Ulm News, 24.09.2021 18:07
Fridays for Future in Ulm und Neu-Ulm: 3000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene demonstrieren für mehr Klimaschutz
Die Bewegung Fridays For Future hat am Freitag wieder weltweit zu Demonstrationen für mehr Klimagerechtigkeit aufgerufen. Auch in Ulm und Neu-Ulm gab es eine große Demo, an der gut 3000 junge und auch ältere Menschen teilnahmen. Insgesamt gingen am Freitag in Deutschland zwei Tage vor der Bundestagswahl in deutschen Städten rund 700 000 Menschen für mehr Klimaschutz und eine konsequente Politik dafür auf die Straße. Weitere Fotos von der Ulmer FFF-Kundgebung gibt es hier.
Ab 15 Uhr füllte sich am Freitagnachmitag der Ulmer Münsterplatz zusehends. Für mehr Klimaschutz demonstrierten an diesem sonnigen Nachmittag beileibe nicht nur Kinder, Schüler und Stundenten, sondern auch viele Erwachsene und auch Rentner. “Alle Fürs Klima” so lautete das Motto dieses mal. So stellen sich auch der BUND, Amnesty International und Jugend Aktiv hinter Fridays for Future und riefen mit zum Streik auf. Das spiegelte sich auch in den Teilnehmenden wieder. Menschen allen Alters demonstrierten zusammen.
“Will ich noch ein Kind in diese Welt setzen? Ist das verantwortungsvoll? Werde ich mit 40 auch noch an das Mittelmeer zum Baden fahren können? Werden Freund*innen oder sogar ich unser Zuhause oder unsere Geliebten wegen Fluten verlieren? Die Folgen werden immer extremer und schlimmer werden. Unvorstellbar schlimm. Wenn wir nicht handeln, wird irgendwann die Menschheit aussterben,” sagte Linn Vollmer, Rednerin von Fridays for Future Ulm/Neu-Ulm, unter großem Beifall.
Thema war auch, dass viele der Streikenden noch nicht wählen dürfen. “ Am Sonntag könnt ihr über meine Zukunft abstimmen, aber ich kann es nicht” sagte die 15-jährige Sarah Young in ihrer Rede.
“Wir zeigen den älteren Generationen schon seit drei Jahren wie wichtig uns unsere Zukunft ist. Und am Sonntag ist ihre Chance uns zu zeigen das sie uns gehört haben,” rief Lena Voigt, Rednerin von Fridays for Future Ulm/Neu-Ulm.
Fridays for Future übte große Kritik an allen Parteien und ihren Wahlprogrammen. Derzeit habe keine der großen Parteien einen ausreichenden Plan um das Pariser Klimaschutzabkommen in Deutschland umzusetzen, so die Aktivist:innen. Das weltweite CO2 Budget sei, wenn wir so weitermachen wie jetzt, in sieben Jahren aufgebraucht. Insbesondere in Anbetracht dieser Tatsache fordert Fridays for Future eine Neuaufstellung der Klimapolitik.
Im Anschluss zogen dann nach Angaben der Veranstalter über 3000 Demoteilnehmerinnen und -teilnehmer vom Münsterplatz über die Herdbrücke nach Neu-Ulm. An den beiden Rathäusern in Ulm und Neu-Ulm zeigten die Demonstranten den Stadtoberen rote Karten, die zuvor verteilt wurden und schnell vergeben waren.
Der Demonstrationszug für Klimaschutz und entschlossenes politisches Handeln endete wieder auf dem Münsterplatz. Weitere Rednerinnen kritisierten die Ideenlosigkeit und Mutlosigkeit der deutschen Parteien.
Nur logisch war daher auch die Ankündigung zum Ende der Kundgebung, "dass wir uns wieder sehen werden und wieder demonstrieren werden bei den Koalitionsverhandlungen, bei der Regierungsbildung und nach den ersten 100 Tagen".
Klare Ansage der jungen Leute also an die Politik: Es wird weiter Druck gemacht. Die Fridays for Future-Bewegung will die Parteien weiterhin nerven, beobachten und antreiben.
Neueste Berichte von Klimaforschern geben den jungen Leuten recht. Experten bem gerade stattfindenen Extremwetterkongress in Hanburg sagen weitere Extremwetterereignisse wie extreme, lange Hitze, Stürme, Überschwemmungen, Hagel und Starkregen für Deutschland voraus - verbunden mit extrem hohen Kosten, die die Unwetter verursachen.








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