Ulm News, 27.12.2022 15:17
Veterinäramt befreit 23 verwahrloste Hunde aus Wohnung in Schnürpflingen
23 verwahrloste Hunde haben Tierärzte vor Weihnachten in einem Haus in Schnürpflingen entdeckt. Die Shih Tsu wurden dem Tierheim in Ulm übergeben. Auf diesen Fall von „Animal Hoarding“ war das Landratsamt Alb-Donau kurz vor Weihnachten durch einen Hinweis aus der Bevölkerung aufmerksam geworden.
Da das Tierwohl im Alb-Donau-Kreis allerhöchste Bedeutung hat, rückten zwei Amtstierärztinnen und eine Veterinärhygienekontrolleurin nach dem Hinweis aus dem Diorf umgehend zu einer Vor-Ort- Kontrolle aus. Im Haus des Tierhalters fanden die Mitarbeiterinnen des Landratsamtes 23 Hunde. Die Shih Tsu waren in einem stark verwahrlostem Zustand. Den Tieren mangelte es an ausreichender Ernährung, Pflege und tierärztlicher Betreuung. Zudem entdeckten die Kontrolleurinnen auf dem Grundstück in einer Mülltonne zwei tote Hundewelpen.
„Der Tierhalter war offensichtlich mit der Situation schon länger überfordert. Wir verständigten noch am Donnerstag das Tierheim Ulm und trafen die Vorbereitungen, um die Hunde schnellstmöglich anderweitig unterzubringen. Direkt am nächsten Vormittag wurden die Tiere dann beschlagnahmt und ins Tierheim gebracht, um sie tierärztlich zu untersuchen und gesund zu pflegen“, schilderte eine Amtstierärztin das Vorgehen.
Den Tierhalter erwarten rechtliche Konsequenzen. Diese, so die Veterinärin, seien von den Ergebnissen der laufenden Untersuchungen abhängig. Die krankhafte Sucht, Tiere zu sammeln, ist bislang wenig erforscht. Animal Hoarding ist meist nicht allein ein Tierschutzproblem, sondern ein Suchtverhalten, das häufig mit einer psychischen Erkrankung zusammenhängt.
„Typisch für solche Fälle ist, dass die Halterinnen und Halter nicht erkennen, wie schlecht es den Tieren in ihrer Obhut geht. Auch von außen kommt oft erst spät Hilfe, da Tierhorterinnen und -horter ihre Tiere in der Regel so in ihre Wohnungen, Häuser oder Ställe so einschließen, dass die Tiere niemals nach draußen kommen und niemand anders die Tiere sieht. Deshalb sind wir als Amtsveterinärinnen und -veterinäre auf Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen. Wenn Bürgerinnen und Bürger Missstände in Tierhaltungen vermuten oder erkennen, sollten sie diese sofort melden“, so die Amtstierärztin.
Der Begriff „Animal Hoarding“ beschreibt ein Krankheitsbild, bei dem Menschen Tiere in einer großen Anzahl halten, sie aber nicht mehr angemessen versorgt.
Ulmer Tierheim bitte um Unterstützung
Die Hunde wurden im Ulmer Tierheim ungebracht, das vor und während der Weihnachtsfeiertage mit den neuen Gästen stark gefordert wurde. In den Sozialen Medien bat das Ulmer Tierheim um Unterstützung: "Ein Tag vor Weihnachten wurden wir mit 23 Shih Tzu aus Schnürpflingen „beschert“. Alle Welpen und Adults waren bis auf die Haut verfilzt und stark unterernährt. Unser Personal und unsere ehrenamtlichen Projekthelfer waren bis 23 Uhr vor Ort, um die Hunde von Fell und Verkotung zu befreien. Jetzt werden sie täglich gebadet und gründlich geschoren, vom Tierarzt untersucht und langsam an gutes Futter gewöhnt. Leider bringt der Krankheitsausfall von drei Mitarbeitern unser Tierheim-Team an sein Limit. Ab Januar brauchen wir dringend Hundeerfahrene Ehrenamtliche Helfer. Wenn ihr helfen wollt, meldet Euch bitte bei Ralf Peßmann, unserer Tierheimleitung".






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