Ulm News, 06.09.2023 08:00
Ulmer Straßenbahnen in Doppeltraktion


Beschreibung: Um die vielen Ulmer Fußballfans zügig zum Stadion und auch wieder nach Hause zu bringen, setzt die SWU Verkehr seit dem Wochenende erstmalig auch Straßenbahnen in Doppeltraktion ein
Fotograf: Thomas Heckmann

Um die vielen Ulmer Fußballfans zügig zum Stadion und auch wieder nach Hause zu bringen, setzt die SWU Verkehr seit dem Wochenende erstmalig auch Straßenbahnen in Doppeltraktion ein.
Text/Fotos für ulm-news: Thomas Heckmann
Bis in die 1980er Jahre hinein wurden in Ulm Straßenbahnen mit einem nicht angetriebenen Beiwagen eingesetzt. Als dann die Fahrzeuggenerationen Combino und Avenio die Großraumtriebwagen aus den 1960er Jahren abgelöst hatten, fuhren die Straßenbahntriebwagen nur noch einzeln durch die Stadt. Lediglich bei Defekten an den Fahrzeugen kam es gelegentlich vor, dass einer der über 30 Meter langen Triebwagen des neuesten Typs Avenio einen anderen Avenio ohne Fahrgäste abschleppte.
Bereits beim Bau der Straßenbahnwagen war die Doppeltraktion technisch eingeplant, nun sind die Fahrgastzahlen so hoch, dass es auch sinnvoll ist, zwei Fahrzeuge zu kuppeln, um gemeinsam zu fahren. Knapp 500 Fahrgäste können so von einem einzigen Fahrer befördert werden, der Antrieb in beiden Fahrzeugen macht es möglich, auch vollbeladen, den Kuhberg hinauf zu kommen. Damit die Fahrgäste im hinteren Straßenbahnwagen einen Ansprechpartner haben, fährt ein Schaffner mit, der auch das Schließen der Türen überwacht und so neben aller Elektronik für noch mehr Sicherheit sorgt.
In den vergangenen Wochen haben Mitarbeiter der Straßenbahnwerkstatt erste Probefahrten gemacht und anschließend wurden einige Straßenbahnfahrer auf das Fahren in Doppeltraktion geschult. Zusätzlich zum normalen Fahrbetrieb müssen die Fahrer die Fahrzeuge auch kuppeln können oder im Störungsfall auch abkuppeln können. Wesentlich anders ist jedoch der Fahrbetrieb. Bei einem Solowagen kann der Fahrer knapp 30 Meter nach der Kurve beschleunigen, nun muss der Fahrer 60 Meter abwarten, damit die Fahrgäste im hinteren Wagen in der Kurve nicht von den Sitzen geschoben werden.
Genauigkeiten ist an den Haltestellen gefragt, denn alle Türen müssen ja auch am Bahnsteig zum Halten kommen. Am Stadion in Fahrtrichtung Hauptbahnhof bleiben da rund zwei Meter Spielraum. Andere Haltestellen sind gar nicht lang genug und können gar nicht angefahren werden. Die Doppeltraktionen verkehren daher als Expresslinie und halten beispielsweise an der Donauhalle, am Stadion, am Hauptbahnhof und am Ehinger Tor. Auch wenn die Straßenbahnen anfangs auf der Linie 1 unterwegs sind, so wechseln sie nach dem Ehinger Tor auf die Strecke der Linie 2 und fahren zur Endhaltestelle Kuhberg. Dort stehen Park-and-Ride-Parkplätze (P+R) zur Verfügung, die kostenlos genutzt werden können.
Kostenlos ist ein Zauberwort für die Fußballfans, denn Paul Schiele, der Abteilungsleiter Infrastruktur der SWU Verkehr, betont, dass die Eintrittskarten für die SSV-Spiele im Donaustadion am Spieltag ab neun Uhr morgens als Fahrschein im DING-Gebiet gelten. So müssen Fußballfans nicht einmal zum P+R-Parkplatz fahren, sondern können auch ab Erbach, Langenau oder Senden mit Zug, Bus und Straßenbahn kostenlos zum Fußballspiel und nach Hause fahren.
Das nächste Mal kommen die Doppeltraktionen am Freitag zum Freundschaftsspiel zwischen dem SSV Ulm 1846 Fußball und Schalke 04 zum Einsatz, auch zu den weiteren Fußballspielen sind Doppeltraktionen geplant. Wenn die Verkehrsbetriebe Erfahrungen im Sonderverkehr gesammelt haben, kann auch zu anderen Großveranstaltungen in Doppeltraktion gefahren werden. Für zwei gekuppelte Straßenbahnen im Alltag müssen noch Bahnsteige verlängert werden, daher ist das noch nicht geplant.








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