Ulm News, 25.11.2021 16:34
Nach Angriffen und Beschimpfungen gegen Impfteams: Bald wieder Buchung der Impftermine im Internet
Auch in Ulm gibt es eine hohe Nachfrage nach Impfungen. Deshalb impfen seit kurzem zehn Teams, beispielsweise im Blautal-Center in Ulm. Dennoch geht es einigen Zeitgenossen offenbar zu langsam. Denn immer wieder werden Impfteams beschimpft oder angegriffen. Die medizinischen Helfer benötigen den Schutz von Sicherheitskräften. Deshalb werden die freien Imfangebote ohne Anmeldung eingestellt. Es wird dann nur noch nach Terminvergabe im Internet geimpft. "Wir appellieren an die Vernunft der Menschen und bitten um Respekt gegenüber unseren MitarbeiterInnen", mahnt Prof. Dr. Bernd Kühlmuß, Leiter der Mobilen Impfteams.
"Wir verzeichnen in den vergangenen Wochen eine anhaltend hohe Nachfrage, welche unsere Kapazitäten bei weitem übersteigt. Zwar wurden unsere Teams binnen einer guten Woche von zwei auf zehn aufgestockt, allerdings ist auch diese massive Aufstockung mit einem erheblichen Mehraufwand hinsichtlich Rekrutierung und Einarbeitung neuer MitarbeiterInnen verbunden", berichtet Prof. Dr. Bernd Kühlmuß, der ärztliche Verantwortliche der Mobilien Impfteams in Ulm.
Zudem müssten binnen kürzester Zeit acht Impfstützpunkte in vier zugeteilten Kreisen mit einer Fläche von ca. 2.700 Quadratkilometern und mehr als 700.000 Bewohnern aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Trotz dieser äußerst schwierigen Rahmenbedingungen lieferten die Teams nach wie vor sehr gute Leistungen mit zirka 200 Impfungen pro Team und Tag.
Zum Vergleich: Die Richtgröße des Ministeriums beläuft sich auf 130 Impfungen pro Team und Tag.
Zunehmende Aggression gegen Impfteams
Obgleich die Teams zuverlässig und oft über Regelarbeitszeiten hinaus arbeiten, "sehen wir uns zunehmend Anfeindungen, teils sogar körperlichen Angriffen ausgesetzt", so Professor Kühlmuß. Dabei seien es gerade die Mitarbeitenden, die jeden Tag aktiv gegen das Virus ankämpfen und den Menschen die dringend erforderliche Immunisierung im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten verschafften. "Dieser Zustand ist für uns - auch und gerade zum Schutze unserer MitarbeiterInnen - nicht tragbar. Auch die Beauftragung von Sicherheitsfachkräften hat leider nur unmerklich zur Beruhigung beigetragen", bedauert der Leiter der Impfteams.
Das – auch in Rücksprache mit Ortspolizeikräften - bedeute im Ergebnis, dass die allenthalben geforderten Impfangebote ohne Termin an den Stützpunkten nicht weiter aufrechterhalten werden können.
Terminvergabesystem ab 29. November am Start
Daher gibt es ab 29. November an allen Impfstützpunkten und bei fast allen Impfaktionen zunächst wieder nur eine Impfung mit Anmeldung, ebenso wie die Massenimpfungen im Sommer organisiert waren. Dies gelte sowohl für bereits bestehende als auch für alle noch zu eröffnenden Impfstützpunkte unter Leitung der DRK Rettungsdienst Heidenheim-Ulm gGmbH.
Das heißt, dass ab dem 29. November nur noch Impfwillige mit einem im Vorfeld gebuchten Termin geimpft werden, "um die angespannte und teilweise aggressive Situation zu entspannen".
Vor Ort ist die Vorlage der Terminbestätigung, ausgedruckt oder digital, erforderlich. Die Besucher werden gebeten, die notwendige Impfdokumentation bereits im Vorfeld auszufüllen – ein entsprechender Link befindet sich auf der Terminbestätigung.
Hier auch ein Appell an die Bevölkerung: Unterstützen Sie Menschen, die nicht selbst über die technische Ausstattung verfügen! Diesen bleibt natürlich auch, das Impfangebot der Hausärzte anzunehmen. Das hierfür notwendige Terminportal wird derzeit konfiguriert und wird am Freitagabend, den izu impfzentrum ulm 26.11.2021 online geschalten, ab diesem Zeitpunkt zu finden unter www.ulm-impfzentrum.de. Termine werden dann jeweils für die nächsten sieben Tage je Standort buchbar sein. Jeden Tag werden ein weiterer Tag und somit zusätzliche Termine frei geschalten. Eine telefonische Terminvereinbarung oder Terminverlegungen sind nicht möglich.
"Wir appellieren an die Vernunft der Menschen und bitten um Respekt gegenüber unseren MitarbeiterInnen, die für Sie unterwegs sind", so Prof. Dr. Bernd Kühlmuß, Leiter der Mobilen Impfteams.
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