Ulm News, 03.08.2022 09:00
„Die Haut merkt sich jeden Sonnenbrand ein Leben lang“
Gesundheitsamt gibt Tipps, wie man sich im Urlaub und zu Hause gegen die Sommersonne schützen kann. Mit einem Infostand beraten Fachleute am Donnerstag, 4. August, in Neu-Ulm die Badegäste am Ludwigsfelder Badesee
Sommer, Sonne, Sonnenbrand: Diese verhängnisvolle
Wirkungskette kann, wenn man nicht aufpasst, den Traum vom
Urlaub zum Alptraum werden lassen. Gerade in beliebten
Ferienländern wie Spanien, Italien oder Griechenland, aber
auch in deutschen Gefilden, sollte man sich der prallen Sonne
nur mit Vernunft und Verstand aussetzen. Die wichtigsten Tipps
und Verhaltensregeln gibt der Öffentliche Gesundheitsdienst
(ÖGD) am Landratsamt Neu-Ulm.
Über „Sonne(n) mit Verstand … statt Sonnenbrand“ informiert
der ÖGD am Donnerstag, 4. August, ab 10 Uhr am
Ludwigsfelder Badesee. Es gibt ein Sonnen-Quiz sowie T-
Shirts, Mützen mit Nackenschutz und Wasserbälle für Kinder.
Die Broschüren, die am Infostand erhältlich sind, liegen auch in
den Rathäusern im Landkreis aus. Informationen zu der Aktion
finden sich zudem im Internet unter folgender Adresse:
https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/umwelteinwirkungen/uv-strahlung/
Melanie Guse und Maja Gretzinger vom ÖGD sowie Marc
Löchner von der Gesundheitsregion plus Landkreis Neu-Ulm
weisen darauf hin, dass ein Sonnenbrand nicht nur schmerzhaft
ist und die Haut schneller altern lässt, sondern auch der
Gesundheit schadet: „Wer seine Haut übermäßig lange und
schutzlos der Sonne aussetzt, erhöht sein Hautkrebsrisiko.“
Gift für die Hautzellen des menschlichen Körpers kann vor
allem die ultraviolette (UV-)Strahlung der Sonne sein. Die
Intensität der UV-Belastung auf der Erde ist im Wesentlichen
abhängig vom Sonnenstand, der Tageszeit, der Jahreszeit und
von geografischen Begebenheiten.
Je höher die Sonne steht, desto höher ist der UV-Index (UVI).
Damit hat der UVI im Frühjahr und im Sommer hohe Werte am
Mittag und besonders in der Nähe des Äquators. Im Gebirge ist
die UV-Strahlung intensiver als im Flachland. Bei dichter
Bewölkung wird diese dagegen überall mehr oder weniger stark
abgeschirmt. Schnee- oder Gewässerflächen reflektieren bis zu
95 Prozent der UV-Strahlen und verstärken diese noch. Das
kann neben der Haut auch für die Augen brandgefährlich sein,
wenn man sie nicht, zum Beispiel mit einer geeigneten
Sonnenbrille, schützt.
Verschärfend kommt hinzu, dass die Ozonschicht, die sich in
etwa 15 bis 50 Kilometer Höhe befindet, in den letzten
Jahrzehnten in ihrer Fähigkeit abgenommen hat, UV-Strahlung
zu filtern. Die Ozonschicht ist dünner und durchlässiger als
früher, weshalb die Erdoberfläche einer massiveren UV-
Strahlung ausgesetzt ist.
Im Internet können die aktuellen UV-Indexwerte für alle
Weltgegenden täglich abgerufen werden. Melanie Guse
empfiehlt drei besonders informative Seiten: www.uv-index.de,
www.dwd.de (Deutscher Wetterdienst) oder www.bfs.de
(Bundesamt für Strahlenschutz),
www.unserehaut.de/de/so
nne/kinder/ oder
www.krebshilfe.de/blog/sonnenschutz-fuer-kinder-infos-tipps/
Unter Berücksichtigung von UVI und individueller
Lichtempfindlichkeit, die hauptsächlich vom Hauttyp abhängt, ist
es ratsam, jeweils geeignete Schutzvorkehrungen für den
Aufenthalt im Freien zu treffen. Kinder und sehr
sonnenempfindliche Menschen sind besonders schutzbedürftig.
Als Faustregel gibt Melanie Guse vom ÖGD an: „Je höher der
UV-Index ist, umso besser muss der Sonnenschutz sein.“ Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat folgende
Empfehlungen herausgegeben:
- UVI niedrig (0 – 2): Kein Schutz erforderlich.
- UVI mäßig (3 – 5): Schutz mit Sonnenhut, T-Shirt, Sonnenbrille und Sonnencreme.
- UVI hoch (6 – 7): Zusätzlich zum Sonnenschutz (siehe mäßiger UVI) soll man sich um die Mittagszeit in den Schatten zurückziehen.
- UVI sehr hoch (8 – 10): Zwischen 11 und 15 Uhr soll man sich nicht im Freien aufhalten. Auch im Schatten gehören ein sonnendichtes Oberteil, lange Hosen, Sonnencreme, Sonnenbrille und ein breitkrempiger Hut zum
sonnengerechten Verhalten.
- UVI extrem (11 oder noch höher): Zwischen 11 und 15 Uhr soll man im Schutz eines Hauses bleiben und auch außerhalb dieser Zeit unbedingt den Schatten aufsuchen. Auch im Schatten sind ein sonnendichtes Oberteil, lange
Hosen, Sonnencreme, Sonnenbrille und ein breitkrempiger
Hut unerlässlich.
Doch was ist die richtige Sonnencreme? Wichtig sei zunächst
einmal, das Sonnenschutzmittel einige Minuten, bevor man sich
sonnt, auf die Haut aufzutragen. Wenn man im Wasser war
oder geschwitzt und sich mit dem Handtuch abgetrocknet hat,
muss man sich erneut eincremen.
Melanie Guse empfiehlt einen Lichtschutzfaktor, der „mindestens doppelt so hoch“ ist wie der UV-Index. „Bei Kindern müssen die Eltern darauf achten, dass der Lichtschutzfaktor der Sonnencreme mindestens 25 beträgt.“
Das Mittel sollte dabei sowohl im UV-B- als auch im UV-A-
Bereich wirksam sein. Bei der ultravioletten Strahlung
unterscheidet die Wissenschaft in UV-A, UV-B und UV-C.
Während die UV-C-Strahlen nach wie vor fast vollständig von
der Ozonschicht aufgesaugt werden, können UV-A und UV-B in
die Haut eindringen und die Erbsubstanz (DNA) schädigen.
Wenn es der Hautzelle nicht gelingt, sich zu erholen, bleibt sie
dauerhaft krank.
Dieses Risiko sei bei einem Sonnenbrand besonders hoch,
warnt Melanie Guse: „Auch wenn die Rötung verschwunden
und der Haut nach einiger Zeit oberflächlich nichts mehr
anzusehen ist, so merkt sie sich doch jeden Sonnenbrand ein
Leben lang.“










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