Ulm News, 22.12.2022 17:42
Wettbewerbszentrale fordert mehr Transparenz auf Vergleichsportale
Vergleichsportale sind aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken. Rund die Hälfte aller Deutschen nutzt Plattformen wie Expedia oder hotel.de, um ihren Urlaub zu buchen. Und wer eine Versicherung abschließt oder den Stromanbieter wechselt, informiert sich auf Portalen wie Check24 oder Verivox.
In der Vergangenheit hat es aber immer wieder Kritik am Geschäftsmodell dieser Plattformen gegeben. Nun meldet sich auch die Wettbewerbszentrale zu Wort und fordert mehr Transparenz von den Betreibern.
Wettbewerbszentrale reagiert auf Beschwerden
Die Wettbewerbszentrale ist ein Zusammenschluss von mehr als tausend Unternehmen und Verbänden in ganz Deutschland. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus den Beiträgen seiner Mitglieder und setzt sich für einen fairen Wettbewerb ein. Nachdem zahlreiche Beschwerden über die Praktiken von Vergleichsportalen eingegangen waren, startete der Verein nun eine ausführliche Untersuchung. Sie beobachteten 64 Vergleichsportale aus den Bereichen Tourismus, Finanzen und Pflege.
Bei rund 70 % davon stellten sie Wettbewerbsverstöße fest. Am häufigsten handelte es sich dabei um irreführende Praktiken. Außerdem beanstandete die Wettbewerbszentrale in vielen Fällen mangelnde Transparenz beim Ranking und bei Kundenbewertungen. Zudem war oft nicht klar, wie entschieden wurde, welche Angebote überhaupt für das Ranking berücksichtigt werden. Das fordern die Wettbewerbsschützer Aus ihrer Untersuchung leiten die Wettbewerbsschützer zwei zentrale Forderungen ab. Aus ihrer Sicht müssen Vergleichsportale zum einen besser erklären, welche Kriterien in die Rankings einfließen.
Insbesondere muss klar ersichtlich sein, wenn Unternehmen Geld für eine bessere Sichtbarkeit bezahlt haben. Bei vielen Portalen ist es aktuell kaum möglich, zwischen Testergebnissen und bezahlter Werbung zu unterscheiden. Zum anderen fordert die Wettbewerbszentrale mehr Transparenz bei Kundenbewertungen. Oft sei nicht klar, woher die Kundenbewertungen auf der Webseite überhaupt stammen. In einigen Fällen gab es sogar Zweifel an deren Echtheit.
Außerdem versprachen manche Portale Gutscheine als Gegenleistung für eine Bewertung. Diese Praxis führt tendenziell zu positiveren Bewertungen und kann das Ergebnis so verzerren.
Echte Tests sind keine Selbstverständlichkeit
Die meisten der getesteten Portale verließen sich für ihr Ranking zudem völlig auf die Angaben der Betreiber. Eigene Tests führten sie nur selten durch. Dabei gibt es durchaus Vergleichsportale, die zeigen, dass dies möglich ist. NeueOnline-Casinos führt echte Tests durch und stellt fest, ob die untersuchten Casino-Seiten ihre Werbeversprechen tatsächlich einhalten. Das Vergleichsportal testet sowohl die Spiele als auch gängige Funktionen der Webseite wie Einzahlungen und Auszahlungen sowie den Kundensupport. Das bedeutet zwar einen erheblichen Mehraufwand. Dafür profitieren die Nutzer des Portals von aussagekräftigen Rankings, die nach objektiven Kriterien erstellt wurden. Natürlich ist es z.B. bei Reisebuchungen nicht immer möglich, einen ausführlichen Test durchzuführen. Trotzdem ist es sinnvoll, wenn Vergleichsportale eigene Recherchen beitreiben, um die Angaben der untersuchten Unternehmen zu ergänzen.
So reagieren die Vergleichsportale
Gegen 33 der untersuchten Vergleichsportale sprach die Wettbewerbszentrale Abmahnungen aus, mit dem Ziel, den fairen Wettbewerb zu stärken. Der Großteil der betroffenen Portale einigte sich außergerichtlich mit dem Verein und verpflichtete sich, seine Geschäftspraktiken zu ändern. Einige Plattformen verweigerten allerdings auch die Zusammenarbeit und verteidigen ihre Methoden. Insgesamt gibt die Reaktion der Anbieter aber Anlass zur Zuversicht. Das ist auch aus Sicht der Verbraucher zu begrüßen. Unabhängige Vergleichsportale können nämlich eine wichtige Entscheidungshilfe auf einem zunehmend unübersichtlichen Dienstleistungsmarkt darstellen.










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