Ulm News, 11.04.2024 15:40
Handwerkskammer Ulm fordert Impulse für Bauwirtschaft
Die anhaltende Flaute im Bausektor bereitet dem regionalen Handwerk zunehmend Sorgen – zumal die wirtschaftliche Gesamtentwicklung zwischen Ostalb und Bodensee nicht zuletzt durch die Krise am Bau stagniert.
Rund 9.000 der mehr als 20.000 Mitgliedsbetriebe im Ulmer Kammergebiet gehören zum Bauhaupt- und Ausbaugewerbe. Die Handwerkskammer Ulm macht sich nun bei der Landesregierung erneut für kurzfristige Impulse für die Bauwirtschaft stark. Dazu sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm: „Das Bauhandwerk ist unser konjunkturelles Zugpferd. Es braucht jetzt mehr Unterstützung seitens der Politik. Der Bund hat mit der Verabschiedung des Wachstumschancengesetzes bereits den ersten Schritt getan, doch das allein reicht nicht.“ Durch das Gesetz würden zwar die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten bei Bauprojekten verbessert. Nun sei im nächsten Schritt aber das Land in der Pflicht, weitere Konjunkturimpulse zu setzen, damit sich die Auftragsschwäche nicht fortsetzt und sich diese Flaute durch die Folgegewerke beim Bauvorgang durchfrisst. Mehlich weiter: „Wir müssen die Bauwirtschaft dringend wieder ankurbeln und Anreize schaffen, sonst wird es ein hartes Jahr. Die Landesregierung sollte erstens die Grunderwerbsteuer senken oder zumindest befristet aussetzen, und zweitens die soziale Wohnraumförderung erhöhen. In beiden Punkten kann sich Baden-Württemberg an unseren Nachbarn in Bayern ein Beispiel nehmen.“
Hohe Material- und Energiepreise, gestiegene Bauzinsen sowie Verschlechterungen bei der Neubauförderung des Bundes haben zu einem Nachfrageeinbruch geführt und erschweren den Eigentumserwerb für viele Bürgerinnen und Bürger. Die Zahl der Baugenehmigungen zwischen Ostalb und Bodensee geht seit Monaten stark zurück, gleichzeitig sinken die Auftragseingänge der Handwerksbetriebe in den Landkreisen. Daher braucht es jetzt aus Sicht der Handwerkskammer Ulm zügige und gezielte Gegenmaßnahmen und Impulse, vor allem für den angeschlagenen Wohnungsbau – nicht zuletzt, um einem nachgelagerten Anstieg der Insolvenzen vorzubeugen.
„Noch zehren viele unserer Betriebe von Altaufträgen. Doch die Auftragsbücher leeren sich zunehmend. Die kommenden Monate werden für viele Betriebe aus dem Bau- und Ausbaugewerbe hart. Deshalb gilt es jetzt, Tempo zu machen und schnell Abhilfe zu schaffen. Die Zeit drängt“, so Mehlich.
Im Stadtkreis Ulm gibt es aktuell 20 Maurer und Betonbauer, 12 Zimmerer, 36 Maler und Lackierer, 40 Installateure und Heizungsbauer, 77 Elektrotechniker und 51 Fliesen-, Platten- und Mosaikleger.
Im Alb-Donau-Kreis arbeiten 109 Maurer und Betonbauer-Betriebe, 71 Zimmerer, 74 Maler und Lackierer, 155 Installateure und Heizungsbauer, 225 Elektrotechniker und 88 Betriebe im Bereich Fliesen-, Platten- und Mosaikleger.






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