Ulm News, 28.05.2024 14:15
KI in der Medizin: Sechs Millionen Euro Förderung für Uni Ulm
Großer Erfolg für die Uni Ulm: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das neue Graduiertenkolleg der Universität mit rund sechs Millionen Euro. „Knowledge Infusion and Extraction for Explainable Medical AI“ (KEMAI) widmet sich dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin.
Künstliche Intelligenz kommt in der Medizin immer häufiger zum Einsatz. Doch wie kann man sichergehen, dass Diagnosen wirklich genau sind und von Ärztinnen und Ärzten auch nachvollzogen werden können? Und wer ist verantwortlich, wenn falsch behandelt wird? Diesen Fragen widmet sich das neue, interdisziplinäre Graduiertenkolleg „Knowledge Infusion and Extraction for Explainable Medical AI“ (KEMAI) der Universität Ulm, an dem ab 2025 insgesamt 27 Promovierende an der Schnittstelle von Informatik, Medizin und Ethik forschen. Die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) fördert KEMAI über zunächst fünf Jahre mit rund sechs Millionen Euro.
Computergestützte Verfahren sind bereits seit Jahrzehnten Standard in der Medizin und unterstützen Ärztinnen und Ärzte bei der Diagnose. Dank Künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens werden insbesondere diagnostische Bildgebungsverfahren immer wichtiger und präziser, aber auch immer komplexer. Im neuen Graduiertenkolleg „Knowledge Infusion and Extraction for Explainable Medical AI“ der Universität Ulm wird ab dem kommenden Jahr daran geforscht, wie man die Vorteile von wissens- und lernbasierten KI-Systemen für bildbasierte medizinische Diagnosen kombinieren kann.
Dabei geht es sowohl um Genauigkeit als auch darum, dass Ärzte und Ärztinnen die durch KI-Systeme getroffenen Entscheidungen auch nachvollziehen und verstehen können. „Wir hoffen, dass eine bessere Nachvollziehbarkeit den Einsatz und die Akzeptanz von KI in der Medizin deutlich stärkt“, erläutert Professor Timo Ropinski vom Institut für Medieninformatik. Er ist Sprecher des Graduiertenkollegs KEMAI.
In der interdisziplinären Forschungsgruppe werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Informatik, Medizin, Ethik und Philosophie zusammenarbeiten. „Das ist die große Stärke von KEMAI“, findet Professor Ropinski. Die Forschenden wollen sich COVID-19, Lungenkarzinomen sowie dem Fuchsbandwurm widmen, und zwar mithilfe von Computertomographie- und Positronen-Emissions-
Doch neben diesen Anwendungsbeispielen geht es auch um ethische Fragestellungen in medizinischen Entscheidungsprozessen: Wann vertraut die Medizinerin, der Mediziner dem KI-System? Wie kann ein solches System auf eine unsichere Entscheidung hinweisen? Wer haftet bei falscher Behandlung? „Es geht um Kommunikation zwischen System und Arzt“, erläutert Co-Sprecherin Professorin Birte Glimm vom Institut für Künstliche Intelligenz. „Wir wollen keine Diagnosemaschine, sondern eine Entscheidungsunterstützung. Die Diagnose soll auch weiterhin durch die Ärztin oder den Arzt gestellt werden.“
KI-Systeme sollen Medizinerinnen und Medizinern aber bestmöglich erklären können, wie eine Vorhersage zustande gekommen ist. Diese Erklärbarkeit ist auch für die Zertifizierung neuer, KI-gestützter medizinischer Produkte unabdingbar. Damit für diese großen Datenmengen und das maschinelle Lernen auch genügend Rechenpower vorhanden ist, soll an der Uni Ulm zudem im Kontext von KEMAI ein neuer Machine Learning-Cluster aufgebaut werden.
Das ambitionierte Graduiertenkolleg KEMAI will die Promovierenden innerhalb von vier Jahren zum Doktortitel führen und ihnen damit auch einen Startvorteil auf dem Arbeitsmarkt verschaffen. Ein strukturiertes Qualifikationsprogramm und innovative Forschung auf höchstem Niveau gehen dabei Hand in Hand. KEMAI wird in
die International Graduate School in Molecular Medicine Ulm (IGradU) integriert, die 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative gegründet wurde, und profitiert so von bereits erfolgreich etablierten Strukturen.








Highlight
Weitere Topevents




Notdienst-Regelung während Handwerker-Ferien im August 2025
Die diesjährigen Betriebsferien des Bauhaupt- und Baunebengewerbes für den Alb-Donau-Kreis und...weiterlesen

Radler stirbt bei Trainingsfahrt - nicht bei Rad-Marathon Alb-Extrem
Anders als gemeldet, kam am Wochende ein 58-jähriger Radler nicht bei der Radveranstaltung Alb-Extrem ums...weiterlesen

Traurige Biker-Bilanz vom Wochenende: Motorradfahrerin verunglückt tödlich
Am Samstagnachmittag ereignete sich auf der Kreisstraße 7 zwischen Oberroth und Osterberg ein...weiterlesen

Wie soll das gehen bei Sperrung der B10 von Norden nach Süden für vier Jahre? Ein Infoabend gibt Aufschluss
Die Stadtverwaltung lädt daher zu einem Infoabend ins Haus der Begegnung (Dreifaltigkeitssaal) am...weiterlesen

Bei Sido-Konzert besondere Verkehrsregelungen
Am kommenden Samstag und Sonntag (5. und 6. Juli) findet im Sport- und Freizeitpark Wiley das Wiley Open...weiterlesen

Auto-Poser von der Polizei spektakulär von Ulm ferngehalten - ein Hintergrundbericht
Der für Samstag (5. Juli 2025) groß angekündigte Versuch von Auto-Poser, Ulm zum Ziel ihrer Auto-Show...weiterlesen

Wohnmobil auf A7 geradezu zerfetzt - Rettungshubschrauber im Einsatz
Auf der Autobahn 7 hat sich auf Höhe von Ulm am Donnerstagmittag gegen 13:45 Uhr ein schwerer...weiterlesen

Betrunkener Festbesucher niedergeschlagen
Die Polizei in Laupheim sucht Zeugen zu einer Körperverletzung in der Nacht zu einem Vorfall rund um das...weiterlesen