Ulm News, 08.12.2022 17:28
Illerkirchberger Bürgermeister erschüttert über Suizid von jungem Asylbewerber
„Ich bin tief erschüttert über den Suizid des 25-Jährigen Geflüchteten in unserer kleinen Gemeinde". Betroffen äußerte sich der Illerkirchberger Bürgermeister Markus Häußler über den Selbstmord des jungen Mannes am Mittwoch im Bahnhof in Senden. Außerdem bittet er die Bürger erneut: "Nehmen Sie Geflüchtete aller Nationen nicht in Generalverdacht, sondern begegnen Sie ihnen offen und schreiten Sie ein, wenn Sie Zeuge von Grenzüberschreitungen werden".
"Mir fehlen die Worte dafür, welche schrecklichen Ereignisse in unserer kleinen Gemeinde geschehen. Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die dem Toten nahestanden. Wir trauern mit ihnen und teilen ihren großen Schmerz. Der Tote war nach Auskunft der Polizei nicht an dem Messerangriff am Montag beteiligt", betont Markus Häußler. Der Illerkirchberger Bürgermeister informierte, dass der Eritreer "nach der Vernehmung durch die Polizei in eine andere Unterkunft verlegt und durch die Gemeinde betreut wurde". "An Spekulationen über die Hintergründe des Suizids beteiligen wir uns nicht. Aber ich wiederhole nochmals eindringlich meine Bitte: Liebe Bürgerinnen und Bürger, nehmen Sie Geflüchtete aller Nationen nicht in Generalverdacht, sondern begegnen Sie ihnen offen und schreiten Sie ein, wenn Sie Zeuge von Grenzüberschreitungen werden. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Zivilcourage und Ihr Engagement!“, schreibt Häußler in seiner Stellungnahme.
Wie die Staatsanwaltschaften Memmingen und Ulm sowie die Polizeipräsidien Schwaben Süd/West und Ulm berichten, ist der 25-fährige Eritreer gegen 13 Uhr unmittelbar vor einem Güterzug, der in diesem Moment in den Bahnhof Senden einfuhr, auf die Schienen gesprungen. Der Lokführer konnte trotz langsamer Fahrt im Bahnhofsbereich nicht mehr rechtzeitig halten. Der Zug erfasste den 25-Jährigen. Der Mann starb an Ort und Stelle an seinen schwersten Verletzungen. Staatsanwaltschaft Memmingen und Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, die die Ermittlungen in diesem Fall führen, gehen davon aus, dass sich der 25-Jährige sich aus eigener Entscheidung und ohne fremdes Zutun vor den Zug geworfen hat. Der 25-Jährige war zwei Tage zuvor im Zusammenhang mit dem Angriff auf zwei Mädchen in Illerkirchberg vorübergehend in Verdacht einer Tatbeteiligung geraten. Er hatte sich in einer Wohnung befunden, in die der später dringend Verdächtige dieser Tat geflüchtet war. In dieser Wohnung hatte die Polizei im Zuge der ersten Ermittlungen drei Männer angetroffen und vorläufig festgenommen. Ein 27-Jähriger befindet sich wegen des dringendes Verdachts des Mordes an einer 14-Jährigen und des versuchten Mordes an einer 13-Jährigen in Untersuchungshaft in einem Justizvollzugskrankenhaus. In Bezug auf die beiden anderen Festgenommenen hatte sich der Verdacht nicht erhärtet. Sie wurden noch am Montagabend auf freien Fuß gesetzt. Darunter auch der 25-jährige Mann, der sich nun im Bahnhof Senden das Leben genommen hat. Warum sich der 25-Jährige, gegen den auch weiterhin kein Tatverdacht hinsichtlich einer Beteiligung am Angriff auf die beiden Mädchen in Oberkirchberg besteht, umbrachte, ist nun Gegenstand weiterer Ermittlungen.







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