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Ulm News, 27.02.2024 10:56

27. February 2024 von Thomas Kießling
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Innenminister Strobl: Ich verneige mich vor einem der großen Oberbürgermeister des Landes


Der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch ist am Montagabend im Rahmen eines Bürgerempfangs im Roxy aus dem Amt verabschiedet worden. Der 60-Jährige war über 24 Jahre als Erster Bürgermeister, die letzten acht Jahre dann als Oberbürgermeister für Ulm tätig.  

Martin Bendel, Erster Burgermeister der Stadt Ulm, brauchte eingangs eine längere  Zeit, um die große Zahl der Gaste im Roxy zu begrüßen. Bendel bedankte sich bei Gunter Czisch auch mehrmals für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.  Unter den rund 1000 Besucherinnen und Besucher waren zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten aus Wirtschaft wie Erwin Müller. Werner Kress, Harry Seifert und Werner Utz, aus Kultur und Bundeswehr, viele Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Ulmer Organisationen und Vereine. Gäste aus der Politik waren unter anderem Innenminister Thomas Strobl, Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut, CDU-Landesvorsitzender Manuel Hagel, der Tübinger OB Boris Palmer, die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger und die Landräte Eva Treu und  Heiner Scheffold, Alt-OB Ivo Gönner und Czischs Nachfolger Martin Ansbacher. Auch Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl war aus Stuttgart zur Feierstunde nach Ulm gekommen. Musikallisch umrahmt wurde die Feier von der Band Combo Communale. 

"Ich freue mich sehr, dass so viele gekommen sind. Es berührt mich auch", sagte der scheidende Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch bei der Begrüßung der rund 1000 Gäste im Roxy. Diese verliehen der Verabschiedung des Ulmer Stadtoberhaupts einen würdigen Rahmen. "In den letzten Wochen gab es immer mal wieder das Gefühl der Wehmut, weil ich weiß, dass mir einiges fehlen wird. Es stellt sich aber mehr und mehr auch das Gefühl der Freiheit ein, die nun auf mich und meine Familie wartet", gab Gunter Czisch einen Einblick in sein Innenleben. Seinem Nachfolger Martin Ansbacher  wünschte er  "eine gute Hand zum Wohle Ulms und weiterhin persönliche Verbundenheit".

"Es ist für mich "Ehrensache, dass ich heute hier bin. Weil ich persönlich danke sagen möchte für die immer hervorragende Zusammenarbeit und für eine herausragende Lebensleistung", sagte der baden-württemberguische Innenminsiter Thomas Strobl, der den erkrankten Ministerpräsident Winfried Kretschmann vertrat. Strobl bedauerte offen Czischs Ausscheiden und ergänzte: "Ich verneige mich vor einem der großen Oberbügermeister des Landes". Gunter Czisch habe seine Ämter nie als Job gesehen. "Du hast dich mit höchstem Pflichtgefühl, einem enormen Arbeitseinsatz und mit Herzblut für deine Stadt eingesetzt. Ein Vierteljahrhundert für Ulm! Respekt und Danke dafür", so Strobl in seiner sehr persönlich gehaltenen Rede.
Fachlich sei Czisch immer auf der Höhe der Zeit gewesen, in manchen Feldern, wie beispielsweise bei der Digitaliserung, "warst du der Zeit sogar voraus". Aber bei allem Wissen und kommunalpolitischen Können, sei Gunter Czisch immer mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben. "Ein feiner Kerl möchte ich sagen - und auch das bleibt," schloss seine Rede unter großem Beifall. 

Er werde im Landtag öfters gefragt, was denn "ulmisch" sei, sagte der CDU-Landesvorsitzende Manuel Hagel. Dann antworte er stets: "Schau dir den Gunter Czisch an, dann weißt du es". "Ulmisch" sei es, aus der Not eine Tugend zu machen und daraus etwas Besseres entstehen zu lassen. Das war so mit dem Bau des Ulmer Münsters, der ein echtes Statement sei. Und so sei  es bis heute. Dieses Selbstbewusstsein, gepaart mit Bodenständigkeit zeichne auch Gunter Czisch aus, sodass man aus ulmisch und Czisch das neue Wort "ulmczisch" formen könne.
Der Ulmer Oberbürgermeister sei der Schwörformel "Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein" sein ganzes Berufsleben gerecht geworden. "Gunter Czisch verstand sich als erster Diener der Stadt und hat mit diesem Amtsverständnis der reichen Geschichte dieser stolzen Stadt ein weiteres, prägendes Kapitel hinzugefügt," lobte Manuel Hagel den scheidenden Ulmer OB. 

