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Ulm News, 16.07.2023 09:43

16. Juli 2023 von Ralf Grimminger
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16 Tage Euphorie: 250 000 Besucher beim 57. Montreux Jazz Festival


Die 57. Ausgabe des Montreux Jazz Festivals endet am Samstag, 15. Juli 2023, nach 16 Tagen intensivem Austausch zwischen den Künstler:innen und dem Publikum. Rund 250’000 Festivalbesucher:innen feierten gemeinsam im Kongresszentrum. Die Gratisbühnen waren jeden Abend sehr gut besucht, während der Kartenverkauf von fast 90 Prozent zu den besten in der Geschichte des Festivals gehörte. 

Diese 57. Ausgabe des Montreux Jazz Festivals war geprägt von einem Gefühl der kollektiven Euphorie. Die Intimität der Säle des Montreux Jazz Festivals verstärkte dies noch. Dort gab sich die Menschenmenge den Momenten der Improvisation, Zugaben, Reden der Künstler:innen und Gesängen hin. Diese Begeisterung spie- gelt sich auch in den hervorragenden Kartenverkaufszahlen wider. Aber vor allem zeigten sie sich in Momenten musikalischer Magie auf der Bühne und in der Spontaneität der Künstler:innen. Beides ist der Grund für den Erfolg dieser Festivalausgabe.

Die Künstler:innen schienen mehr denn je den intimen Rahmen des Festivals zu schätzen. Diese Ausgabe war von einer aussergewöhnlichen Anzahl an Crowdsurfern geprägt, darunter Chilly Gonzales, der das Kunststück sogar mit einem sitzenden Publikum vollbrachte, oder Seal, der über 30 Minuten lang inmitten der Menge sang. Aber auch Juliette ArmanetChris Isaak und Idles suchten die Nähe zum Publikum. Jon Batiste ging noch einen Schritt weiter und beendete sein Konzert, indem er mit Orchester und Tänzer:innen die Treppen des Auditorium Stravinski bis auf die Strasse hinunterging. Dort sangen die euphorischen Festivalbesucher:innen noch fast eine Stunde lang immer und immer wieder dieselbe Melodie. Und wenn nicht der Künstler oder die Künstlerin die Nähe zum Publikum suchte, dann war es das Publikum, welches auf die Bühne ging, wie es bei Chris IsaakLa Zarra oder auch Iggy Pop der Fall war. Letzterer holte ein Kind aus dem Publikum auf die Bühne, das ein T-Shirt mit dem Logo des Montreux Jazz Festivals von 1985 trug.

Die Jam Sessions boten wieder einmal mehr die Möglichkeit, intime Momente mit den Künstler:innen zu erleben. Sofiane Pamart und Chilly Gonzales improvisierten einen Vierhänder der Extraklasse, während Jacob Collier und Jon Batiste mit einer rasanten Version von «Can’t Stop Til You Get Enough» das Ende des Abends hinauszö- gerten. Aufstrebende Künstler wie Stacey RyanEthan BortnickMonoNeon und Miel de Montagne erlebten ihre ersten Jam Sessions in Montreux und genossen es sichtlich.

An der Schnittstelle der Generationen  

Diese Ausgabe brachte zahlreiche Künstler zusammen, die sinnbildlich für eine neue Generation von Festivali- konen stehen. Jacob Collier (2015) und Sofiane Pamart (2021) erinnerten daran, dass ihr allererstes Solokonzert in Montreux stattgefunden hat. Sam Smith, der endlich wieder in Montreux auf der Bühne stand, genoss die Zeit zuvor auch als Zuschauer und lieferte dann selber eine sensationelle Show ab. Jon Batiste, der mit seiner Familie über eine Woche lang in Montreux blieb, nahm an Workshops und Jam Sessions teil und bot ebenfalls eine für Montreux massgeschneiderte Show. Chilly GonzalesTaminoJuliette ArmanetLoyle Carner und die Schweizer Bastian BakerNNAVY oder Hermanos Gutiérrez gehören wiederum zu den Künstler:innen, die dem Festival sowieso seit einigen Jahren treu sind.

Parallel dazu erlebte einige Künstler:innen in diesem Jahr eines ihrer letzten Konzerte auf dem Festival. Gilberto Gil wurde von Claude Nobs mit Hilfe von Archivbildern eingeführt. Mavis Staples feierte ihren 84. Geburtstag inklusive Geburtstagslied von Norah Jones auf der Bühne. Und dann natürlich Bob Dylan, der sein vielleicht bestes Konzert in Montreux in einer mystischen und intimen Atmosphäre ohne Mobiltelefone gab.

Erfolg der Gratisbühnen  

Die Gratisbühnen schienen in diesem Jahr aufgrund der Qualität ihres Programms beliebter denn je zu sein. Sie zogen viele Zuschauer:innen an, die eigens für einen bestimmten Künstler oder eine bestimmte Künstlerin angereist waren, und sorgten für Warteschlangen, die sich schon lange vor Beginn der Konzerte bildeten. In der Umgebung des Kongresszentrums war das Programm als Livemusik-Parcours konzipiert, bei dem man jeden Abend fünf oder sechs aufeinanderfolgende Auftritte auf der Super Bock Stage, der ibis MUSIC Terrasse und im Lisztomania erleben konnte.

Im Ipanema, dem Nachtclub in dem man die Füsse im Wasser hat, und im La Coupole mit seinen Funk-, House- und Disco-DJ-Sets dauerten die Abende bis in die frühen Morgenstunden. Das Lake House, das sich über alle drei Etagen des Petit Palais erstreckte, war wieder ein grosser Erfolg. Dort fand die Party in verschiedenen Räumen statt, darunter The Memphis, das von der Bank Julius Bär unterstützt wurde, und seiner Rolle als Herzort der Veranstaltung voll und ganz erfüllte. Und so sorgten auch die Jam Sessions mit Clarendelle jeden Abend bis spät in die Nacht für gute Stimmung.

Guter Ticketverkauf 

Das Montreux Jazz Festival erreichte sein Ticketverkaufsziel schon früh während der Veranstaltung und das trotz eines der höchsten Budgets seiner Geschichte. Mit einer durchschnittlichen Auslastung von über 90% im Audi- torium Stravinski und 80% im Lab war das Publikum in den Festivalhallen selten so zahlreich. Auch die Essstände verzeichneten eine durchwegs positive Bilanz.

Livestreaming

Aber nicht nur in Montreux, sondern auch in anderen Ecken der Welt genossen Musikfans das Festival mit einer Rekordzahl von 47 live übertragenen Konzerten und 1,1 Millionen Aufrufen auf dem eigenen Youtube-Kanal. Die drei beliebtesten Künstler:innen waren Lovejoy (mit 16’000 Kommentaren im Chat!), The Rose und Iggy Pop, was das generationenübergreifende Programm des Festivals perfekt widerspiegelt.

Besonderer Abschlussabend 

Das Festival ging am Samstagabend mit einer Carte Blanche für Mark Ronson in Zusammenarbeit mit Aude- mars Piguet zu Ende. Der legendäre Produzent hatte eine massgeschneiderte Show mit Musiker:innen und Special Guests vorbereitet, die entsprechen groß vom Publikum gefeiert wurde.



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