ulm-news.de

Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1 - neu
Sie sind hier: ulm-news Startseite  Nachrichten

Ulm News, 17.02.2022 16:40

17. February 2022 von Thomas Kießling
0 Kommentare

SPD: Stadt und Polizei dürfen Rechtsverstöße der Demonstranten in Ulm nicht weiter dulden


 schließen


Beschreibung: Die SPD und auch die Grünen im Ulmer Gemeinderat fordern von Polizei und Ulmer Stadtverwaltung ein konsequenteres Vorgehen gegen die Demonstranten und Gegner der Corona-Maßnahmen.

Fotograf: Ralf Grimminger /Beispielfoto

Foto in Originalgröße



Zu den Demonnstrationen gegen die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung und zur Stellungnahme der Ulmer Stadtverwaltung und Diskussion im Gemeinderat am Mittwoch um das weitere Vorgehen hat sich die Ulmer SPD-Fraktion ausführlich geäußert. Die SPD fordert nach wie vor, "endlich alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um geltendes Recht bei den nicht angemeldeten Demonstrationen durchzusetzen und die "mehr als deutliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung abzustellen und wirksam zu bekämpfen".

Die deutlichen Worte von Oberbürgermeister Czisch bestärkten die SPD in ihrer seit längerem mehrfach geäußerten Meinung. Selbstverständlich gehöre zur Meinungs- und Versammlungsfreiheit des Grundgesetzes, dass Gegner von Corona-Maßnahmen und Kritiker einer Impfpflicht demonstrieren können. Die Stadt als zuständige Behörde müsse jedoch eine härtere Gangart und alle möglichen juristischen Maßnahmen einsetzen, um das geltende Recht auch bei den sogenannten „Coronaspaziergängen“ durchzusetzen", heißt es in der Stellungnahme der Ulmer SPD-Fraktion, die Martin Ansbacher vortrug.
Eine Möglichkeit bestehe, im Wege der Allgemeinverfügung diese Corona Spaziergänge zu untersagen. Eine solche Verfügung sollte auch die Stadt Ulm vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse und Entwicklungen zeitnah erlassen. Von dieser Möglichkeit haben auch bereits zahlreiche Städte Gebrauch gemacht und es lägen zahlreiche Verwaltungsgerichtsentscheidungen vor, die dieses Vorgehen als rechtmäßig qualifizieren. "Die Möglichkeiten für Ulm liegen dafür schon seit langem vor. Viele Teilnehmer der Coronaspaziergänge in Ulm tragen keinen Mund-Nasenschutz und halten auch nicht den vorgeschriebenen Abstand ein. Aus dem Vorgehen der „Spaziergänger“ wird ersichtlich, dass die Veranstalter der „Spaziergänge“ bewusst und vorsätzlich das Anmeldeerfordernis und die daraufhin in der Regel folgenden Auflagen umgehen wollen, um so ungehindert von solchen Auflagen ihre Versammlung durchführen zu können", argumentierten die Ulmer Genossen.
Insbesondere wollen nach Ansicht der SPD die Teilnehmer an den nicht angemeldeten „Coronaspaziergängen“ durch ihr Verhalten auch verhindern, dass die Versammlungsbehörde und die Polizei die notwendigen organisatorischen Maßnahmen treffen können, wie etwa auch bestimmte Wegstrecken oder eine stationäre Versammlung vorzuschreiben und ausreichend personelle Kräfte zur Wahrung der öffentlichen Ordnung oder Sicherheit vorzuhalten.
Klar sei, dass die Stadt Ulm keine Versammlungen dulden dürfe, bei denen  Abstandsgebote nicht eingehalten werden und sich eine Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer weigere, Masken zu tragen. "Völlig inakzeptabel ist, dass Bürgerinnen und Bürger, die an Gegendemonstrationen zu den „Spaziergängen“ teilnehmen, bedroht oder sogar tätlich angegriffen werden und der Versuch gestartet wird, über soziale Medien einzuschüchtern. Des Weiteren muss die Pressefreiheit des Grundgesetzes geschützt werden - es darf nicht sein, dass Journalistinnen und Journalisten eingeschüchtert oder bedroht werden! Hier werden eindeutig rote Linien überschritten und es müssen deshalb alle rechtstaatlichen Mittel eingesetzt werden, um dieser gefährlichen Entwicklung Einhalt zu gebieten", so Martin Ansbacher. 
Allgemeinverfügungen in Form von Versammlungsverboten nicht angezeigter und nicht bestätigter Versammlungen hätten in verschiedenen Städten zu einem deutlichen Rückgang nicht angemeldeter „Spaziergänge“ geführt. So fanden in Stuttgart seit Erlass einer dementsprechenden Allgemeinverfügung keine Spaziergänge mehr statt.
Die Ulmer Stadtverwaltung habe "bislang eine viel zu sanfte Linie gefahren und die "Spaziergänger" weitgehend gew&a mp;a uml;hren lassen". Das bisher unterbl iebene jedoch dringend notwendige Einschreiten wurde als „Deeskalationsstrategie“ dargestellt, kritisiert die SPD-Fraktion.  Selbst wenn die Stadt vor einem Verbot der Versammlungen zurückschrecke, müsse sie dafür sorgen, dass die "Spaziergänge" nicht weiter Eventcharakter haben und willkürlich den Verkehr lahmlegen. Nach Ansicht der SPD dürfen die Karlstraße und die Frauenstraße als wichtige Verkehrsachsen für Feuerwehr und Rettungsdienst nicht blockiert werden. Für die Bürgerinnen und Bürger, die sich seit Monaten und Jahren an die Vorgaben der Pandemiebekämpfung halten, sei es vollkommen unverständlich, dass Stadt und Polizei die vorsätzlichen Rechtsverstöße dulden und "Spaziergänger" ohne Maske, aber mit Bierflasche durch die Stadt geleiten.
Die aktuellen Ereignisse würden außerdem belegen, "dass sich die Qualität der „Spaziergänge“ verändert hat und Teilnehmende teilweise nicht mehr vor Gewalt gegen Polizei und Gegendemonstranten, Drohungen und dem Mitführen von Waffen zurückschrecken".
Wie gefährlich sich diese neue Bewegung entwickelt, zeige sich spätestens jetzt an einem „Sharepic“, das seit längerer Zeit in den verschiedenen Telegram-Gruppen kursiert. Hier wird zum Marsch aufgerufen, „zu den Mitschuldigen wie Presse- und Medienhäusern, Wohnhäusern der Politiker, Lehrer, Gemeinderäte etc.“. Dass diese Aufrufe keine haltlosen Drohungen seien, zeigen Beispiele aus anderen Bundesländern, als die Polizei Aufmärsche vor dem Privathaus der Gesundheitsministerin des Freistaates Sachsen oder der Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern unterbinden musste und zum Glück unterbunden hat. Es mache die SPD-Mitglieder  betroffen und wütend, wenn vor dem Privathaus des Ministerpräsidenten Kretschmann Fackelzüge abgehalten werden.
In Ulm durften „Spaziergänger“ die Olgastraße kapern und vor dem Pressehaus der NPG „Lügenpresse“ skandieren. Die Namen von örtlichen Journalistinnen und Journalisten, die kritisch über die „Spaziergänge“ berichten, werden auch bereits in den Telegramgruppen diskutiert. "Wir fragen uns, wann und welche Maßnahmen gegen diese demokratiefeindlichen Äußerungen und Aktionen unternommen werden. Wir haben die Stadt und Oberbürgermeister Czisch hierzu mehrfach aufgefordert", kritsiert die DPD-Fraktion.
Die "überaus zögerliche Haltung der Stadt Ulm"  als Ortspolizeibehörde habe  dazu geführt, dass Ulm nun zu einem Pilgerort für sogenannte „Spaziergänger“ wurde. Nach Auffassung der SPD hätten viel früher Maßnahmen ergriffen werden können und müssen, um diese Entwicklung zu stoppen. "Der Rechtsstaat darf sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Es bleibt bei unserer schon seit Wochen erhobenen Forderung, nun endlich alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um geltendes Recht durchzusetzen und die nun mehr als deutliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung abzustellen und wirksam zu bekämpfen", heißt es abschließend in der Stellungnahme der SPD-Fraktion im Rahmen der Diskussion am Mittwoch im Ulmer Gemeinderat.  



