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Ulm News, 28.11.2023 16:23

28. November 2023 von Thomas Kießling
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Geschichte der Sammelkarten: Vom Nischenhobby zum globalen Phänomen


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Fotograf: unsplash/Symbolfoto

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Sammelkarten sind kleine, meist rechteckige Karten, die Bilder, Texte oder andere Informationen zu einem bestimmten Thema enthalten. Es gibt sie schon seit weit über hundert Jahren, aber erst in den letzten Jahrzehnten haben sie eine enorme Popularität und Verbreitung erlangt. Wie kam es dazu? Und was macht den Reiz dieser Karten aus? 

Anfänge der Sammelkarten: Vom Zigarettenbild zum Baseballstars

Während Sammelkartenhändler God of Cards größtenteils moderne Sammelkarten wie Yu-Gi-Oh! vertreibt, liegen die Anfänge dieses Hobbys weit in der Vergangenheit. Die ersten Sammelkarten entstanden im 19. Jahrhundert als Beigaben zu Zigarettenpackungen. Die Karten dienten als Werbemittel für die Zigarettenmarken und als Schutz für die Zigaretten vor dem Zerbrechen. Sie zeigten meist Bilder von berühmten Persönlichkeiten, wie Schauspielern, Sportlern oder Politikern, oder von exotischen Orten und Tieren. Die Karten waren bei den Rauchern sehr beliebt und wurden bald zu einem Sammelobjekt.

Die Zigarettenbildchen waren vor allem in den USA und Großbritannien verbreitet, aber auch in anderen Ländern gab es ähnliche Produkte. In Frankreich wurden zum Beispiel ab 1875 sogenannte Liebig-Bilder herausgegeben, die zu den Fleischextrakt-Produkten der Firma Liebig gehörten. Die Liebig-Bilder zeigten verschiedene Motive aus Geschichte, Kultur und Naturwissenschaften und waren ebenfalls sehr begehrt.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Sammelkarten war die Entwicklung der Baseballkarten in den USA. Die ersten Baseballkarten erschienen Ende des 19. Jahrhunderts und zeigten Porträts von Baseballspielern. Die Karten wurden zunächst ebenfalls als Beilagen zu Zigaretten oder Kaugummis verkauft, später aber auch separat.

Baseballkarten wurden zu einem Symbol der amerikanischen Kultur und zu einem Hobby für Millionen von Fans. Einige der ältesten und wertvollsten Sammelkarten stammen aus dieser Zeit, wie zum Beispiel die berühmte Honus Wagner-Karte aus dem Jahr 1909. Exemplare der Karte, die einen populären US-amerikanischen Baseballspieler der damaligen Zeit zeigt, werden teils für über eine Million US-Dollar verkauft.

Entwicklung der Sammelkarten: Von Comicmotiven bis Pokémon 

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts erlebten Sammelkarten eine faszinierende Transformation, die durch die Einflüsse von Comics und die Einführung von Trading Card Games (TCG), geprägt war. Diese Ära markierte einen Wandel von rein visuellen Objekten zu erlebnisreichen und interaktiven Sammlerstücken, mit denen auch gespielt wurde.

Comics als Inspirationsquelle

Die 1930er- und 1940er-Jahre in den USA waren entscheidend für die Entwicklung der Sammelkarten. In dieser Zeit erlangten Comics mit Helden wie Superman, Batman und Spider-Man enorme Popularität. Die Faszination für diese Charaktere inspirierte die Schaffung von Sammelkartenserien, die nicht nur die visuelle Darstellung der Helden wiedergaben, sondern auch deren Geschichten und Abenteuer einfingen. Kinder und Jugendliche fanden in den Sammelkarten in den 70er und 80er Jahren eine Möglichkeit, tief in die Fantasiewelten ihrer Comic-Idole einzutauchen. 

