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Ulm News, 17.05.2024 07:59

17. Mai 2024 von Thomas Kießling
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Glanzvolle Gala in Laupheim: Martin Moszkowicz mit Carl Laemmle Produzentenpreis geehrt


 Für sein vielseitiges, eindrucksvolles Lebenswerk als Filmschaffender und Produzent zahlreicher national und international erfolgreicher Kino- und Fernsehproduktionen wurde Martin Moszkowicz am Donnerstagabend im Rahmen einer glanzvollen Gala im Schloss Großlaupheim mit dem Carl Laemmle Produzentenpreis geehrt. Laupheim war wieder einige Tage lang der Mittelpunkt der deutschen Film und Kinowelt. Fotos von der glanzvollen Gala gibt es in der ulm-news Galerie.  

„Ganz in Tradition von Carl Laemmle steht Martin Moszkowicz für die internationale Ausrichtung der fünften Kunst: Er verbindet hohen künstlerischen Anspruch mit wirtschaftlichem Sachverstand. Als Produzent hat er deutsche Erzählungen in die Welt getragen und ein erhebliches kulturelles Erbe geschaffen, das ein breites Publikum im Kino begeistert“, so ein Auszug aus der Jurybegründung.

Zur feierlichen Gala im Schloss Großlaupheim kamen 400 geladene Gäste aus Film, Fernsehen, Politik und Wirtschaft, darunter Ingo Bergmann (Oberbürgermeister der Stadt Laupheim), Björn Böhning (CEO und Sprecher des Gesamtvorstands der Produktionsallianz), Staatssekretär Arne Braun (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg), die Schauspieler und Schauspielerinnen Kathrin Anna Stahl, Amanda da Gloria, Adnan Maral und Luis Vorbach sowie die Regisseurin. Autorin und Dozentin Doris Dörrie.  Die Gala wurde von Nina Eichinger, Tochter der deutschen Produzenten-Legende Bernd Eichinger moderiert. Auch wieder dabei war Christine Strobl. Die Tochter von Wolfgang Schäuble und Ehefrau von Innenminister Thomas Strobl ist die wohl mächtigste Frau im deutschen Film- und Kinogeschäft. Sie ist einflussreiche  Medienmanagerin und ARD-Programmdirektorin.
Aus der Region waren die Manager und Unternehmer der Top- und Großunternehmen bei der Gala und auch auf dem roten Teppich vertreten. Die Produzenten-Gala im kleinen Laupheim war erneut ein großes, ganz besonderes gesellschaftliches Ereignis.

Für die Jury sprach die Filmproduzentin und Geschäftsführerin der blue eyes Fiction GmbH Prof. Corinna Mehner: „Martin Moszkowicz ist ein ebenso vielseitiger wie wagemutiger Produzent, der mit Elan und Enthusiasmus, mit strategischem Weitblick und kundigem Instinkt für Stoffe, Themen und Menschen eindrucksvolle Filme ermöglicht. Seine stete Diskussionsbereitschaft, sein überzeugendes und plurales Demokratieverständnis, sein Wissen auch um die Untiefen der deutschen und europäischen Geschichte, machen ihn zu einem wahren Kultur-Weltbürger.“

Der Film- und Fernsehproduzent Günter Rohrbach ehrte den Preisträger in seiner langen, intensiven und dennoch kurzweiligen Laudatio: „Martin Moszkowicz hat die besondere Begabung und das sichere Gespür dafür, was die Menschen sehen und erleben wollen, was sie zum Lachen und zum Weinen bringt und im Innersten bewegt. Darum geht es beim Film. Darum ging es dem Menschen, den wir heute ehren, ein Leben lang.“ Der 95 Jahre alte Film- und Fernsehproduzent ging auch ausführlich auf das Leben und die Herkunft von Martin Moszkowicz ein, der Jude ist und als Kind in in Deutschland Anfeindungen ausgesetzt war und dies auch neuerdings wieder ist.  
Preisträger Martin Moszkowicz betonte in seiner Dankesrede: „Dieser Preis ist eine unglaubliche Ehre für mich, denn er verbindet sich mit einer ganz besonderen Persönlichkeit. Carl Laemmle war unerschütterlicher Optimist, Enthusiast und Visionär, ein großes Vorbild für mich persönlich und für mein filmisches Schaffen.“  Martin Moszkowicz, schon vielfach mit Preisen ausgezeichnet, bezeichnete den Carl Laemmle-Preis als den wichtigsten seiner bisherigen Ehrungen, auf den er besonders stolz sei. Auch lobte er die Stadt Laupheim für die Erinnerungen an die jüdische Gemeinde, die bis zum Zweiten Weltkrieg in Laupheim lebte und bezeichnete das aktualisierte Museum, das das gedeihliche und friedvolle Zusammenleben von Christen und Juden bis 1945 in der Stadt darstellt als "Weltklasse". Ein sehr großes Lob aus dem Mund eines ständig durch die Welt Reisenden, der, so Laudator Rohrbach, "jedes Land der Erde schon bereist hat - und das mindestens zwei Mal".       

