Ulm News, 10.11.2023 19:33
Musikerin startet Petition gegen Konzerte der Band "Böhse Onkelz" in Neu-Ulm
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Beschreibung: Im Wiley Sportpark in Neu-Ulm spielt im September 2024 die umstrittene Band "Böhse Onkelz" zwei Konzerte vor jeweils 25 000 Fans. Das Foto zeigt den Aufbau für das Konzert der Toten Hosen vor zehn Jahren. hr
Fotograf: Devin Sancakli
"Onkelz raus aus unserer Stadt!". So lautet die Petition, die die Ulmer Musikerin Ariane Müller im Internet gestartet hat. Ariane Müller wehrt sich mit der Petition gegen zwei große Open Air-Konzerte der Band "Böhse Onkelz" im Neu-Ulmer Wiley Sportpark. Beide Konzerte in Neu-Ulm sind mit jeweils 25 000 Fans ausverkauft.
Ariane Müller bringt zum einen Sicherheitsbedenken vor gegen die zwei Open Air-Auftritten der Böhsen Onkelz in Neu-Ulm. Sie fürchtet um die Sicherheit von Konzertbesucherinnen und - besuchern sowie auch der Anlieger. Die Petition richtet sich an Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger und auch an den Ulmer OB Gunter Czisch mit den Worten:
"Die äußerst umstrittene Band hat eine rechtsradikale Vergangenheit, ihre Lieder wie "Türken raus" oder "Deutschland den Deutschen" aus den 80ern werden heute zwar als Jugendsünden bezeichnet, aber in Neonazi-Kreisen immer noch gesungen, auch wenn die Onkelz sich heute als Mainstream-Deutschrocker verstehen.
Die anderen Konzerte der BO Tour finden auf großen Freiflächen außerhalb statt, der Wiley Park dagegen befindet innerhalb des Stadtgebietes Ulm/ Neu-Ulm.
Der angekündigte Besuch dieser enormen Anzahl an BO Fans (50.000 auf 60.000 Einwohner in NU) gibt vielen Bürger*innen Anlass zur Sorge. Auch wenn der Großteil der erwarteten Menschen hoffentlich friedliche Rock-Fans sind, sind auch Neonazis und Rechtsradikale zu erwarten.
In der Vergangenheit ist es immer wieder zu Ausschreitungen bei BO Konzerten gekommen, u.a. in Gelsenkirchen, Rostock, Frankfurt.
Wie soll die Sicherheit der Bürger*innen an diesen Tagen gewährleistet werden? Können Polizei und Security das leisten, an mehreren Tagen, innerhalb eines Stadtgebietes? Besonders PoC, Menschen aus der Queer Community und Frauen sind besorgt.
Auch halten wir es für ein falsches Signal, einer Band mit rechtsradikaler Vergangenheit in unserer Stadt so eine Plattform zu bieten. Wir in Ulm/ Neu-Ulm stehen für eine moderne, diverse Gesellschaft und möchten nicht als rechtsoffen wahrgenommen werden."
Sie halte es gerade in diesen politisch aufgeheizten Zeiten für eine schlechte Idee, so Müller, eine derart umstrittene Band nach Ulm/ Neu-Ulm zu holen. Viele Leute in ihrem Umfeld seien entsetzt. Sie befürchte, dass nicht nur unter den Fans einige aggressive Rechtsradikale dabei seien, was jüngst auch eine FB-Diskussion auf ihrer Seite gerade gezeigt habe, sondern diese Band werde zusätzlich Gegendemos und Antifa auf den Plan rufen.
Als Musikerin störe sie darüber hinaus, wie sehr diese Band spalte. "Ich wünsche mir, dass Konzerte und Musik die Menschen zusammenbringen", so Ariane Müller und ergänzt: "Niemand fordert die Onkelz zu verbieten, aber bitte das Konzert räumlich verschieben".




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