Ulm News, 11.05.2022 15:59
Aktuelle Trends im Retail Bereich
Der Retail Bereich entwickelt sich konstant weiter und nimmt jedes Jahr neue Trends auf. Damit Unternehmen erfolgreich wirtschaften können, müssen sie auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Diese herauszufinden und zu bedienen, steht immer über den Trends und beeinflusst diese.
Das Jahr 2022 steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit, dem Kundenerlebnis und der immer weitergehenden Simplifizierung des Shopping-Erlebnisses.
Omnichannel Order Management System
Die Schlagworte „Omnichannel“ und „Order Management System“ sind im Retail Bereich überall zu lesen. Dabei handelt es sich um die Ausbreitung des eigenen Ladenlokals, dem Commerce-System, auf ein E-Commerce-System, also dem Online-Handel. Das Besondere bei dem Omnichannel Order Management System ist, dass sowohl der statische Einzelhandel als auch der Webshop miteinander kommunizieren und beim Bestellvorgang zusammenarbeiten. Es wird also ermöglicht bei Versendungen sowohl auf Waren aus dem großen Warenhaus als auch aus der Filiale zuzugreifen.
Ziel ist am Ende das Einkaufserlebnis für den Kunden noch bequemer zu machen, Online kann direkt eingesehen werden, ob Waren vor Ort sind, der Kunde kann sie haptisch betrachten und einschätzen. Genauso kann bei Widerruf das Produkt einfach in der Filiale abgegeben werden und muss nicht verpackt und zur Post transportiert werden.
Kundenerlebnis an erster Stelle
Das wichtige ist also das Einkaufserlebnis zu erleichtern. Synergien zwischen Commerce und E-Commerce bieten breite neue Möglichkeiten für das Kundenerlebnis und ermöglichen diesen besser an das eigene Unternehmen zu binden. Ein weiterer Teil ist aber auch der Teil „Omnichannel“: hier wird das Produkt nicht nur auf dem eigenen Webshop angeboten, sondern in weiteren etablierten Shops. So können integrierte Marketplace in sozialen Medien wie Instagram oder Facebook genutzt werden oder weitere Kanäle gesucht werden.
Ziel ist es sich am Ende breit aufzustellen und gerade abseits des Commerce Bereichs seine Zielgruppe zu erreichen. Umgekehrt legen immer wieder Unternehmen, die vor allem im E-Commerce Geschäft tätig sind, oder auch welche, die bisher nicht im Einzelhandel aktiv waren, temporäre Geschäfte in prominenter Lage an, sogenannte Pop-up-Stores. Spezialisierte Internetseiten informieren darüber, was bei der Eröffnung eines Pop-up-Stores zu beachten ist.
Nachhaltigkeit im Trend
Gerade der Modebereich ist im durchgehend Wandel dabei gibt es zwei Wege, die verfolgt werden: Fast und Realtime Fashion, bei der die Lebensdauer der Mode immer kürzer wird und auch immer günstiger werden und der Trend hin zur Nachhaltigkeit in der Produktion und sogar Second Hand Artikeln. Gerade der Trend zu Second Hand Artikeln nimmt gerade immer weiter Fahrt auf, Studien zeigen, dass fast jeder Fünfte auf Second Hand Artikel zurückgreift. Nach Statista sind die Gründe dafür an erster Stelle der Nachhaltigkeitsfaktor und erst an zweiter Stelle der günstigere Preis.
Nachhaltige und ethische Produktion
So wie der Bereich Nachhaltigkeit im Fashionbereich großen Einfluss hat, wird das Thema auch in allen anderen Bereichen des Retails umgesetzt. Im E-Commerce wird häufig mit Informationen über den CO?-Fußabdruck des Produktes geworben, ob ethisch und nachhaltig produziert wurde und auch wie sich das Produkt recyceln lässt. All das interessiert den Kunden immer mehr, da in Zeiten der Globalisierung und immer weiteren Vernetzung Missstände immer schneller aufgedeckt werden.
Das Kundenerlebnis im Fokus
Das Ladenlokal und auch der Webshop werden in Zukunft nicht einfach nur eine Fläche sein, um das eigene Produkt zu verkaufen, sondern der Aufenthalt auf der Plattform soll immer mehr zum Erlebnis werden. Die großen Wettbewerber mit ihren riesigen Marktanteilen machen es kleineren Wettbewerbern immer wichtiger sich besonders hervorzutun. Eine wichtige Möglichkeit ist, das Einkaufserlebnis weiter auszubauen, das Ladenlokal spannend zu gestalten und das Personal darauf zu schulen, dem Kunden das bestmögliche Erlebnis zu bieten. Der Kunde soll möglichst lange im Geschäft verweilen, gleiches gilt für den E-Commerce Bereich. Beim Marketing wird es immer wichtiger, nicht nur ein Produkt, sondern eher den Lifestyle dahinter zu vermarkten.
Soziale Medien werden immer wichtiger
Bei Platzierungen auf sozialen Medien, sollte nicht nur Mittel in die reine Produktwerbung gesteckt werden, sondern gleichzeitig auch Zusatzinhalte geboten werden. Produkte können getestet werden, es können Ratgeber mit den persönlichen Erfahrungen gegeben und so auch in sozialen Medien eine Präsenz aufgebaut werden, ohne den Kunden mit aufdringlicher Werbung abzuschrecken. Ziel ist es, den Kunden von der eigenen Fachkompetenz zu überzeugen und ihm auch abseits der eigenen Produkte interessante Informationen liefern zu können.
Am Ende wird der eigene Shop so vielleicht auch zu einer der Hauptinformationsquellen für den Kunden. Auch die Kooperation mit Influencern wird gerade bei kleinen Marken immer interessanter, da hier mit wenig Werbebudget ein großes Publikum erreicht wird und die Zielgruppe dabei sehr eng gesteckt ist. Es können also sehr gezielte Werbekampagnen gefahren werden.
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