Ulm News, 04.09.2021 12:31
Worauf beim Weinkauf geachtet werden sollte
Die Welt des Weines ist sehr groß. Es dauert oft Jahre bis Jahrzehnte, um sich ein entsprechend umfassendes Expertenwissen aufzubauen.
Eine eigene Wissenschaft ist dabei das Lesen von Weinetiketten. Unterschiedliche Regionen und Rebsorten haben dabei ihre Eigenheiten. Mit den folgenden Tipps werden Anfänger jedenfalls vor einem kompletten Fehlgriff bewahrt.
Nicht von Äußerlichkeiten beeindrucken lassen
Wer bei Gästen eingeladen ist und als Geschenk einen guten Wein kaufen möchte, sollte sich nicht von einem schönen Etikett oder von einem besonders hohen Preis blenden lassen. Denn dadurch ist zwar gewährleistet, dass die Marketing-Abteilung ihren Job gut erledigt hat, nicht aber zwingend auch gleichzeitig der Winzer.
Auch ein Korken ist heutzutage kein Kriterium mehr für einen guten Wein. Die meisten Winzer sind mittlerweile dazu übergegangen, einen Schraubverschluss oder einen künstlichen Korken zu verwenden.
Gütesiegel bieten einen guten Anhaltspunkt
Ein gutes Kriterium, um die Qualität eines Weines feststellen zu können, bieten Gütesiegel. Allerdings sollte es sich dabei um bekannte Siegel handeln, die an bestimmte Qualitätskriterien gebunden sind. Aus dem Dschungel an unterschiedlichen Bezeichnungen hat sich vor allem die „Große Lage“ etabliert. Dabei handelt es sich um das Pendant zum Französischen „Grand Cru“. Versehen sind damit Weine, die dem Wein aufgrund der Bodenbeschaffenheit, der Sonneneinstrahlung und dem Mikroklima besonders gute Wachstumsbedingungen bieten. Auch die Angabe der Region ist bei europäischen Weinen ein Qualitätsmerkmal. Dazu zählen vor allem Angaben wie beispielsweise Rioja DO, Chianti DOCG oder Bordeaux AC.
Deutsche Weine haben Prädikatsstufen
Je nach Reifegrad der Trauben bei der Ernte sind deutsche Weine mit den Prädikatsstufen Kabinett, Spätlese oder Auslese versehen. Entgegen der landläufigen Meinung sagt die Stufe nichts darüber aus, wie süß der Wein ist. Eine Spätlese kann beispielsweise auch trocken sein. In Spanien und Italien werden die Prädikate entsprechend der Lagerzeit vergeben. Spanien hat für die Bezeichnungen Crianza, Reserva und Gran Reserva sogar gesetzliche Vorgaben.
In anderen Ländern ist der Begriff hingegen nicht geschützt und jeder Winzer darf seine Weine so bezeichnen, wenn es ihm beliebt. Im Gegensatz zu Deutschland stehen bei Weinen aus Frankreich, Italien und Spanien nicht die Trauben, sondern die Regionen im Vordergrund. Chianti ist also keine Rebsorte, sondern ein Anbaugebiet.
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