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Ulm News, 12.03.2024 15:33

12. März 2024 von Ralf Grimminger
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Kampfhund beißt Lippe ab - PETA fordert Hundeführerschein


Ein Kampfhund hat am Freitagabend am Ulmer Hauptbahnhof einen Mann in die Lippe gebissen und einen Teil der Lippe weggerissen. Die Hundehalterin war vor Ort, aber schwer betrunken. Deswegen fordert die Tierschutzorganisation PETA die schnelle Umsetzung des geplanten Hundeführerscheins in Baden-Württemberg.  

 Laut Ulmer Polizei hat sich der Mann mit einer 28-jährigen Frau, die ihren Hund dabei hatte, im Bereich des Hauptbahnhofs getroffen. Aus bisher ungeklärten Gründen hat sich der Hund plötzlich in der Unterlippe des Mannes verbissen – so stark, dass ein Teil der Lippe weggerissen wurde. Der Mann wandte sich an eine vor Ort platzierte Streife, die den Sachverhalt aufnahm. Dabei stellte die Polizei fest, dass die Frau mit fast drei Promille stark alkoholisiert und nicht in der Lage war, das Tier unter Kontrolle zu halten. Angesichts dieses Vorfalls fordert PETA die Landesregierung auf, den geplanten sogenannten Hundeführerschein in Baden-Württemberg endlich umzusetzen.

„Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine. Viele Halterinnen und Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen – insbesondere, wenn sie stark alkoholisiert sind. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken beim Menschen zu suchen – nicht beim Tier“, so Annika Lewald, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Jeder Hund, der falsch gehalten oder behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob er einer ‚Rasse‘ angehört oder ein ‚Mix’ ist.“

Deutliche Mehrheit für Hundeführerschein
Nach einer von PETA in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage von August 2023 sprechen sich 68 Prozent der in Deutschland lebenden Erwachsenen für einen verpflichtenden Hundeführerschein aus.

Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter und Halterinnen bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames, obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule. Ein solcher Nachweis kann sicherstellen, dass Menschen, die Hunde halten, fachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Hund und Halter ist unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern.

Niedersachsen geht mit gutem Beispiel voran

Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen einen Sachkundenachweis für Hundehalter beschlossen – seit Juli 2013 ist der allgemeine Hundeführerschein verpflichtend. [1] Dort ereigneten sich nach drei Jahren nachweislich weniger Vorfälle. [2] Wer in Berlin seit dem 1. Januar 2017 einen Hund neu aufgenommen hat, ist ebenfalls dazu aufgefordert, sich die notwendige Sachkunde anzueignen. Einige Städte belohnen verantwortungsbewusste Halter: Wer in München nach dem 1. Mai 2014 einen Hundeführerschein absolviert hat, kann sich ein Jahr lang von der Hundesteuer befreien lassen. In Mannheim gilt eine zweijährige Steuerbefreiung für alle Hunde, deren Halter den Hundeführerschein nach dem 1. Januar 2016 erworben haben.

Ein verpflichtender Hundeführerschein hat einen weiteren Vorteil: Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt „angeschafft“ wurden.

 

 

 

 

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