Ulm News, 06.12.2023 16:55
Rassistische Parolen von Ulmer Fans in Köln - SSV Ulm droht mit Stadionverbot
Beim Spiel des SSV Ulm 1846 Fußball gegen Viktoria Köln haben SSV-Fans nach Verlassen des Blocks rassistische Parolen gerufen. Nachdem sie von zwei Ulm Fans aufgefordert wurden, dies zu unterlassen, wurde diesen Gewalt angedroht. Auf diese Vorfälle in Köln haben Vorstand und Geschäftsführung im Namen des gesamten SSV Ulm 1846 Fussball nun reagiert. Der Club droht mit Stadionverbot.
Nach dem Auswärtsspiel am Samstag bei Viktoria Köln kam es außerhalb des Stadions zu Szenen, "die uns schockiert haben", heißt es in einer Pressemitteilung des SSV Ulm 1846 Fußball. Während sich der Großteil der Fans noch im Block befanden, haben "wenige alkoholisierte Personen nach Verlassen des Blocks rassistische Parolen gerufen". Nachdem sie von zwei weiteren Personen aufgefordert wurden, dies zu unterlassen, wurde diesen Gewalt angedroht, beschreibt der SSV Ulm die Szenerie in Köln.
Am Sonntag wurde der Vorstand von diesem Vorfall in Kenntnis gesetzt. Darauf hin seien sofort Maßnahmen ergriffen worden, um mögliche Täterinnen und Täter zu identifizieren. Der SSV Ulm 1846 Fussball werde alles Mögliche unternehmen, "um die Personen ausfindig zu machen und aus dem Stadion zu verbannen". Hierzu sei der Verein auch im Austausch mit den Betroffenen und hoffe auf deren Mithilfe, um weitere Schritte einzuleiten.
"Wir als Verein verurteilen solche Aktionen auf das Schärfste! Jeder, der sich in irgendeiner Form rassistisch, antisemitistisch oder gewaltbereit zeigt, tritt die Werte des SSV Ulm 1846 Fussball mit Füßen und ist weder im Donaustadion noch bei anderen Spielen oder Veranstaltungen des SSV willkommen", schreibt der SSV-Vorstand. Auch in Zukunft werde man alles in der Macht stehende tun, um Personen zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen. Weiter heißt es: "Gleichzeitig möchten wir darauf hinweisen, dass nur ein Bruchteil der Besucher des Auswärtsspiels an dieser Aktion beteiligt war. Der größte Teil der Fans feierte mit der Mannschaft friedlich die drei Punkte".
Außerdem halte Geschäfts-und Vereinsführung das Verhalten der zwei Männer, die sich in Köln gegen die Gruppe gestellt haben, "für absolut lobenswert und haben auch persönlich unseren Dank sowie eine Entschuldigung ausgesprochen". Der Verein animiere auch alle anderen Stadionbesucher und Fans, "sich aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit und jede Form der Diskriminierung zu stellen".
Der SSV Ulm 1846 Fussball stehe für Weltoffenheit und Toleranz, für Fairplay und Vielfalt. "Jede und jeder, der diese Werte nicht akzeptiert oder dagegen verstößt wird kein Teil des Vereins sein können", erklärt der SSV Ulm 1846 Fußball.
Teure Bengalos
Im Block der rund 450 Fans, die den SSV Ulm neim Auswärtssieg in Köln lautstark unterstützt haben, wurden auch diesmal wieder Pyros und Bengalos gezündet. Ebenso wie beim Auswärtsspiel der Spatzen in Mannheim. Das verbotene Zünden von Feuerwerksköprern im Stadion hat der DFB jetzt mit einer Geldstrafe von 4200 Euro geahndet.
5600 Euro hat der SSV Ulm bereits an den DFB überwiesen. Das war die Strafe für das Abbrennen von Pyrotechnik beim ausverkauften Heimspiel der Spatzen gegen den TSV 1860 München.
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