Ulm News, 09.04.2022 18:03
"Ein Ort, der die Gäste würdig empfängt" - Parkhaus am Bahnhof in Ulm eröffnet
Am Samstag war es soweit: Das Parkhaus am Bahnhof in Ulm ist nach fünfjähriger Bauzeit feierlich eröffnet worden. Das Parkhaus mit 540 Stellplätzen, guter Beleuchtung und Fotografien aus dem Ulmer Leben kostete 65 Millionen Euro. Von 10 bis 17 Uhr gab es ein Programm mit Marktständen, Musik, Gewinnspiel und kostenloser Ausgabe von Kaffee und Kuchen - und kostenlosem Parken. Das Interesse der Ulmerinnen und Ulmer am neuen Parkhaus war riesengroß. "Es ist ein Ort, der die Gäste würdig empfängt", sagte der Ulmer Baubürgermeister Tim von Winning. Über den Bau der Tiefgarage gibt es auch einen sehenswerten Film in Zeitraffer.
Der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch sprach in seiner Rede zur von vielen Bürgern besuchten Eröffnung von 2022, in dem neben dem Parkhaus auch die Bahnhofsplatzgestaltung beendet werden kann, von einem "Jahr der Befreiung" und ergänzte: "Wir sind nicht Berlin und der BER, wir sind Ulm und wir können solch komplexe Projekte" . Czisch wies damit auf die aufwendige und komplizierte Bauweise hin, bei der erst die Straßenbahntrasse auf den Deckel der Tiefgarage gebaut und erst darunter dann die Grube für die Garage mit ihren vier Ebenen ausgehoben wurde. Czisch zeigte in diesem Zusammenhang auf, dass in den kommenden zehn Jahre weitere Großprojekte in Ulm anstehenden wie Brückenbauten oder die Landesgartenschau, "die genauso faszinierend und komplex sein wird". Der OB bedankte sich daher auch bei den Ulmerinnen und Ulmern, die die Verkehrsbehinderungen gut mitgetragen hätten.
Auch der Ulmer Baubürgermeister Tim von Winning dankte "allen, die die Baustelle ertragen habe". Er sprach von einem "Riesenkraftakt von der Planung bis zur Realisierung". Dabei war die Tiefgarage nicht das einzige Großprojekt in diesem Bereich. So mussten die Arbeiten an den Sedelhöfen, der Bau des Gebäudes für die Bürgerdienste in der Olgastraße und die neue Straßenbahnlinie parallel zum Parkhaus am Bahnhof koordiniert werden. Ziel sei es gewesen, den Baubereich nicht abzusperren, sondern "am Leben zu halten", also für den Autoverkehr, ÖPNV und Fußgänger geöffnet zu lassen. Das hat man gemerkt: Zeitweise wurden Fußgänger und Autofahrer wöchentlich durch neue Wege durch die Friedrich-Ebert-Straße gelotst. Übrigens durch freundliche Lotsen, die die Wege erklärten. "In Ulm hat der Begriff Gelbwesten einen positiven Anstrich", so Tim von Winning, der wie auch schon OB Gunter Czisch die Arbeit und den Einsatz von Klaus Linder, dem Geschäftsführer der Parkbetriebe Ulm, ganz besonders hervorhob.
Auch Finanzbürgermeister Martin Bendel lobte das Projakt, das am Ende 65 Millionen Euro kostete. Geplant war die Tiefgarage mit 52 Millionen Euro, was angesichts der Preissteigerungen und Unwägbarkeiten im Baubereich eine noch hinnehmbare Steigerung ist. Auch Klaus Klimke, Generalplaner vom ausführenden Büro "Scherr & Klimke" zeigte sich erleichtert, dass der Bau angesichts seiner Komplexität einigermaßen im Kostenrahmen geblieben ist und zeitlich - fast wie geplant - fertiggestellt und eröffnet werden konnte.
