Ulm News, 11.12.2021 08:00
Psychosoziale Therapien verbessern
Versorgungsdefizite aufdecken und psychosoziale Therapien verbessern – das
war das Ziel des Projekts IMPPETUS (Implementierung der Patientenleitlinie
Psychosoziale Therapien für Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen)
der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II des Universitätsklinikums Ulm
(UKU) am Bezirkskrankenhaus Günzburg. Zum Abschluss der dreijährigen
Studie werden am Freitag, 17. Dezember, die Ergebnisse in einem öffentlichen
digitalen Symposium vorgestellt.
Psychosoziale Therapien können Menschen mit psychischen Erkrankungen helfen wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Entsprechende Angebote sind jedoch begrenzt und werden oft nur wenig genutzt. In der S3- Leitlinie „Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen“ sind die psychosozialen Therapien und entsprechende Empfehlungen zusammengefasst. Sogenannte Patientenleitlinien informieren Betroffene über die verschiedenen Therapieangebote und helfen ihnen, ihre Behandlung besser zu verstehen. Um die Umsetzung der Leitlinienempfehlungen zu überprüfen und zu verbessern, hat das Team um PD Markus Kösters und Dr. Johanna Breilmann von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II des UKU in den letzten drei Jahren die aktuelle psychosoziale Versorgung von Patientinnen und Patienten mit schweren affektiven und schizophrenen Störungen untersucht. „Wir haben rund 400 Patientinnen und Patienten in zehn bayerischen Kliniken zu ihren Erfahrungen befragt und so geprüft, inwieweit die Leitlinienempfehlungen umgesetzt werden“, sagt PD Dr. Markus Kösters. Daneben wurde eine Intervention zur Vermittlung der Leitlinieninhalte für Betroffene entwickelt und in einer Studie mit mehr 500 Proband*innen erprobt. Am 17. Dezember wird das Expertenteam die Ergebnisse des Projekts der Öffentlichkeit in einem digitalen Symposium präsentieren. Das IMPPETUS Projekt wurde mit Mitteln des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) für drei Jahre mit insgesamt circa 2,7 Millionen Euro gefördert.
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