Aufstieg der Trading Card Games (TCG)

Ein weiterer wichtiger Schritt in der Evolution der Sammelkarten war die Einführung von Trading Card Games. Das bahnbrechende Beispiel hierfür war Magic: The Gathering, das 1993 in den USA debütierte. Magic: The Gathering verband geschickt Elemente aus Fantasy, Strategie und Mathematik, was es von herkömmlichen Sammelkarten abhob.  
Die Spieler wurden nicht nur von den visuellen Reizen der Karten angezogen, sondern auch von deren individuellen Fähigkeiten und taktischen Möglichkeiten. Jede Karte repräsentierte ein Element der Spielstrategie, sei es durch die Beschwörung mächtiger Kreaturen, das Ausspielen von Zaubersprüchen oder das Managen von Ressourcen.
Das Spiel wurde schnell zu einem globalen Phänomen, das Spieler jeden Alters und aus allen Teilen der Welt anzog. Es schuf eine lebendige Gemeinschaft von Enthusiasten, die nicht nur Karten sammelten, sondern auch an Turnieren teilnahmen, um ihre Fähigkeiten mit anderen zu messen. Die strategische Tiefe und Vielfalt von Magic: The Gathering führten zu einer treuen Fangemeinde, die bis heute aktiv ist.

Der Erfolg von Magic: The Gathering ebnete auch den Weg für eine Welle von Trading Card Games, die unterschiedliche Themen und Spielmechaniken einführten. Diese Spiele wurden nicht nur als Sammelobjekte betrachtet, sondern auch als Plattformen für soziale Interaktion und strategischen Wettbewerb. Der Boom der Trading Card Games revolutionierte die Sammelkartenbranche und schuf eine vielschichtige, dynamische Welt, die weiterhin Spieler und Sammler gleichermaßen fasziniert.

Triumph von Pokémon

Als Krönung dieser Ära stellte sich Pokémon heraus, das 1996 in Japan erschien und die Sammelkartenwelt nochmals revolutionierte. Basierend auf der erfolgreichen Videospielreihe, die sich ab 2016 auch in die reale Welt verlagern sollte, konnten Spieler nun nicht nur digitale Monster fangen und trainieren, sondern auch physische Pokémon-Karten sammeln und tauschen. Der Wert einiger seltener Karten, wie beispielsweise einer Pikachu-Karte aus dem Jahr 1998, erreichte astronomische Höhen. Ein Exemplar dieser Karte wurde beispielsweise für mehr als 200.000 US-Dollar verkauft.

Welt von Yu-Gi-Oh! – Eine weitere TCG-Ikone

Inmitten des Pokémon-Hypes trat auch Yu-Gi-Oh! auf die Bühne. Ursprünglich ein Manga und später eine erfolgreiche Anime-Serie, entwickelte sich Yu-Gi-Oh! rasch zu einem der bekanntesten TCGs weltweit. Das Spiel, das auf dem Konzept von magischen Duellen basiert, ermöglicht es Spielern, mit ihren Karten in eine fantastische Welt einzutauchen und sich zu messen. Das Sammeln und Tauschen von Yu-Gi-Oh!-Karten wurde zu einem Ritual für Millionen von Fans weltweit. 
Yu-Gi-Oh! führte innovative Elemente wie holografische Karten und ein komplexes Regelwerk ein, was das Spielerlebnis vertiefte. Die Kombination aus visuellem Reiz und strategischer Tiefe machte Yu-Gi-Oh! zu einem festen Bestandteil der Sammelkartenszene. Sammler schätzten nicht nur die kunstvoll gestalteten Karten, sondern auch die taktischen Herausforderungen des Spiels.

Sammelkarten als kulturelles Erbe

Die Ära von Magic: The Gathering bis Pokémon, einschließlich Yu-Gi-Oh!, hat Sammelkarten als kulturelles Erbe etabliert. Die Integration von Geschichten, Strategie und Interaktivität verlieh den Karten einen tieferen Wert. Sammelkarten wurden zu einem Medium, das nicht nur unterhält, sondern auch Gemeinschaften formt und den kulturellen Austausch fördert.
In einer Welt, in der digitale Technologien dominieren, halten Sammelkarten weiterhin die Stellung als physische Manifestation von Kreativität, Fantasie und strategischem Denken. Mit herkömmlichen Kartenspielen haben sie nur wenig gemeinsam.
Von den Anfängen mit Zigarettenbildchen über die Blütezeit der Trading Card Games bis hin zur globalen Faszination von Pokémon und Yu-Gi-Oh! – Sammelkarten haben eine reiche und vielschichtige Geschichte geschrieben, die Generationen von Sammlern geprägt hat und bis heute prägt. Es wird spannend, zu sehen, was die Zukunft bringt.



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