Ulm News, 10.06.2023 01:24
Favoritenschreck schlägt wieder zu: ratiopharm ulm ringt Bonn mit 73:79 Punkten nieder
Schon wieder ein Auswärtssieg: In einem sehr engen ersten Spiel der BBL-Finalserie gewann ratiopharm ulm in Bonn mit 73:79 Punkten. Es war die erste Niederlage Bonns nach 25 Liga-Siegen in Serie. Die Bonner sind in eigener Halle am Sonntag damit schon gehörig unter Zugzwang.
Was für ein Finish zum Finalstart. In einer hitzigen und hart umkämpften Partie boten die Ulmer dem Vorrundenmeister über 40 Minuten die Stirn, ließen in Halbzeit zwei keinen Führungswechsel mehr zu und arbeiteten sich damit zum allerersten Sieg jemals in einer Finalserie. Dass die Ulmer auch in einer engen Schlussphase den drängenden Gegner entscheidend auf Distanz halten konnten, war an diesem Abend besonders einem zu verdanken: Brandon Paul. 18 Punkte und mit dem letzten und wichtigsten seiner fünf Dreier ebnete der Routinier unter dem unnachahmlichen Aufschrei der zahlreich mitgereisten Fans den Weg zum historischen Sieg.
Das Feuer eines ersten Finalspiels war von der ersten Sekunde an zu spüren. Ein enorm hohes Intensitätslevel und eine entsprechende Aggressivität brachten beide Mannschaften direkt aufs Parkett des Telekom Dome. Als Bruno Caboclo den Ball in die Maschen rammte, leitete er gleichzeitig eine offensive Drangphase seines Teams ein (6:7, 3.). Immer das Level hochhaltend und komplett im Spiel bestraften die Gäste ausbleibende Versuche der Bonner, setzten sich auf sechs Zähler ab. Wehmutstropfen stets die Teamfoulgrenze, die die Ulmer Caboclo, Jallow und Klepeisz mit jeweils zwei Fouls zunächst ausbremste (6.). Shorts und Morgan hieß auf der anderen Seite die Bonner Scoringgarantie. 18 der 20 Zähler markierten die beiden Go-to-Guys und glichen für ihr Team bis zum Viertelende erstmals aus (20:20). Auch in Viertel Nummer zwei blieb die Gangart dieselbe, was früh die Foulbelastung erkennen ließ. Doch der besten Offensive der Liga blieb so der Zugang in Richtung Zone verwehrt. Bei nur sieben erfolgreichen Treffern aus dem Feld (7/24 FG), fand man auf der anderen Seite in Brandon Paul zweimal infolge die Shootingpower aus der Ecke (26:31). Weiter die Pace hochhaltend, stand die komplette Halle über mehrere Minuten, weil es viele nicht mehr auf den Sitzen hielt.
Ballgewinne forcierend, stark in der Umschaltbewegung und hoch konzentriert in der Verteidigung, legten die Ulmer vor und kamen zweistellig in Front (31:41, 18.). Vier Minuten blieb das Publikum der Baskets stumm- erst Spielmacher TJ Shorts durchbrach den 10:0-Lauf von der Freiwurflinie. Zur Pause sorgte Yago noch einmal für Zählbares, bevor es beim Stand von 35:42 in die Halbzeit ging.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schafften es zunächst beide nicht die Defensivmauern vor der Zone durchbrechen – entsprechend überschaubar die Punkteausbeute. Als die beste Defensive der Liga dann erfolgreich zupackte und sich vorne wichtige Offensivrebounds sicherte, ging es auf zwei Zähler heran (46:48, 26.). Der Halle und Druckphasen zum Trotz kämpften sich die Mannschaft von Anton Gavel durchs dritte Viertel (52:55). Tempoangriff, um Tempoangriff, um Tempoangriff. Selbst für das geschulte Auge zu schnell, spulten beide ihre Offensivaktionen aufs Parkett. Nachdem der zweite erfolgreiche Klepeisz-Dreier Bonns Coach Tuomas Iisalo zur Auszeit zwang (59:63, 35.), ging das brasilianische Duo erst im Pick´n Roll, dann von außen auf Punktejagd. Eine enge Crunchtime läutete die verbesserte Bonner Quote für den Drei-Punkte-Wurf ein – gestoppt durch die Big-Time des besten Uuulmer Shooters an diesem Abend. Brandon Paul mit dem Catch-and-Shoot-Wurf für die wichtigsten Punkte der Partie (73:76). Denn danach holte sich sein Team hinten erfolgreich den Defensivrebound und wurde an die Linie geschickt. Mit dem 79:73-Erfolg zum Finalauftakt holt ratiopharm ulm nicht nur den ersten Sieg der Serie, sondern bezwingt als erstes BBL-Team die Bonner in deren eigener Halle.
Ulmer Topscorer
Brandon Paul bei 18 Punkten (5/10 3P) und dem Big-Time Shot zum Sieg, Yago dos Santos mit 19 Punkten (4/11), zusätzlich 9 Assists und 7 Rebounds. Joshua Hawley konnte gegen die beiden punktetechnisch zwar nicht mithalten, hatte aber auf beiden Seiten des Feldes (9 Reb, 4 St, 4 As) großen Anteil am Erfolg seines Teams.
Der Ulmer Head Coach Anton Gavel sagte nach dem Spiel: „Glückwunsch an unsere Spieler. Wie in den Serien zuvor ist es ein Teilerfolg. Natürlich sind wir froh dieses erste Spiel geklaut zu haben. Ich denke wir haben Bonn mit 16 Offensivrebounds zu deren Stärken kommen lassen und unsere Freiwürfe nicht gut genug getroffen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann besser den Ball besser bewegt und mit 19 Assists Wege gefunden. Wir müssen uns weiter verbessern.“


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