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Ulm News, 27.10.2021 11:24

27. Oktober 2021 von Ralf Grimminger
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Dramatische Entwicklung: Betriebe suchen vergeblich nach Fachkräften und Auszubildenden


Die Corona-Krise hat dem regionalen Arbeitsmarkt nur einen vorübergehenden Dämpfer verpasst. Bedingt durch die wirtschaftliche Erholung haben aktuell bereits wieder sieben von zehn Unternehmen offene Stellen, die sie nicht besetzen können. Die Personalengpässe werden mittel- bis langfristig noch viel größer.

 Das Fachkräfteangebot wird bis 2035 demografiebedingt um 27 Prozent schrumpfen. „Wichtig ist es daher, den Herausforderungen des demografischen Wandels vorausschauend zu begegnen, indem auch jetzt durch Aus- und Weiterbildung zukünftiges Fachkräftepotenzial gesichert wird“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Max-Martin W. Deinhard die neueste Prognose des Fachkräftemonitors der Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg.
Von den Betrieben, die offene Stellen nicht besetzen können, suchen nach der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage 78 Prozent vergeblich nach Fachkräften mit abgeschlossener Berufsausbildung, 33 Prozent nach Fachleuten mit Weiterbildungsabschluss, 30 Prozent nach Akademikerinnen und Akademikern.
Nicht ganz ein Viertel der Unternehmen klagt darüber, mangels Bewerbungen den eigenen Nachwuchs nicht im notwendigen Umfang ausbilden zu können. Selbst Stellen für Arbeitskräfte ohne Ausbildung bleiben in 27 Prozent der Fälle vakant. Über diese Momentaufnahme hinaus sehen 64 Prozent der Unternehmen aus der IHK-Region Ulm im Fachkräftemangel ein Risiko für ihre eigene Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Demografiebedingt werden die Engpässe in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Weder der ausgebildete Nachwuchs noch Personen aus der stillen Reserve, also erwerbsfähige, aber nicht erwerbstätige Menschen, werden die Lücke schließen können.
Dieser Trend trifft den Akademikerbereich nicht im gleichen Maß wie den Bereich aus- und weitergebildeter Fachkräfte. Zwar sind gerade Akademiker in der Wirtschaft 4.0 verstärkt gefragt, durch die steigende Zahl an Hochschulabsolventen stehen aber auch mehr Akademiker zur Verfügung. Letztlich wird der Mangel an Akademikern abhängig von der Konjunktur im Schnitt der kommenden 14 Jahre bei knapp 2.000 Personen liegen. Mehr als 40 Prozent davon sind Ingenieure.

Vor allem beruflich qualifizierte Fachkräfte fehlen

Damit ist der Großteil des Fachkräftemangels auf die beruflich qualifizierten – also nicht-akademischen - Fachkräfte zurückzuführen. Rund 6.800 Personen fehlen im Bereich der beruflich fortgebildeten Fachkräfte: Diese umfassen Techniker, Meister sowie Fach- und Betriebswirte. Auch hier führt die Wirtschaft 4.0 zu einer steigenden Nachfrage von Seiten der Unternehmen. Zudem fehlen gut 12.000 Personen, die eine berufliche Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. In den kommenden Jahren werden die Fachkräfte nicht nur knapper, sondern auch älter. Bis zum Jahr 2035 wird ihr Durchschnittsalter von derzeit gut 44 auf über 48 Jahre ansteigen. Die Betriebe müssen daher mit einer alternden Belegschaft innovativ und wettbewerbsfähig bleiben. Damit das gelingt, gilt es, das geringere Arbeitskräftepotenzial noch besser auszuschöpfen.
„Die aktuelle Hochrechnung zum Fachkräftebedarf in der IHK-Region Ulm verdeutlicht einmal mehr die Herausforderungen des demografischen Wandels und der immer älter werdenden Belegschaft, die trotz der Auswirkungen der Corona-Krise bestehen bleiben. Daher müssen Politik und Wirtschaft auch weiterhin gemeinsam an verschiedenen Stellschrauben ansetzen“, sagt Deinhard.
Laut aktueller Umfrage wollen die Unternehmen den zunehmenden Fachkräfteengpässen vor allem durch eine Steigerung ihrer Arbeitgeberattraktivität (59 Prozent), mehr Ausbildung (56 Prozent), die Einstellung ausländischer Fachleute (44 Prozent), die Optimierung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (43 Prozent) sowie mehr Weiterbildung (40 Prozent) begegnen. Drei von zehn Betrieben wollen durch Rationalisierungen fehlende Fachkräfte kompensieren. Jedes achte Unternehmen zieht die Ablehnung von Aufträgen, jedes zehnte die Verlagerungen von Tätigkeiten ins Ausland in Betracht.
Die IHK Ulm ist schon seit Jahren mit verschiedenen Projekten und Angeboten aktiv: zum Beispiel, indem sie das Interesse von Kindern und Jugendlichen an Naturwissenschaft und Technik wecken will, die Berufsorientierung verbessert, die erfolgreiche Ausbildung sichert, ein demografiebewusstes Personalmanagement und das betriebliche Gesundheitsmanagement in Unternehmen fokussiert sowie beim Finden von Fachkräften aus dem Ausland und der Integration von Flüchtlingen unterstützt. Auch für Studienabbrecher, die mit einer dualen Ausbildung neu starten möchten, bietet die IHK ein Angebot. „Interessierte können sich gerne jederzeit an uns wenden“, hält Deinhard fest.



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