Ulm News, 07.09.2024 10:30
ADAC und Polizei rufen auf: einen sicheren Schulweg planen fürs neue Schuljahr - Elterntaxis in der Kritik
Zu Beginn des Schuljahres sind auch in der Region Ulm wieder mehr Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr unterwegs. Manche Kinder sicher das erste Mal alleine. Aus diesem Grund starten die Polizei und ihre Sicherheitspartner auch in diesem Jahr wieder die Aktion "Sicherer Schulweg". Damit machen sie auf die Gefahren für junge Menschen im öffentlichen Verkehrsraum aufmerksam. Autofahrer und Radfahrer sollten zusätzlich Rücksicht nehmen.
Bei der Aktion "Sicherer Schulweg" kontrolliert die Polizei auch in Region Ulm und Neu-Ulm verstärkt den Verkehr an Schulen und den Schulwegen, Kindergärten, an Haltestellen und Überwegen und geht konsequent
gegen Verstöße vor.
Die Beamten haben ein besonderes Augenmerk darauf, ob Kinder
und Erwachsene im Fahrzeug angegurtet sind, Fahrerinnen und Fahrer die
Geschwindigkeiten beachten und ordnungsgemäß parken oder halten. Auch die
Verkehrstauglichkeit von Fahrrädern haben sie im Blick. Zusätzlich kontrolliert
die Verkehrspolizei Schulbusse.
Wie wichtig die Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmer ist, zeigt die
Statistik: Im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm ereigneten sich im Schuljahr
2023/2024 insgesamt 25 Unfälle im Zusammenhang mit dem Schulweg von Kindern und Jugendlichen:
Damit Schülerinnen und Schüler sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen,
müssen sich alle Verkehrsteilnehmer aufmerksam und vorausschauend im
Straßenverkehr bewegen. Nehmen Sie Rücksicht auf unsere Kinder.
Tipps für einen sicheren Schulweg:
-Eltern sollten gemeinsam mit ihren Kindern bereits vor Schulbeginn den gesamten
Schulweg gehen. Achten Sie dabei auf markante Stellen wie Ampeln, Kreuzungen
oder Zebrastreifen. Am besten üben Sie den Schulweg an einem normalen Werktag
unter realistischen Bedingungen. Informieren Sie sich in der Schule oder im
Rathaus ihrer Heimatgemeinde über einen "Schulwegplan" mit empfohlenen
Schulwegen. Darin werden Problem- und Gefahrenstellen aufgezeigt und
Möglichkeiten, diese zu umgehen. Durch helle Kleidung und Reflektoren sind die
Kinder gerade in der dunklen Jahreszeit besser erkennbar.
-Erwachsene, die sich selbst an die Verkehrsregeln halten und zum Beispiel nur
bei Grün über die Straße gehen, tragen wesentlich zur Verkehrserziehung der
"Neulinge" im Straßenverkehr bei. Zeigen Sie ihren Kindern, dass manchmal
längere Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen, um die Straße sicher zu
überqueren. Auch ist es wichtig, dass Kinder aufmerksam nach links, nach rechts
und wieder nach links schauen bevor sie eine Straße überqueren.
-Sichern Sie ihr Kind richtig, wenn Sie es im Auto zur Schule fahren. Dazu
gehört, dass neben dem richtigen Kindersitz der Sicherheitsgurt angelegt ist.
Ein Kindersitz ist bis zum vollendeten 12. Lebensjahr, wenn Kinder kleiner als
150 cm sind, ein Muss. Unterschätzen Sie nicht die Gefahren der Kräfte, die bei
einem Aufprall auf die Insassen wirken. Bei einem Aufprall mit Tempo 50 "wiegt"
jeder Insasse kurzzeitig das 30-fache seines Körpergewichts. Ein ca. 30 kg
schweres Kind wird ungesichert zum "Geschoss" von bis zu 900 Kilogramm! Ein
Aufprall mit 15 km/h kann für Kinder deshalb bereits tödlich sein. Ohne
Kindersitz entspricht ein Aufprall mit 50 km/h einem Sturz aus dem 3. Stock auf
Beton.
