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Ulm News, 28.10.2021 10:28

28. Oktober 2021 von Ralf Grimminger
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Arbeitsmarkt im Herbstaufschwung: 5600 Arbeitskräfte in der Region gesucht


„Der guten Arbeitsmarktentwicklung im Spätsommer schloss sich im Oktober nahtlos eine kräftige Herbstbelebung an“, berichtet Mathias Auch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm. So waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm im Oktober 7 673 Menschen arbeitslos gemeldet, 614 oder 7,4 Prozent weniger als im September. Zum Vorjahr gesehen sank die Arbeitslosigkeit um 26,8 Prozent, das entspricht 2 803 Personen. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,4 Prozent.

 „Die Aufnahmefähigkeit des regionalen Arbeitsmarkts ist weiterhin überdurchschnittlich hoch. Die Auswirkungen der Pandemie schwächen sich mehr und mehr ab“, so der Agenturleiter. Am Stellenmarkt wurden im Vergleich zum Vormonat mehr neue Vakanzen gemeldet und auch der Bestand legte zu. „Die Personalnachfrage ist auf Vorkrisenniveau angekommen. In der Region wurden insgesamt knapp 5600 Arbeitskräfte gesucht, darunter 80 Prozent Fachkräfte oder höher Qualifizierte“, stellt Auch fest und rückt das Thema Fachkräftesicherung in den Fokus.
Die Zahl der Beschäftigten für die Kurzarbeitergeld angezeigt wurde ist im Oktober wieder angestiegen. Neu-Anzeigen auf Kurzarbeit gingen dabei vor allem auf Material- und Rohstoffengpässe zurück und betrafen meist Betriebe aus dem Maschinenbau und der Metallverarbeitung.

Arbeitslosigkeit

Mit Blick auf die Rechtskreise nahm die Arbeitslosigkeit sowohl in der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) als auch in der Grundsicherung (Jobcenter) ab. Bei der Agentur für Arbeit Ulm waren 4 182 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 333 oder 7,4 Prozent weniger als im September. Die Zahl der bei den Jobcentern im Agenturbezirk arbeitslos gemeldeten Menschen sank auf 3 491. Zum September waren das 281 Personen oder 7,4 Prozent weniger. Im Oktober 2019 waren bei den Jobcentern 3 277 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosigkeit nahm vor allem bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren ab. Zum Vormonat ging die Jugendarbeitslosigkeit um 206 Personen oder 23,0 Prozent auf 689 junge Menschen zurück. Zum Vorjahresmonat waren es 619 Personen oder 47,3 Prozent weniger arbeitslose junge Frauen und Männer. Die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen sank um 0,6 Prozentpunkte auf 1,9 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,5 Prozent. Im Oktober 2019 lag die Quote mit 2,5 Prozent ebenfalls deutlich über dem aktuellen Wert.
Den fünften Monat in Folge sank die Langzeitarbeitslosigkeit. Im Berichtsmonat waren 2 203 Frauen und Männer länger als zwölf Monate arbeitslos, das waren 117 Personen oder 5,0 Prozent weniger als im September. Zum Vorjahr waren es 112 Personen oder 5,4 Prozent Menschen mehr. „Die aktuelle Entwicklung geht in die richtige Richtung, dennoch besteht das Risiko einer Verfestigung höherer Langzeitarbeitslosigkeit. Denn mit Blick auf den Oktober 2019 wird deutlich, dass bei der Langzeitarbeitslosigkeit die Pandemiefolgen bei weitem noch nicht überwunden sind“, sagt Auch. Damals waren 1 423 Frauen und Männer in der Region länger als zwölf Monate arbeitslos.