Zant Festival 300 x 300Play-offs BasketballMia sind mehr - Kampagne der Stadt Neu-UlmUlmer Zelt 2024-1Cube Store Ulm - Banner kleinUlm-newsSparkasse NU

Termine & Kino

weitere Termine
Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1 - neu
May 16

Zweiter Paukenschlag heute auf der Spatzen-PK: das Donaustadion wird in dieser Sommerpause noch nicht umgebaut
Hoppla, kommenden Sonntag (18. Mai 2025)  ist gegen Preußen Münster um 15.30 Uhr letzter Spieltag in...weiterlesen


May 15

Drei Verletzte beim Abbiegen in Langenau - Rettungshubschrauber nötig
Drei Verletzte forderte ein Unfall am Mittwochnachmittag auf der ehemaligen Bundesstraße 19 zwischen Ulm...weiterlesen


May 19

25-Jähriger auf offener Szene angeschossen - wieder eine Tat im Banden-Milieu?
 Gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Ulm und Polizei: 25-Jähriger wird am Samstag durch...weiterlesen


May 26

Großeinsatz im Einkaufszentrum - eine Übung mit 1.100 Einsatzkräften und vielen Erkenntnissen
Elf Monate Planungszeit gibt Rainer Benedens vom DRK Rettungsdienst Heidenheim-Ulm als Vorbereitungsdauer...weiterlesen


May 18

Raub- und Körperverletzungen in der Ulmer Innenstadt - Bande nun offenbar geschnappt
In einer gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaften Ulm und Memmingen und des Polizeipräsidium...weiterlesen


May 15

Wäre der Abstieg der Spatzen vermeidbar gewesen? – ein Kommentar
Die Spatzen werden in Hamburg ganz schön zerfleddert – aber über die Saison hinweg entscheiden...weiterlesen


May 19

Frontalzusammenstoß nach Sekundenschlaf
Mehrere Verletzte und hoher Sachschaden sind die Bilanz eines Verkehrsunfalles am Wochenende auf der L 275...weiterlesen



Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1 - neu

 
© ulm-news.de, Nachrichten für Ulm und Umgebung   KONTAKT | FAQ | IMPRESSUM | DATENSCHUTZ | Cookie Einstellungen anpassen nach oben