-Wildes Parken und Halten vor der Schule durch "Elterntaxis" versperrt sowohl
Autofahrern die Sicht auf Kinder als auch den Kindern die Sicht auf fahrende
Autos. Parken Sie nicht auf Geh- oder Radwegen und halten Sie sich an
Halteverbote. Sie sind dafür da, die Wege sicherer zu machen. Lassen Sie ihr
Kind an vorgesehenen Parkbuchten zum Gehweg hin aus- und einsteigen.
-Bedenken Sie, dass nach Ansicht von Verkehrsexperten der Polizei auch erlaubte
30 km/h zu schnell sein können, wenn Sie während der Fahrt plötzlich auf eine
Situation r
eagieren müssen. Besonders gefährlich ist es für Kinder, die auf dem
Gehweg oder neben der Fahrbahn spielen.
-Den Weg zur Schule sollten die Kinder mit einem Fahrrad erst nach bestandener
Radfahrausbildung antreten. Die Polizei empfiehlt dringend, einen Fahrradhelm
aufzusetzen. Das Rad sollte verkehrssicher ausgestattet sein. Dazu gehören neben
der Beleuchtung auch Schutzbleche, eine Klingel und funktionsfähige Bremsen.
Viele Kinder beherrschen zwar das Fahrrad auch ohne Radausbildung, allerdings
fehlt es ihnen am notwendigen Gefahrenbewusstsein.
-Schubsen, Raufen, Drängeln ist an der Bushaltestelle tabu. Wichtig ist, dass
die Kinder einen Abstand zum Fahrbahnrand und dem heranfahrenden Bus einhalten.
Nach dem Aussteigen soll die Fahrbahn erst dann überquert werden, wenn der Bus
die Haltestelle wieder verlassen hat. Gleiches gilt auch beim Aussteigen aus dem
Auto.
-Auch Autofahrer müssen an Bushaltestellen besonders vorsichtig sein, wenn dort
Kinder warten, ein- oder aussteigen. Hier schreibt die Straßenverkehrsordnung
langsames und bremsbereites Fahren vor. Beim Annähern des Busses an die
Haltestelle mit Warnblinklicht darf nicht überholt werden. Wenn der Bus mit
Warnblinklicht an der Haltestelle steht, darf maximal mit Schrittgeschwindigkeit
(in beiden Fahrtrichtungen) vorbeigefahren werden.
Weitere Informationen und Tipps zum sicheren Schulweg und zu den Kampagnen der
Verkehrssicherheitsaktion "GIB ACHT IM VERKEHR" sowie dem interministeriellen
Landesprogramm "Aktiv zu Schule" sind im Internet unter
www.gib-acht-im-verkehr.de, www.schule-bw.de oder www.movers-bw.de zu finden.
ADAC Stiftung legt Umfrage vor: Elterntaxis kritisch
Jedes vierte Grundschulkind legt seinen Schulweg zumeist im Elterntaxi zurück. Das ist das Ergebnis der Umfrage „Sicherer Schulweg“, die die ADAC Stiftung heute veröffentlicht. Die Hauptgründe dafür, dass Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren und wieder abholen, sind praktischer Natur: Anschlusstermine, schlechtes Wetter und Zeitersparnis für das Kind. Nur wenige Eltern nennen als Grund einen unsicheren Schulweg.
Kritik des ADAC: "Dass Elterntaxis auf eben diesem mehrheitlich als sicher eingestuften Schulweg unnötige Gefahren heraufbeschwören, ist jedoch die größte Kritik derjenigen Eltern, deren Kinder eben alleine zur Schule kommen - sei es zu Fuß, mit Roller oder Fahrrad."
Vor allem das höhere Verkehrsaufkommen, dass durch das Bringen und Abholen der Kinder vor den Schulen entsteht, sieht die Mehrheit der Eltern kritisch. 62 Prozent finden, dass vor Schulbeginn und nach Schulende zu viele Autos in unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes sind. 56 Prozent sagen, dass durch Elterntaxis gefährliche Verkehrssituationen entstehen. Fast ebenso viele Befragte wünschen sich räumlich abgetrennte Hol- und Bringzonen für Elterntaxis (55 Prozent).
Fazit des ADAC: die Gefahr für Schulkinder steige durch Schultaxis eher. Experten ergänzen: der Gesundheitsaspakt werde beim Schulweg ebenfalls unterschätzt - Laufen und Radeln fördert die Gesundheit und das stärkt Immunsystem der Kinder - bei Wind und Wetter.








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