Erst impfen, dann trinken! "Vorglühbar" in Ulm belohnt geimpfte Gäste mit Getränkegutscheinen

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Kommentar

Beschreibung: Ungewöhnlich! In der Vorglühbar zieren die Fotos der NS-Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl sowie deren Flugblätter die Wände. der W

Fotograf: Gomez

Foto in Originalgröße

"Wir tun was für die Impfqoute!", sagt der Ulmer Gastronom Oliver Gomez. Die ersten hundert Gäste seiner "Vorglühbar" in der Ulmer Innenstadt, die sich nach dem 29. Juli gegen COVID 19 impfen - entscheidend ist das Datum der Erstimpfung - lassen, erhalten einen Getränkegutschein in Höhe von 20 Euro.  "Also impfen lassen, mit dem Impfnachweis vorbei kommen und Gutschein abstauben", fordert Oliver Gomez seine Gäste zum Impfen auf und ergänzt: " Nur gemeinsam kommen wir aus der Sache wieder raus".
Nach Ansicht des Ulmer Gastronomen muss viel mehr Tempo in die Impfkampagne kommen, zumal er eine gewisse Corona-Sorglosigkeit beobachtet. "Ich sehe die Auswahl der genehmigten Veranstaltungen in der Stadt skeptisch. Warum war die DJ-Veranstaltung am vergangenen Wochenende auf dem Blaubeurer Ring möglich, aber ein strukturierter Schwörmontag oder ein kleine Public Viewing bei der Europameisterschaft nicht?" fragt der Gastronom. Er kritisiert auch, dass die Stadt seiner Ansicht nach das inoffizielle Partygeschehen wenig kontrolliere und auch in der Gastronomie kaum danach schaue, ob die Maßnahmen auch wirklich eingehalten werden.
In der Tat bewerben inzwischen Discobetreiber in der Innenstadt wie zu Vor-Corona-Zeiten ungeniert auf Facebook wieder ihre Partys mit DJ oder es finden als Privatveranstaltungen deklarierte Feten mit DJ und Eintritt statt.    
Mit Blick auf die steigenden Inzidenz-Zahlen in Ulm - derzeit liegt die Stadt bei 30 - fürchtet Gomez, dass die Grenze von 35 bald erreicht sein wird und damit dann auch wieder für die Gastronomie schärfere Abstands- und Hygieneregeln sowie Zutritt nur für getestete, geimpfte und genesene Gäste gelten. Werte über 35 würden auch den Sport betreffen. "Für den SSV Ulm 1846 wäre es zum Beispiel völlig fatal, wenn beim DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg am 7. August statt der jetzt zugelassenen über 9000 Zuschauer nur 500 Zuschauer ins Donaustadion dürfen", warnt der Gastronom und Fußballfan.
Gomez hofft jetzt, dass er mit seiner Aktion und den Auftrufen in den sozialen Medien einige junge Leute zusätzlich zum Impfen bewegen kann.