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Ulm News, 05.08.2024 17:56

5. August 2024 von Thomas Kießling
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Kampfjets über Ulm - ja sind wir denn Kampfgebiet?


Tosender Flugzeuglärm mindestens zweimal pro Tag am Vormittag und am Nachmittag, jeweils für längere Zeit, hier in der Region Ulm. Es müssen Kampfflugzeuge sein – Überschall-Knall und Geräusche tieffliegenden Jets inklusive. Muss das denn sein? Und vor allem: muss das in dieser Häufigkeit sein?  

Erst heute war´s – wie schon so oft in den letzten Monaten – da hat sich der Lärm der überfliegenden Kampfjets so angehört, als ob sie sich kreuzen würden – ja, fast wie Kampfhandlungen. Passanten sagten am Donauufer: „Jetzt fehlt nur noch der Einschlag an Kampfmunition.“ Ja, sind wie denn Kampfgebiet, oder sind das noch alles Übungen?  

Hintergrund

Tiefflüge seien überall in Deutschland zulässig, heißt es von Seiten offizieller Stellen. Allerdings gibt es bestimmte Zeiten, die die Flugzeuge einhalten müssen. An Werktagen sind Tiefflüge zwischen 7.00 und 17.00 Uhr erlaubt. Die Mindestflughöhe liegt für Transportflugzeuge bei 150 Metern über Grund und für Kampfflugzeuge bei 300 Metern – bei nur 300 Meter Höhe, möchte man hinzufügen.

Von der Bundeswehr heißt es dazu

Die Bundeswehr und auch die Luftstreitkräfte anderer Länder müssen regelmäßig üben. Dazu gehören vor allem realitätsnahe militärische Szenarien. Gerade in Zeiten eines Krieges an der Ostflanke der NATO sind Luftverteidigungseinsätze, Unterstützung aus der Luft und eben auch Tiefflüge Dinge, die wieder wichtiger geworden sind und im Ernstfall sitzen müssen. In Deutschland gebe es acht Übungsflugzonen. Die Region Ulm geht von Neuburg an der Donau bis Merklingen (hier hört sie wg. dem Flughafen Stuttgart auf) hat das zweifelhafte Vergnügen, einer der acht zu sein – er heißt in unserem Falle „TRA Allgäu“ (benannt nach dem Territorium).

Wer übt hier bei uns?

Sind es Nato-Übungen oder Übungen eines Kampfgeschwaders? Im Juni ist in Deutschland gerade erst die NATO-Großübung "Air Defender 23" zu Ende gegangen. Dabei haben 25 NATO-Staaten gemeinsam mit verbündeten Luftstreitkräften unterschiedliche Luftoperationen geübt. Im Zweijahresrhythmus findet eine große Übung - oft auch mit internationaler Beteiligung - statt. Jedes Jahr gibt es zudem eine große NATO-Übung, die allerdings immer in einem anderen Land der beteiligten Streitkräfte stattfindet.

 

In unsere Falle dreht es sich um einen Kampfjetverband, stationiert in Neuburg an der Donau. Die genaue Anzahl der Kampfjets, die dort stationiert sind, ist nicht bekannt und wird aus Sicherheitsgründen auch nicht bekanntgegeben. Es heißt nur: man fliege mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1.500 km/h.

Bislang hieß es ja, dass die Bundeswehr in diesem Bereich zu schlecht ausgerüstet sei und zu wenig Flugzeuge haben. „Mit dem 100 Milliarden Sondervermögen, dass der Bundestag vergangenes Jahr beschlossen hat, werden offenbar auch Kampfjets gekauft. Widersinnig ist es allerdings, dass mit den bislang bestehenden `Flugzeugle` viel Geld bei täglichen Übungsflügen über der Region Ulm hinausgeballert wird“, ereifern sich die Passanten.

Gegen ein Manöver im Nato-Bereich mit einer Dauer von vier bis sechs Wochen hätte wohl niemand etwas einzuwenden, aber diese permanente und tägliche Lärmbelästigung und Beschallung störe doch immens, und zwar eine ganze Menge von Leuten und Tieren:

+ Passanten und Touristen

+ Menschen bei der Arbeit

+ Studierende und Lehrpersonal – SchülerInnen und LehrerInnen

+ kleine Kinder und ältere Menschen

+ Tiere, z.B. Pferde als Fluchttiere

+ Hunde und Katzen, die verängstigt in den letzten Winkel des Hauses kriechen

Nach Meinung vieler Menschen in der Region ist die Anzahl der Übungsflüge unverhältnismäßig hoch. Flüge bei vier bis sechs Wochen Manöver reichten doch aus – es gebe ja auch noch Flug-Simulatoren.

Was ist noch in der Region?

Die Laupheimer Hubschrauberflotte beansprucht ebenfalls ein großes Gebiet für Übungsflüge, deshalb sind auch keine Windkraftanlagen in unserer Gegend erlaubt.

In Ulm ist außerdem vor fast drei Jahren das NATO-Einsatzzentrum installiert worden: das JSECJoint Support and Enabling Command, genauer: Neues NATONorth Atlantic Treaty Organization-Kommando in Ulm nahe der Wilhelmsburg und der Rommel-Kaserne. Es soll, anders als die Bundeswehr in vielen Bereichen und so jedenfalls die Meinung der Politik und vielen Experten, „voll einsatzbereit sein“.

Das JSECJoint koordiniere sämtliche Truppenbewegungen der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partner im europäischen Bündnisgebiet – vielleicht auch die unzähligen Übungsflüge hier in der Region?

Wo kann man sich über die Übungsflüge beschweren? All diese Flüge und Übungen verursachen Lärm, ist sich das Luftfahrtamt der Bundeswehr mit Sitz in Köln-Wahn (und das ist kein Witz), sicher.

Wenn sich Bürger davon gestört fühlen, haben sie die Möglichkeit, sich direkt an die Bundeswehr zu wenden. Unter der kostenfreien Bürgertelefon Telefonnummer 0800 - 8620730 steht das Amt zur Verfügung. Dort beantworten die Mitarbeiter nach Angaben der Bundeswehr montags bis donnerstags zwischen 8.00 und 17.00 Uhr, bzw. freitags zwischen 8.00 und 12.30 Uhr Fragen und nehmen Beschwerden entgegen. Weitere Anfragen werden auch per Mail beantwortet. Die Adresse lautet: FLIZ@bundeswehr.org (auch das ist kein Witz)

Übrigens: die Übungsflüge über die Region Ulm machen auch Wochenende. Der Flugbetrieb gehe freitags nur bis 14.00 Uhr.

Eben sehr realitätsnah.

  



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