Ulm News, 14.03.2023 16:00
„Chat GPT ist eine Zeitenwende in der KI“
Beschreibung: Über das topaktuelle Thema „Chat GPT und KI – Riesenfortschritt oder Gefahr?“ ging es bei der Podiumsdiskussion im Rahmen der Vortragsreihe „10x10 digital.konkret“ im Haus der Wirtschaft der IHK Ulm.
Fotograf: Ralf Grimminger/Ulmer Pressedienst
Über das topaktuelle Thema „Chat GPT und KI – Riesenfortschritt oder Gefahr?“ ging es bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Vortragsreihe „10x10 digital.konkret“ des Vereins „initiative.ulm.digital“ im Haus der Wirtschaft der IHK Ulm.
„Wir werden wohl bald nicht mehr unterscheiden können, was ist technisch oder von Menschenhand geschrieben“, sagte Ulrich Becker, Chefredakteur der Südwest Presse zur rasanten und auch verblüffend guten Entwicklung der KI basierten Wortmaschine Chat GPT. Für den Journalismus bedeuten diese KI-Wortmaschinen in Zukunft eine „große Herausforderung“, wenn die derzeit auch noch zu ungenau seien. Grundsätzlich erleichtere die KI die Arbeit in den Redaktionen. Ungeklärt seien aber die Fragen des Urheberrechts und ethische Überprüfungen. „Chat GPT bietet großes Potenzial für Manipulationen“, warnte der Journalist.
Nach Ansicht von Andreas Buchenscheit, Geschäftsführer der Cortex Media GmbH, „werden KI und Wortmaschinen wie Chat GPT unsere Welt verändern“. Er sieht viele Möglichkeiten und Bereiche für gewinnbringenden Einsatz der Wortmaschinen, die selbständig Aufsätze, Gedichte und ganze Doktorarbeiten schreiben können.
Björn Semjan, Geschäftsführer von systemzwo GmbH und Kornmühle, wies darauf hin, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon seit Herbst Chat GPT einsetzen. Man könne einfache Arbeiten von Chat GPT abarbeiten lassen und spare viel Zeit, sagte Semjan, der Chat GPT euphorisch als „Zeitenwende in der KI“ bezeichnete. Die Wortmaschine werde bald wie Google genutzt. „Man muss wissen, was man eingibt, dann bekommt man auch ein gutes Ergebnis“.
Auch Alexander Nikolaus, Leiter des Digitalisierungszentrums Ulm, Alb-Donau, Biberach, prophezeite, dass Chat GPT „ein Tool wie ein Taschenrechner“ im Alltag und Beruf werde.
Professor Dr. Frank Kargl, Direktor des Instituts für Verteilte Systeme an der Universität Ulm, räumte ein, dass Chat GPT für große Diskussionen an den Hochschulen sorgt. Wie sehe es mit den Prüfungen aus? Verändere die KI die Lehre? Das seien nur einige der aktuellen Fragen an den Hochschulen. In der Diskussion sei auch, ob Prüfungen, bei denen man auch das Verständnis abfragen kann, künftig wichtiger als schriftliche Tests werden, die sich die Studierenden von einer KI-Wortmaschine schreiben lassen können? Die Lacher auf seiner Seite hatte Kargl mit der Information, dass es mittlerweile auch Wortmaschinen gibt, die die Texte darauf prüfen, ob sie von einer Wortmaschine verfasst wurden.
Professor Kargl sagte: „Chat GPT ist eine Wortstatistikmaschine. Chat GPT versteht aber nicht, was es versteht“. Es sei aber ein gutes Recherche-Werkzeug. Grundsätzlich habe die Wortmaschine „das Potenzial, die Welt auf den Kopf zu stellen“. Man müsse daher die Fragen stellen „Was macht uns Menschen aus? Denn der Mensch kann viel, was die Maschine nicht kann?“ Daher sei es zwingend, „junge Menschen auf die Entwicklung vorzubereiten“.
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