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Ulm News, 10.09.2024 17:16

10. September 2024 von Thomas Kießling
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Radon: Die unsichtbare Gefahr aus dem Erdreich


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Radon ist ein radioaktives Edelgas, das Lungenkrebs auslösen kann. Es kommt überall im Erdreich vor und ist somit eine potenzielle Gefahr für alle Menschen - auch in der Region Ulm. Da die Substanz unsichtbar und geruchlos ist, ist sich die Bevölkerung des Risikos oft nicht bewusst.

Daher ist es von großer Bedeutung, dass das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) eine fundierte Aufklärung betreibt, damit gefährdete Personen die Wirkungen von Radon verstehen. Vor allem aber ist es wichtig, dass Hauseigentümer in gefährdeten Gebieten Radonmessungen durchführen und gegebenenfalls Präventivmaßnahmen einleiten.

Was genau ist Radon?

Radon ist nach dem Rauchen die häufigste Ursache für Lungenkrebs. Das Gas bildet sich durch den stetigen Zerfall von Uran. Dieses Mineral hat sein Vorkommen überall in der Erdkruste, im Boden und in den Gesteinen. Gelangt es in die freie Atmosphäre, verflüchtigt sich die Substanz in Sekundenschnelle und stellt keine Gefahr dar.

Problematisch wird es, wenn sich Radon über längere Zeit im Wohngebäude ansammelt. Dann kommt es vorzugsweise in Räumen, die nur über einen mangelhaften Luftaustausch verfügen, zu hohen Konzentrationen. Menschen, die sich dort längere Zeit aufhalten, sind daher besonders gefährdet.

Wie lässt sich Radon feststellen?

Das gefährliche Gas lässt sich nur über Messungen feststellen, die über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Exakte Werte werden nur ermittelt, wenn der Messzeitraum mindestens 12 Monate beträgt, da dann alle Jahreszeiten sowie das damit in Zusammenhang stehende Lüftungsverhalten der Bewohner berücksichtigt werden können.

Die Messung selbst geht unkompliziert vor sich. Für eine Langzeitmessung wird ein Labor wie Radonova beauftragt, das vom BfS anerkannt ist. Dieses stellt gegen eine geringe Gebühr sogenannte Exposimeter in der Größe eines Tennisballs zur Verfügung, die in mehreren Räumen aufgestellt werden. Die Apparate sind mit einer speziellen Beschichtung ausgestattet, die die Strahlung auffängt und sichtbar macht.

Nach Beendigung des Messzeitraums werden die Exposimeter an das verantwortliche Labor zurückgesendet, wo sie ausgewertet werden. Nach einigen Tagen liegt das Ergebnis vor. Wenn die Konzentration die verbindlichen Grenzwerte übersteigt, empfiehlt es sich, Schutzmaßnahmen zu veranlassen. 

Auf welchem Weg gelangt Radon ins Gebäude?

Das Edelgas ist sehr flüchtig und gelangt über Risse, Spalten und Fugen im Mauerwerk in die Wohnräume. Zudem nutzt Radon schlecht abgedichtete Kabelkanäle und Rohrleitungen auf seinem Weg ins Innere. Dort breitet sich das Gas vor allem in den Kellerräumen und im Erdgeschoss aus.

Daher wird ersichtlich, dass vor allem Bewohner von Häusern mit älterer, poröser Bausubstanz gefährdet sind. Verstärkt wird der Prozess durch den sogenannten Kamineffekt. Dieser beschreibt einen Vorgang, bei dem das Gas von wärmeren Räumen regelrecht angezogen wird. 

Welche direkte Gefahr geht von Radon aus?

Die radioaktive Substanz gelangt über die Atemluft in den Organismus. In der Lunge zerfällt Radon weiter in verschiedene Zerfallsprodukte, die radioaktive Alpha-Strahlung aussenden. Die Substanzen setzen sich im empfindlichen Lungengewebe fest und verändern die DNA der Zellen. Im Resultat wird durch diesen Prozess Lungenkrebs ausgelöst. 

Gibt es Referenzwerte?

Innerhalb der Europäischen Union (EU) gilt seit 2013 ein Grenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft (Bq/m³). Sollte dieser Wert bei den Messungen überschritten werden, sind im gewerblichen Bereich Schutzmaßnahmen verpflichtend. Im Privatsektor sollten diese auf freiwilliger Basis durchgeführt werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) arbeitet dabei mit einem strengen Wert von 100 Bq/m³. Auch in den Vereinigten Staaten gilt ein niedrigerer Wert von 148 Bq/m³. Es kann daher sinnvoll sein, Schutzmaßnahmen schon bei geringeren Messwerten, wie sie die EU vorgibt, zu veranlassen.

Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung von Radon

Bei einem Neubau werden die Schutzmaßnahmen gegen das Gas schon in der Planungsphase berücksichtigt. Dabei ist es ausreichend, wenn für die Bodenplatte ein wasserundurchlässiger Beton verwendet wird.

Komplizierter wird die Angelegenheit im Bestands- und Altbau. In den Sommermonaten kann regelmäßiges Stoßlüften ausreichend sein. Effektiver ist jedoch das Abdichten aller Einlasstore im Keller mit der Anwendung eines silikonartigen Kitts. Außerdem sollte die Kellertür mit Dichtungslippen und einem automatischen Türschließer versehen werden. Bevor eine teure Lüftungsanlage eingebaut wird, empfiehlt es sich, eine Radonfachkraft um Rat zu fragen.

 



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