Ulm News, 23.11.2023 08:00
Schneeflocken zum Wochenende
Pünktlich zur Eröffnung der ersten Weihnachtsmärkte an diesem Wochenende kündigt sich ein Hauch von Winter an. Sogar ein wenig Weiß könnte das nasse Grau in Grau der letzten Wochen regional auflockern.
Regen, Regen und wieder Regen: Der 17. Oktober 2023 war der letzte völlig trockene Tag in Deutschland. Wer also den Eindruck hatte, es hätte einen Monat lang nur geregnet, hat sich nicht getäuscht.
Jetzt kommt Bewegung in die Sache, auch wenn das für viele nicht unbedingt der willkommene Wetterumschwung ist: Ein gewaltiges Tief, angereichert mit kalter Luft, zieht im Laufe der Woche nach Süden und erreicht ab Freitag auch Deutschland. Neben erneuten, aber kälteren Regenfällen müssen wir jetzt auch über Schnee sprechen.
Die winterlichen Aussichten bleiben aber begrenzt. Wer jetzt schon an Schneeromantik, Schlittenfahren und Schneeballschlachten denkt, wird leider enttäuscht, denn so richtig winterlich wird es in tieferen Lagen vorerst nicht - abgesehen von der Temperatur, die deutlich unter der des ersten Glühweins auf dem Weihnachtsmarkt liegen wird.
So stellt sich die Wetterlage um
Entscheidend für die Wetterumstellung ist, dass das derzeitige Hoch seinen Schwerpunkt über dem Ostatlantik in Richtung Island verlagert. Dadurch wird der Weg für die Kaltluft frei und sie kann ungehindert nach Süden strömen.
Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline: „Die Luft strömt dabei über das derzeit noch 10 bis 12 Grad warme Nordseewasser und erwärmt sich dadurch mit jedem Kilometer Richtung Süden. Niederschläge in Form von Schneeflocken haben daher wenig Chancen, auch als solche unten anzukommen.“
Im Laufe des Freitags erreicht die sogenannte maritime Polarluft dann Deutschland und grob lässt sich sagen: Je weiter weg von der Nordsee und je höher gelegen, desto größer sind in diesen Regionen die Chancen auf Schnee. Vor allem im Süden und Osten geht der Regen in der Nacht zum Sonntag zunehmend in Schnee über.
In weiten Teilen des Flachlandes dürfte, wenn überhaupt und nur kurzfristig, sehr wenig Schnee liegen bleiben. Vor allem in den Mittelgebirgen sowie am Alpenrand wird der Frühwinter in den nächsten Tagen aber Einzug halten.
Der Frühwinter zeigt uns am Wochenende die kalte Schulter
Aber auch dort, wo es nicht schneit, werden Frost und Glätte am Wochenende zum Thema. Abgesehen von der unmittelbaren Nordseeküste rutschen die Temperaturen am Samstagmorgen verbreitet in den Frostbereich. Auch tagsüber werden kaum 5 Grad erreicht, milder wird es im Westen, die höchsten Werte werden vom Emsland bis zum Niederrhein erwartet.
Am Sonntag bleibt die Temperaturverteilung ähnlich, in höheren Mittelgebirgslagen und am Alpenrand stellt sich leichter Dauerfrost ein.
Wie sich das Wetter dann zum meteorologischen Winteranfang Anfang Dezember entwickelt, ist noch nicht in trockenen Tüchern. Möglicherweise bleibt uns die Kaltluft noch etwas länger erhalten. Also viel Zeit, um sich einzumümmeln, Tee zu trinken und ein gutes Buch zu lesen.



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