Gunter Czisch habe dem Gemeinderat zu Beginn seiner Amtszeit als Erster Bürgermeister versprochen, ihn vor wichtigen Entscheidungen einzubinden. Das habe er eingehalten. "Naja, fast immer", schränkte Reinhold Eichhorn, der für den Ulmer Gemeinderat sprach, verschmitzt ein. Fachlich habe Gunter Czisch alle Herausforderungen mit Bravour gemeistert. Auch weil er früh verstanden habe, dass Stadtpolitik kein "Wünsch Dir was" sein kann, sondern die "gemeinsame Suche nach tragfähigen Lösungen, die die Stadt voran bringen". Gunter Czisch habe immer über den Tellerrand geschaut und hatte die Zukunftsfähigkeit Ulms in Blick gehabt, so Eichhorn. Dabei sei ihm immer ein solide aufgestellter Haushalt wichtig gewesen. So habe er die Stadträte bei der letzten Haushaltssitzung gebeten, darauf aufzupassen. "Das werden wir, Gunter! Versprochen," sagte Reinhold Eichhorn.  

"Unsere Zusammenarbeit war durch tiefes Vertrauen geprägt. Auch weil ein Wort galt und wir uns aufeinander verlassen konnten", hob Heiner Scheffold, Landes des Alb-Donau-Kreis hervor. Dieses Miteinander und der Umstand, dass man gemeinsam in den vergangenen Jahren für die Region viel erreichen konnte, "ist zu einem großen Maße der Verdienst von Gunter Czisch". Der Ulmer OB habe verstanden, dass immer mehr politische Projekte in größeren Zusammenhängen gedacht werden müssen. "Und weil es eine seiner Gaben ist, uneitel zu sein zugunsten des großen Ganzen," sagte Heiner Scheffold unter Beifall. 

Gunter Czisch, über 24 Jahre im Dienst der Stadt Ulm, bewies mit seiner Abschiedsrede, dass er mit sich als Privatmann und Politiker, dessen Amtszeit in wenigen Tagen endet, im Reinen ist. Czisch ist sich seines persönlichen Beitrags für Ulm gewiss und kann deshalb mit Gelassenheit sowohl zurück als auch nach vorn blicken. Und doch nutzte Gunter Czisch seine Abschiedsrede auch für nachdenkliche Worte: "Demokratie und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit. Mir scheint, als dass man derzeit mehr auf das Trennende schaut, als auf das Gemeinsame. Dabei prägen das "Alle" und das "Wir" eine Stadt", mahnte der Ulmer OB.  Czisch forderte die Stadtgesellschaft auf, sich im positiven Sinn in den demokratischen Prozess einzumischen, also wählen zu gehen oder sich als Kandidat zur Wahl zur stellen. "Das wäre auch eine Form der Eigenverantwortung für das große Ganze, die mir in den letzten Jahren ein wenig zu kurz gekommen zu sein scheint," sagte Gunter Czisch am Ende seiner letzten großen Rede als Oberbürgermeister. Für die Rede und die Leistung von Gunter Czisch zollten ihm die vielen Besucher im Roxy minutenlang stehend Beifall und Respekt. 
Geschenke gab es natürlich auch zum Abschied: Manuel Hagel und Heiner Scheffold schenkten dem leidenschaftlichen Jazz-Schlagzeuger zwei Drum Sticks und vom Ulmer Gemeinderat gab es VIP-Karten für die Jazz Open in Stuttgart. 
Gunter Czisch hatte die Gäste gebeten, statt Geschenke für ihn lieber Geld für die Ulmer Bürgerstiftung zu spenden. 

 

 

 

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