Ulm News, 23.05.2022 16:20
Darmspiegelung: Das ist zu beachten
Darmspiegelungen werden von allen Personengruppen aus unterschiedlichen Altersstufen beansprucht. Diese Untersuchungen sind ein wichtiges Instrument, um schwerwiegende Erkrankungen wie Darmkrebs frühzeitig zu erkennen und zu therapieren.
Laut Leitlinien haben Männer und Frauen ab 50 Jahren einmal jährlich Anspruch auf einen Stuhltest, ab 55 Jahren wird eine präventive Darmspiegelung angeboten. Wer erstmalig zu einer solchen Untersuchung muss, weiß häufig nicht, was auf ihn zukommt. Der nachfolgende Artikel beschäftigt sich daher mit dem Ablauf und der richtigen Vorbereitung einer Darmspiegelung.
Darmspiegelung: Notwendigkeit und Ablauf
Eine Darmspiegelung ist immer dann notwendig, sobald über einen längeren Zeitraum Beschwerden im Magen-Darm-Bereich bestehen. Hierbei suchen Patienten häufig zunächst den Hausarzt auf, sobald sie an Beschwerden wie Verstopfung, Durchfall oder Blähungen leiden. Dieser überweist sie dann zu einem Spezialisten, dem Gastroenterologen, der eine Darmspiegelung durchgeführt. Bei dieser Untersuchung analysiert der Mediziner den Darm auf Wucherungen wie Darmpolypen sowie krebsverdächtiges Gewebe. Bevor es zu einer Darmspiegelung kommt, müssen Patient*innen mit dem behandelnden Arzt ein ausführliches Aufklärungsgespräch führen und sich auf die bevorstehende Darmspiegelung vorbereiten.
Darm mit Abführmitteln vor der Untersuchung vorbereiten
Damit eine Darmspiegelung überhaupt erfolgreich stattfinden kann, ist es notwendig, den Darm auf die Untersuchung vorzubereiten. Daher beginnen die Betroffenen etwa zwei bis sieben Tage vorher mit einem individuellen Darmreinigungsprogramm. Am Ende sollten Patient*innen einen dünnen „Kamillentee“-Stuhl, der nicht mehr fest ist und gelblich gefärbt, bekommen. Anschließend können Patient*innen die Darmspiegelung schonend vorbereiten, indem sie die ärztlich verordneten Abführlösungen einnehmen. Diese Einnahme beginnt entweder am Nachmittag oder am Abend vor der eigentlichen Untersuchung.
Das Abführmittel sollte mit ausreichend Flüssigkeit (mindestens einem Liter) eingenommen werden. Damit der Körper nicht dehydriert, sollten Patient*innen im Laufe des Abends zusätzlich zwei bis drei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Direkt an dem Tag, an dem die Darmspiegelung ansteht, wird nochmals das Abführmittel eingenommen. Da die Wirkung erst nach etwa ein bis zwei Stunden einsetzt, sollten Patient*innen ausreichend Zeit einplanen, um nach dem Toilettengang rechtzeitig in der Praxis anzukommen.
Ernährung vor der Darmspiegelung umstellen
Schon bevor Betroffene die Darmspiegelung mit Abführmitteln vorbereiten, sollten sie ihre Ernährung umstellen. Auf die nachfolgenden Lebensmittel sollte in den Tagen vor der Darmspiegelung verzichtet werden:
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Etwa drei bis vier Tage vor der Untersuchung gehören alle körnerhaltigen und blähenden Lebensmittel vom Speiseplan gestrichen. Fettreiche Speisen sind dann ebenso wenig erlaubt wie Körnerbrot oder Milchprodukte. Auch kerniges Obst oder Gemüse wie Erdbeeren, Kiwi, Melonen oder Trauben sollten vermieden werden. Denn die Körner setzen sich unter Umständen im Darm fest und können die Untersuchung erschweren.
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Rund zwei Tage vor der Untersuchung ist es für Patient*innen angebracht, ihren Speiseplan auf leicht verdauliche Lebensmittel umzustellen. Faserreiche Nahrungsmittel wie beispielsweise Paprika und Blattsalate sind durch Weißbrot oder Suppen zu ersetzen.
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Am Vortag dürfen Patient*innen ausschließlich noch Getränke und Brühen verzehren. Klare Suppen sind ebenso erlaubt , wie Wasser und heller Tee. Neben einer ausreichenden Menge an Flüssigkeit ist es jetzt notwendig, rund zwei bis drei Liter der Abführlösung zu trinken. Wer den Geschmack als sehr unangenehm empfindet, kann die Lösung nach Absprache mit dem behandelnden Arzt beispielsweise mit einem Fruchtsaft wie Apfelsaft mischen.
Hinweis auf Medikamente ist wichtig
Vor der Darmspiegelung sollten Patient*innen die behandelnden Ärzte auf ihre Medikamenteneinnahme hinweisen. Einige Arzneimittel , wie beispielsweise Blutverdünner darf man vor der Untersuchung nicht mehr einnehmen.
Bei anderen, etwa bei blutzuckersenkenden Medikamenten oder der Antibabypille, kann die Wirkungsweise eingeschränkt sein. Insulinpflichtige Patient*innen dürfen kein Insulin erhalten, wenn sie nichts essen, da es ansonsten zu einer Unterzuckerung kommt. Auch eisenhaltige Präparate müssen möglicherweise vor der anstehenden Darmspiegelung abgesetzt werden, da sie die Sicht während der Darmspiegelung erschweren und den Stuhl härter machen.
Besondere Vorsicht ist bei Patient*innen mit chronischen Erkrankungen geboten. Insbesondere Betroffene, die Probleme mit dem Herzen, der Leber oder den Nieren haben, müssen möglicherweise ihre Trinkmenge anpassen und umstellen. Bei Personen, bei denen das Risiko für Komplikationen erhöht ist, empfiehlt man deshalb oftmals eine stationär durchgeführte Darmspiegelung im Krankenhaus.
Gut vorbereitet bei der Darmspiegelung ankommen
Bei der Darmspiegelung sollten Patient*innen eine Begleitperson mitbringen. Da die Untersuchung meistens ein Beruhigungsmittel erfordert, darf man anschließend kein Auto fahren oder wichtige geschäftliche Tätigkeiten ausführen. Meistens empfehlen Ärzte auch eine Abholung durch die Begleitperson, falls diese nicht während der gesamten Untersuchung da bleibt.
Da der Körper zudem geschwächt ist, erscheint es sinnvoll, wenn sich schnell frierende Personen warme Kleidung sowie dicke Socken und Ersatzunterwäsche einpacken.






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