Stellenmarkt und Weiterbildung

Regionale Arbeitgeber meldeten 1 374 Stellenangebote neu, das waren 45 oder 3,4 Prozent mehr als im September und 254 oder 22,7 Prozent mehr als im Oktober des letzten Jahres. Der Bestand nahm weiter zu. Die Zahl offener Arbeitsangebote lag mit 5 573 um 139 Stellen oder 2,6 Prozent über dem Vormonatswert. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 1 850 Stellen oder um 49,7 Prozent. Viele offene Stellen gab es neben den Personalüberlassungen vor allem im Verarbeitenden Gewerbe, im Handel, im Bereich Unternehmensführung und - verwaltung, in der Baubranche, im Gesundheits- und Sozialwesen und im Gastgewerbe.
Die anziehende Personalnachfrage führt dazu, dass das Thema Fachkräftesicherung, das während der Hochphase der Pandemie allenfalls in den Hintergrund gerückt war, wieder deutlich an Aufmerksamkeit gewinnt. Hinzu kommt: Der demografische Wandel kommt allmählich am Arbeitsmarkt an, mit der Folge, dass das inländische Fachkräftereservoir mehr und mehr zurückgehen wird. Umso wichtiger ist es für den Agenturleiter, an vorhandene Potentiale am Arbeitsmarkt zu erinnern. „Qualifizierung und Weiterbildung von Arbeitslosen und von Beschäftigten sind ein zentraler Aspekt der Fachkräftesicherung.“, betont Mathias Auch. Die Agentur für Arbeit baut dafür ihr Beratungsangebot weiter aus und hat Möglichkeiten finanziell zu unterstützen. „Weiterbildung ist wichtiger denn je. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die Bereitschaft zur Weiterbildung sowohl bei Arbeitnehmern als auch bei Arbeitgebern“, hebt Auch hervor.

Kurzarbeit

Vorläufige Daten für den Oktober liegen bis zum 24. des Monats vor. Demnach zeigten in diesem Zeitraum 17 Betriebe für bis zu 2 301 Beschäftigte Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ulm an. Im September waren es 39 Betriebe die für bis zu 775 Beschäftigte Kurzarbeit anzeigten. In den Zahlen können Betriebe abgebildet sein, die bislang noch keine Kurzarbeit angezeigt hatten sowie Betriebe, die erneut betroffen sind. Das wäre dann der Fall, wenn eine angezeigte Kurzarbeit für mindestens 3 Monate nicht mehr umgesetzt wurde. Dann bedarf es einer erneuten Anzeige bei der Agentur für Arbeit.
Für den Monat April liegen nunmehr finale Zahlen zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit vor. Im Ulmer Agenturbezirk rechneten 1 916 Betriebe für 17 912 Beschäftigte Kurzarbeitergeld ab. Hinsichtlich der Anzahl an Personen für die Kurzarbeit abgerechnet wurde, sind für den April folgende Branchen besonders hervorzuheben: Die Metall- und Elektroindustrie (3 866 Beschäftigte, 128 Betriebe); der Handel (3 335 Beschäftigte, 446 Betriebe); die Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben (3 312 Beschäftigte, 117 Betriebe) und das Gastgewerbe (2 619 Beschäftigte, 497 Betriebe).
Für die Monate Mai und Juni liegen statistische Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit vor. Demnach haben im Mai 1 776 Betriebe für 16 689 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bei der Agentur für Arbeit Ulm abgerechnet. Im Juni waren es 1 322 Betriebe für 11 075 Beschäftigte.

Der Agenturbezirk im Landesvergleich

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm nahm die Arbeitslosigkeit um 7,4 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg ist das der niedrigste Wert. Im Vorjahresmonat lag die Arbeitslosenquote bei 3,4 Prozent.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg ging um 0,2 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent zurück. Zum Vorjahr sind das 0,8 Prozentpunkte weniger. Die Arbeitslosigkeit im Land sank um 5,2 Prozent.

Zu den Kreisen im Agenturbezirk

Im Landkreis Biberach ging die Arbeitslosenquote mit 2,1 Prozent um 0,3 Prozentpunkte zurück. Unter den Kreisen in Baden-Württemberg gab es keine niedrigere Quote. „Damit ist Biberach wieder Spitze im Land“, zeigt sich der Agenturleiter erfreut. Vor einem Jahr lag die Quote im Landkreis Biberach bei 2,8 Prozent. Mit 2 543 Frauen und Männern waren 268 oder 9,5 Prozent weniger Menschen arbeitslos als vor vier Wochen. Die Agentur für Arbeit in Biberach betreute 1 389 Menschen (minus 112), das Jobcenter des Landkreises Biberach betreute 1 154 Frauen und Männer (minus 156).

Im Alb-Donau-Kreis waren2 655 Menschen arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 595) oder das Jobcenter (1 060) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das sind 184 Menschen oder 6,5 Prozent weniger als im September. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,3 Prozent.

Im Stadtgebiet Ulm waren 2 475 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 198) und das Jobcenter (1 277) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit zum Vormonat um 162 Personen oder um 6,1 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,4 Prozent, das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als vor vier Wochen und 1,1 weniger als vor einem Jahr.
„Ulm bleibt der einzige unter den neun Stadtkreisen im Land mit einer Drei vor dem Komma“, resümiert Mathias Auch.

 



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