Ulm News, 20.03.2022 23:31
Katastrophenschutz richtet im Alb-Donau-Kreis erste Notunterkunft ein


Beschreibung: das Land Baden-Württemberg hat dem Alb-Donau-Kreis die ersten ukrainischen Geflüchteten aus einer LEA zugewiesen.
Fotograf: LRA ADK

"Wir fühlen uns für diese Menschen verantwortlich, stehen ihnen zur Seite und nehmen sie in unserem Landkreis auf. Für uns ist das eine Selbstverständlichkeit und Ausdruck europäischer Solidarität,“ sagt Heiner Scheffold, Landrat des Alb-Donau-Kreise.
„Die russische Invasion in die Ukraine hält seit mehr als drei Wochen nicht nur die Ukraine, sondern die ganze Welt in Atem. Auch wir im Alb-Donau-Kreis blicken gleichermaßen schockiert wie besorgt auf die dortigen Geschehnisse. Das Leid der Zivilbevölkerung nimmt täglich zu und die Folgen des Krieges sind bereits auch hier im Alb-Donau-Kreis sichtbar: Auch in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises sind die ersten Geflüchteten aus der Ukraine angekommen. Hier finden sie Zuflucht und Schutz vor dem Kriegsgeschehen in ihrer Heimat. Wir fühlen uns für diese Menschen verantwortlich, stehen ihnen zur Seite und nehmen sie in unserem Landkreis auf. Für uns ist das eine Selbstverständlichkeit und Ausdruck europäischer Solidarität,“ sagt Landrat Heiner Scheffold.
Bislang kamen viele ukrainische Kriegsflüchtlinge auf direktem Weg in den Alb-Donau- Kreis und fanden eine Unterkunft bei Bekannten, Angehörigen und Helfern. Am gestrigen Freitag, den 18. März 2022, kamen die ersten 14 ukrainischen Kriegsvertriebenen aus einer der vier Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) des Landes Baden-Württemberg in den Landkreis. Bei diesen Personen handelt es sich vorwiegend um Frauen, Kinder und Jugendliche, die in einer Gemeinschaftsunterkunft des Kreises untergebracht wurden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung, die Integrationsmanagerinnen und Integrationsmanager sowie haupt- und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des DRK kümmerten sich um die Aufnahme der Geflüchteten. Vor ihrem Einzug in die Unterkunft wurden alle Personen auf eine Corona-Infektion getestet. Sie erhalten dort nun neben Verpflegung und sozialpädagogischer Betreuung auch eine medizinische Erstversorgung und Beratung – beispielsweise über die Möglichkeiten, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
Für die kommende Woche erwartet die Kreisverwaltung weitere Zuweisungen geflüchteter Personen aus den LEAs. Diese werden vorerst ebenfalls in den Gemeinschaftsunterkünften unterkommen können. Unmittelbar nach Kriegsausbruch hat der Fachdienst Flüchtlinge, Integration, staatliche Leistungen damit begonnen, die vorhandenen Kapazitäten zu erhöhen. Dafür nutzt der Fachdienst zunächst vorhandene Räumlichkeiten in den Unterkünften, die durch die moderaten Zugangszahlen der vergangenen Jahre nicht als Wohnraum, sondern als zusätzliche Gemeinschaftsräume genutzt wurden. „Aktuell bieten die Gemeinschaftsunterkünfte des Landkreises noch ausreichend Plätze. Zudem arbeiten wir mit Hochdruck daran, weitere Gebäude anzumieten oder vorzubereiten. Um wirklich für alle Fälle gewappnet zu sein, haben Einheiten des Katastrophenschutzes heute die Mehrzweckhalle in Arnegg vorsorglich zu einer Notunterkunft umfunktioniert, in der bis zu 150 Personen Schutz finden können. Die Unterbringung von Geflüchteten in Sporthallen oder ähnlichen Gebäuden ist für uns wirklich die Ultima Ratio. Aber die Lage in der Ukraine verschlimmert sich leider täglich und wir müssen uns auf eine dynamische Entwicklung der Flüchtlingszahlen vorbereiten,“ so Scheffold. Ob in der Halle zeitnah tatsächlich Menschen untergebracht werden müssen, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar.
Der Aufbau der Notunterkunft geschieht präventiv und für den Fall, dass sich der Zustrom von Geflüchteten so sehr erhöht, dass der Platz in den Gemeinschaftsunterkünften des Alb-Donau-Kreises nicht mehr ausreicht. Scheffold weiter: „Ich danke dem Katastrophenschutz und den
rund 70 haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften des DRK, des ASB und des THW, die beim Aufbau mitangepackt haben, genauso wie der Gemeinde Blaustein für die gute Kooperation. Diese Krise lässt sich nur gut bewältigen, wenn alle staatlichen und kommunalen Ebenen sowie die zivilgesellschaftlichen Kräfte an einem Strang ziehen.“







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