Ulm News, 17.03.2022 17:02
Steigende Holzpreise und die Auswirkungen auf die Baubranche
Hohe Holzpreise und Lieferengpässe bei Holz machen seit Anfang 2021 der Baubranche zu schaffen. Die Auswirkungen dieses Trends sind sehr unterschiedlich. Mit den Folgen haben nicht nur private Heimwerker und Bauherren, sondern auch Handwerksbetriebe zu kämpfen.
Hohe Holzpreise durch privaten Bauboom
Seit Anfang 2021 sind auf dem internationalen Markt stark steigende Holzpreise zu beobachten. Aktuelle Studien haben als einen Grund für diese Entwicklung eine Änderung der Verbrauchergewohnheiten während der Coronakrise ausgemacht. Demnach haben viele Deutsche in dieser Zeit ihre Liebe zum Heimwerken und zum Hausbau entdeckt. Viele Bundesbürger haben in der Coronakrise ihre Freizeit vermehrt in Holzarbeiten im eigenen Haus und Garten investiert und damit einen privaten Bau- und Renovierungsboom ausgelöst.
Holzverknappung und lange Lieferzeiten für Holz
Dadurch hat sich die Nachfrage nach Holz als Baustoff drastisch erhöht, was zu einem starken Anstieg der Holzpreise geführt hat. Diese Kostenexplosion geht einher mit einer starken Holzverknappung auf dem internationalen Markt und mit dadurch bedingten massiven Lieferengpässen von Holz in der Baubranche. Holzlieferanten wie Waldbesitzer und Sägewerke können den Bedarf nach Holz als Rohstoff nicht so schnell bedienen, wie dieser steigt. Die Lieferzeiten für Holz dauern inzwischen schon bis zu zehn Wochen.
Den Studien zufolge wird dieser Trend durch ein generell wachsendes Verbraucherbewußtsein für Umweltschutz und Nachheltigkeit weiter befeuert – und damit durch eine immer höhere Nachfrage nach Holz als einem der klimafreundlichsten und nachhaltigsten Werkstoffe überhaupt.Holz vereint als Baustoff viele umwelt- und verbraucherfreundliche Vorteile.
Als nachwachsender Rohstoff mit einer hervorragenden CO2-Speicherkapazität überzeugt es mit einer sehr hohen Klima- und Umwelfreundlichkeit und Nachhaltigkeit. Mit seinen optimalen energetischen und wärmedämmenden Eigenschaften bietet es eine sehr gute Wohngesundheit und ein sehr hohes Energie- und Geldsparpotenzial.
Ökologisches Bauen mit Holz ist sehr teuer geworden. Die Folgen dieser Entwicklung bekommen Verbraucher und die Baubranche gleichermaßen zu spüren.
Kostenexplosion für Heimwerker und private Bauherren
Die Leidtragenden dieser Entwicklung sind einerseits private Heimwerker und Bauherren, die entweder Holzarbeiten im eigenen Haus und Garten oder ihren Holzhausbau in Eigenregie durchführen oder von professionellen Handwerks- bzw. Hausbauunternehmen erledigen lassen.
Häuslebauer müssen aufgrund der hohen Holzpreise und des Holzmangels sehr viel tiefer in die Tasche greifen und mit erheblichen Verspätungen bei der Fertigstellung von eigenen Bau- und Heimwerkerprojekten rechnen. Im schlimmsten Fall müssen sie sich auf einen finanziellen Ruin und auf eine Baupleite einstellen. Dieses Worst-Case-Szenario macht eine zuverlässige Kostentransparenz und -kontrolle und damit eine sichere Bauplanung und -finanzierung unmöglich. Dies bedeutet für Verbraucher eine sehr starke finanzielle und nervliche Mehrbelastung.
Auftragsstau und Kurzarbeit bei Handwerksbetrieben
Unter dieser Entwicklung leiden auch viele Handwerksbetriebe und Hausbauunternehmen. Diese können – trotz einer sehr guten Auftragslage – infolge der hohen Holzpreise und der langen Lieferzeiten für Holz ihre vielen Aufträge kaum noch abarbeiten oder müssen Aufträge verschieben oder stornieren, Baustellenstopps verhängen und Konventionalstrafen zahlen und verlieren dadurch Kunden. Außerdem müssen sie für das wenige, auf dem Markt noch verfügbare Holz oftmals sehr hohe Aufschläge zahlen und diese Mehrkosten an ihre eigenen Kunden weitergeben - oder bleiben auf diesen Mehrkosten sitzen. Infolgedessen sind viele Handwerker von Einkommensverlust, Kurzarbeit, Entlassungen und Arbeitslosigkeit betroffen.
Verzögerung der Klima- und Energiewende
Ein weiteres Opfer dieser Trends sind die ehrgeizigen Klimaziele der deutschen Politik. Die hohen Holzpreise und die Holzverknappung verzögern auch die termingerechte Umsetzung der von der Bundesregierung beschlossenen Klima- und Energiewende in Deutschland. Die langen Lieferzeiten für Holz führen zu einem Aufschub von dringend notwendigen energetischen Sanierungen im alten Gebäudebestand als wichtigem Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.








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