Hochmoderne Tiefgarage
In der hochmodernen Tiefgarage wurde großer Wert auf Reduzierung der Elemente und Farben gelegt, so wurde die Stromversorgung für die E-Ladepunkte beispielsweise in den Leuchtbändern integriert. Diese sich an den Seiten der Parkebenen befindlichen Leuchtbänder wollen den Besuchern durch typische Ulmer Themen ein Gefühl von Ulm vermitteln – Ulmer Feste, Ulmer Technik, Wissenschaft und Forschung, Ulmer Kultur und die Stadt Ulm wurden auf den verschiedenen Ebenen von Braun Engels Gestaltung dargestellt.
Für die Ein- und Ausfahrspindeln hat das Berliner Künstlerduo Anklam Henninger die kinetische Lichtinstallation „Weißer Zirkel" entworfen. Die Bewegung des ab- und aufwärtsführenden Ein- und Auftauchens der Fahrzeuge haben sie in spiralförmig angeordnete Lichtringe übersetzt, die in scheinbar schwereloser Balance fließend langsam entgegen der Fahrtri chtung rotieren.
Die Tiefgarage verfügt auf jeder Ebene über fünf virtuelle Rauchabschnitte. Sollte auf einer dieser Quadranten Rauch entstehen, springen die für diesen Bereich zuständigen Abluftventilatoren an, saugen den entstehenden Rauch ab und lassen diesen durch die Abluftschächte nach oben entweichen. Sie befinden sich normalerweise im Standby Modus können aber auch im Kohlenmonoxid Fall genutzt werden.
Eine besondere Herausforderung stellte bei diesem Großprojekt die aufwendige Baulogistikplanung dar, denn alle Verkehrsträger wie der Autoverkehr, der Öffentliche Nahverkehr und der Fuß -und Radverkehr mussten und konnten während der gesamten Bauzeit aufrecht erhalten bleiben. Die Straßenbahn musste dabei in einem Zeitraum von fast zwei Jahren über eine provisorischen Gleistrasse auf dem Deckel über der Baugrube geführt werden (Deckelbauweise), und konnte erst im Sommer 2021 in das endgültige Gleisbett, zwischen die Ein- und Ausfahrten der Parkgarage gelegt werden. Der Kreisverkehr in U1 ist zwar bereits fertiggestellt, die Einfahrt ins Parkhaus ist jedoch bis August 2022 nur von Süden kommend (Ehinger Tor/Neue Straße) möglich. Die Ausfahrt erfolgt während dieser Zeit nur nach Norden in Richtung Olgastraße. Die beiden westlichen Rampenbauwerke (Ausfahrt nach Süden und Einfahrt von Norden) können erst genutzt werden, wenn die Friedrich-Ebert-Straße fertiggestellt und die Fahrtrichtung Süd (Richtung Ehinger Tor/Neue Straße) freigegeben worden ist.
Ab 11:30 Uhr konnte in den Decks 2, 3 und 4 erstmals geparkt werden. Die Einfahrt ins Parkhaus ist vorübergehend nur von Süden kommend (Ehinger Tor / Neue Straße) möglich. Die Ausfahrt erfolgt nach Norden in Richtung Olgastraße / Neutorstraße.
Das neue Parkhaus, das mit Kosten von 52 Millionen Euro geplant worden war, bietet exakt 547 Parkplätze, davon acht Parkplätze für mobilitätseingeschränkte Personen in der Nähe von Aufzügen und Ladeinfrastruktur. Dazu gibt es 16 Familienstellplätze in der Nähe von den Aufzügen, Frauenparkplätze in den Parkebenen 1 und 2 und in der ersten Ausbaustufe 32 Ladepunkte/ Stromtankstellen mit einer Ladeleistung von 22 KW. In zukünftigen Ausbaustufen können - je nach Ladeleistung und Lastmanagement- bis zu 200 weitere Ladepunkte in allen vier Parkebene n installiert werden.








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