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Ulm News, 23.12.2021 16:42

23. December 2021 von Thomas Kießling
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Zoom-Infoveranstaltung zu Kinderimpfungen stößt auf großes Interesse


 Mehr als 200 Familien haben sich in der Veranstaltung des Grünen-Bundestagsabgeordneten Marcel Emmerich über Kinderimpfungen informiert. Ulmer Kinderärzte vertreten eine klare Position.

 "Soll ich mein Kind jetzt impfen lassen?" Dass diese Frage viele Eltern beschäftigt, beweist die gleichnamige Zoom-Veranstaltung, zu der der Grünen-Bundestagsabgeordnete Marcel Emmerich am Dienstagabend eingeladen hatte. Durchschnittlich mehr als 200 Eltern oder Familien - die meisten aus Ulm und dem Alb-Donau-Kreis - wählten sich ein, um den Ulmer Kinderärzten Dr. Klaus Hämmerle und Matthias Böker sowie dem Ärztlichen Direktor der Kinderklinik Ulm, Professor Dr. Klaus-Michael Debatin, zuzuhören. Diese gaben gut anderthalb Stunden lang Einblicke in ihre Erfahrungen mit Corona bei Kindern und beantworteten die Fragen der Eltern rund um die Impfung.
"Wenn es um das Thema Kinderimpfung geht, gibt es noch sehr viele Unsicherheiten und viele Eltern fragen sich: Was ist da jetzt die richtige Entscheidung für mein Kind?", fasste Marcel Emmerich in seiner Begrüßung zusammen. Das Thema bewege viele Familien. "Wenn es um Kinder geht, wird es auch immer emotional" sagte Emmerich der seit wenigen Tagen selbst Vater ist. Er wisse, welche Gefühle Eltern für ihre Kinder entwickeln. Die Veranstaltung sei ihm daher ein "umso größeres Anliegen".
Professor Dr. Klaus-Michael Debatin machte zu Beginn deutlich, wie dramatisch die Corona-Situation auch an der Uniklinik Ulm weiterhin ist: "Die Intensivstation ist gefüllt mit Patienten", sagte der Kinderarzt und Experte für das kindliche Immunsystem, der die Corona-Familienstudie an der Uniklinik Ulm geleitet hat.
Matthias Böker und Dr. Klaus Hämmerle, die in Ulm eine Gemeinschaftspraxis mit Schwerpunkt Lungen- und Nierenerkrankungen betreiben, haben dort auch mit vielen schwerkranken Kindern zu tun. Hämmerle erzählt beispielsweise von einem Achtjährigen mit einer Lungenfunktion von 20 bis 30 Prozent, den er schon vor der Ema-Zulassung der Kinderimpfung "off-label" mit dem Erwachsenenimpfstoff geimpft habe. Böker sprach von einem 17-jährigen, zuvor sportlichen Jungen mit Long-Covid, dessen Leben seit der Erkrankung ein anderes sei - und einem Zehnjährigen ohne Grunderkrankungen, der vier Wochen nach seiner Covid-19-Erkrankung eine schwere Entzündung entwickelt und nur knapp überlebt habe.
Die Kinderärzte sagten, sie seien froh, nun allen Kindern ab fünf Jahren eine Impfung anbieten zu können.

Professor Debatin war noch bis vor einigen Wochen eher zurückhaltend: Er habe Freunden, die ihn fragten, nicht empfohlen, ihre gesunden Kinder zu impfen. Denn die Krankheitsverläufe bei Kindern seien überwiegend mild, in der Kinderklinik habe er nur wenige Kinder mit Covid-19 gesehen. Das Problem sei jedoch: "Sie können nicht vorhersagen, bei wem die Erkrankung schwer verlaufen wird." Das gelte für Kinder wie für Erwachsene. Und die Situation heute - mitten in der vierten Welle und mit Omikron auf dem Vormarsch - sei eine andere als noch vor kurzem.
"Wir haben in dieser Situation einen Impfstoff, der sicher ist", sagte Debatin und machte auch auf die sozialen Folgen von Corona aufmerksam: "Die Kinder haben in dieser Pandemie sehr gelitten."
"Welchen Grund haben wir, unseren Kindern den Impfstoff vorzuenthalten?" Diese Frage stellt Kinderarzt Matthias Böker manchmal Eltern, die ihn nach einer Empfehlung fragen. Die Impfung sei sicher, es gebe keine Kontraindikation, im Moment sei genügend Impfstoff verfügbar. "Insofern: Machen!" Vorurteile wie das, dass die mRNA des Imfpstoffs ins Erbgut eingreife und möglicherweise Effekte auf Pubertät haben könnten, seien Internetgerüchte, stellten sowohl die niedergelassenen Ärzte als auch der Klinik-Professor klar.
Auch die Sorge vor seltenen Nebenwirkungen - Hämmerle sprach von der "Joshua-Kimmich-Debatte" - sei unbegründet: Es stimme nicht, dass Impfstoffe nach Jahren Nebenwirkungen hervorrufen. Bei einer Infektion mit dem Coronavirus hingegen sei das nicht ausgeschlossen: "Manche Viren machen auch noch was nach zehn Jahren." Die zugeschalteten Eltern hatten ganz unterschiedliche Anliegen: Von "lieber zum Kinderarzt oder ins Impfzentrum?" über spezifische Vorerkrankungen der Kinder bis zu der Frage, ob die Impfung auch für genesene Kinder zu empfehlen sei.
Zu letzterem gab es übrigens ein "klares Ja" von Hämmerle. Nicht nur Veranstalter Marcel Emmerich ist sehr zufrieden mit der Veranstaltung: Noch am Abend und tags darauf meldeten sich viele Eltern mit durchweg positivem Feedback.
Eine Mutter schrieb beispielsweise: "Herzlichen Dank für das gestrige Online-Seminar. Die letzten kleinen Bedenken konnten ausgeräumt werden, wir haben noch während dem Seminar online einen Impftermin für unser Kind vereinbart."
Marcel Emmerich hatte zu Beginn der Veranstaltung angekündigt, dass das Webinar aufgezeichnet und auf seiner Homepage veröffentlicht wird. Dort ist es mittlerweile verfügbar und wird von Eltern, die nicht live dabei sein konnten, nachgefragt.



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