeinen Kommunikationsfähigkeiten auswirkt. Mit der Zeit können Kinder auch mit sozialen Interaktionen Schwierigkeiten haben und es schwierig finden, ihre Gedanken und Gefühle effektiv auszudrücken, was ihre soziale Entwicklung weiter behindert.

Das erhöhte Risiko von Fettleibigkeit und ein sitzender Lebensstil sind ein weiteres erhebliches Problem im Zusammenhang mit übermäßiger Bildschirmzeit bei Kindern. Wenn Kinder viele Stunden vor Bildschirmen verbringen, bleiben sie wahrscheinlich längere Zeit sitzen, was zu einer Abnahme der körperlichen Aktivität führt. Dieses sitzende Verhalten trägt zur Gewichtszunahme bei und erhöht die Risikofaktoren für Herzerkrankungen wie Bluthochdruck, hohen Cholesterinspiegel und Diabetes.

Darüber hinaus können Kinder, die an einen sitzenden Lebensstil gewöhnt sind, schlechte Essgewohnheiten entwickeln und sich oft für ungesunde Snacks entscheiden, während sie sich mit Bildschirmen beschäftigen. Diese Kombination aus reduzierter körperlicher Aktivität und schlechter Ernährung schafft einen Teufelskreis, der das Risiko von Fettleibigkeit und damit verbundenen Gesundheitsproblemen verschärft. Darüber hinaus kann der Bewegungsmangel langfristige Folgen für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden eines Kindes haben.

Reduzierte Aktivitäten im Freien und weniger körperliche Aktivitäten sind eine direkte Folge übermäßiger Bildschirmzeit, die sich negativ auf die körperliche und geistige Gesundheit eines Kindes auswirken kann. Das Spielen im Freien ist für die körperliche Entwicklung von Kindern von entscheidender Bedeutung und bietet Möglichkeiten für Bewegung, Erkundung und soziale Interaktion.

Wenn jedoch die Bildschirmzeit die Aktivitäten im Freien ersetzt, verpassen Kinder diese wichtigen Erfahrungen. Der Mangel an körperlicher Aktivität kann zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen, darunter Muskel-Skelett-Probleme wie Nacken- und Rückenschmerzen sowie Schlafstörungen und innere Unruhe. Darüber hinaus kann weniger Zeit im Freien dazu führen, dass ein Kind weniger natürlichem Licht und frischer Luft ausgesetzt ist, was für einen gesunden zirkadianen Rhythmus und das allgemeine Wohlbefinden wichtig ist. Die Verringerung der körperlichen Aktivität wirkt sich nicht nur auf die körperliche Gesundheit von Kindern aus, sondern beeinträchtigt auch ihre Konzentrationsfähigkeit und Fokussierung, was sich wiederum auf ihre kognitive Entwicklung auswirkt.