Martin Moszkowicz ist ein deutscher Filmproduzent und war bis zum 1. März 2024 Vorsitzender des Vorstandes der Constantin Film AG. Als Produzent, Executive Producer, Co-Produzent verantwortete er zahlreiche national und international erfolgreiche Spielfilme, darunter MONSTER HUNTER, FACK JU GÖTHE 1-3, DAS PERFEKTE GEHEIMNIS, DER VORNAME, DER NACHNAME, DER FALL COLLINI, die RESIDENT EVIL- und „Eberhofer"-Reihe und erst jüngst die Nibelungenverfilmung HAGEN sowie THOSE ABOUT TO DIE. Er engagiert sich seit vielen Jahren für den Filmnachwuchs und leitet seit 2019 als Professor die Abteilung V (Produktion und Medienwirtschaft) der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München.
Ingo Bergmann, Oberbürgermeister der Stadt Laupheim, sagte in seiner Begrüßungsrede erfreut: „Die Veranstaltung greift wichtige Themen auf, insbesondere den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den erstarkenden Antisemitismus. Die Gala ist ein würdiger Rahmen. Ich freue mich sehr für den Preisträger.“
Björn Böhning, CEO / Sprecher des Gesamtvorstands, Produktionsallianz: „Die Parallelen zwischen Carl Laemmle und Martin Moszkowicz könnten größer nicht sein. Den Preisträger ehrt sein filmisches Schaffen genauso wie der unermüdliche Einsatz gegen Antisemitismus und das mahnende Teilen der Geschichte seiner Familie in der Shoah. Wir sind stolz, Martin Moszkowicz mit diesem besonderen Preis ehren zu dürfen.“
Einen musikalischen Glanzpunkt mit verjazzter Filmusik setzen der Jazz-Trompeter Joo Kraus und  die erst 23 Jahre alte Bassistin, Komponistin und Sängerin Loreen Sima. Ihre eindringliche Interpretation des Titelsongs "Stone Cold Sober", des Films "Das perfekte Geheimnis" erhielt großen Beifall. 

Schon zu Beginn der Veranstaltung war das Schülerteam der Wielandschule in Laupheim mit dem Jugendfilmpreis ausgezeichnet worden. Das Thema des Filmprojekts von Sophia Wenzler, Nico Schmid und Bassam Alhaj Abdullah mit Mentorin Katharina Eberhardt war "Vielfalt verbindet".

Der Titel gab gleichzeitig den wohltuenden Sound des Abends ab. Preisträger, Jury und Ladator forderten keine höheren Zuschüsse, mehr Filmförderung oder bessere Bedingungen, sondern verwahrten sich gegen Hass und Hetze im Netz, gegen Ausgrenzung, gegen Rechtstendenzen und auch Antisemitismus und appellierten für mehr Zusammenhalt, mehr Zuhören, mehr Aufeinanderzugehen und mehr Verständnis für andere Positionen.   

Mit guten Häppchen vom Buffet, guten Getränken, Musik von DJ Roter Freibeuter und anregenden Gesprächen klang der Abend hochklassig aus.

Laupheim und Carl Laemmle 

Warum Laupheim? Warum Carl Laemmle? Carl Laemmle, ein deutscher Filmproduzent jüdischer Herkunft, emigrierte 1886 in die Vereinigten Staaten, gründete 1912 die berühmten Universal Pictures und wurde als großer filmischer Visionär und einer der Gründungsväter von Hollywood berühmt. Bis 1936 produzierte er Filme wie „Der Glöckner von Notre Dame“, „Das Phantom der Oper“ oder „Im Westen nichts Neues“, für den er 1930 den Oscar erhielt. Seiner Heimat Laupheim und der dortigen jüdischen Gemeinde blieb Carl Laemmle auch als erfolgreicher Filmproduzent in Hollywood eng verbunden. Während der Zeit des Nationalsozialismus ermöglichte er persönlich hunderten deutschen Jüd:innen die Ausreise in die USA.

Der Carl Laemmle Produzentenpreis

Als erster und einziger eigenständiger deutscher Produzentenpreis würdigt der Carl Laemmle Produzentenpreis jährlich das Lebenswerk einer herausragenden Produzentenpersönlichkeit und stellt zugleich die besondere Leistung der Produzent:innen im kreativen und wirtschaftlichen Prozess des Filmschaffens heraus. Der Preis wurde 2017 anlässlich des 150. Geburtstags des Filmpioniers und Mitgründers von Hollywood Carl Laemmle von der Produktionsallianz gemeinsam mit Carl Laemmles Geburtsstadt Laupheim ins Leben gerufen. Die Auszeichnung ist mit 40.000 Euro dotiert. Bisherige Preisträger:innen: Roland Emmerich (2017), Regina Ziegler (2018), Artur Brauner (2018, Sonderpreis), Stefan Arndt (2019), Nico Hofmann (2021), Gabriela Sperl (2022), Thomas Kufus (2023), Karola Wille (2023, Sonderpreis).
Die Produktionsallianz ist die unabhängige Interessenvertretung deutscher Produzentinnen und Produzenten von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Medien. Sie repräsentiert mit rund 370 Mitgliedern aus den Bereichen Animation, Dokumentation, Entertainment, Fernsehen, Kino und Werbung die wichtigsten Produktionsunternehmen und ist damit die maßgebliche Vertretung der Filmproduktionswirtschaft in Deutschland. Im nationalen und internationalen Rahmen tritt die Produktionsallianz gegenüber Politik, Verwertern, Tarifpartnern und allen Körperschaften der Medien- und Kulturwirtschaft für die Belange der Produktionsunternehmen ein.
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