ulm-news.de

Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1 - neu
Sie sind hier: ulm-news Startseite  Nachrichten

Ulm News, 03.05.2021 12:33

3. May 2021 von Thomas Kießling
0 Kommentare

Hilfe für Opfer von Gewaltverbrechen


 schließen


Beschreibung: Die Gewaltopferambulanz befindet sich im Gebäude des Instituts für Rechtsmedizin in der Prittwitzstraße 6 in Ulm.

Fotograf: Universitätsklinikum Ulm

Foto in Originalgröße



Das Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Ulm eröffnet am 3. Mai eine Gewaltopferambulanz.

Laut einer Auswertung des Bundeskriminalamts wurden 2019 mehr als 141.000 Fälle von häuslicher Gewalt polizeilich erfasst. Expert/innen gehen jedoch von einer erheblichen Dunkelziffer aus, denn die Scham und Angst gewaltsame Übergriffe anzuzeigen ist noch immer groß – vorallem, wenn diese innerhalb einer Familie oder Beziehung stattfinden. Um Betroffenen, die sich nicht direkt an die Polizei wenden möchten, dennoch unbürokratisch und schnell zu helfen, hat das Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Ulm (UKU) am Montag, 3. Mai mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Soziales und Integration eine Gewaltopferambulanz eröffnet. Dort werden Betroffene kompetent beraten, Verletzungen dokumentiert und Spuren gesichert. Die Gewaltopferambulanz bietet Opfern körperlicher Gewalt ab sofort werktags von 9:00 – 16:00 Uhr nach telefonischer Anmeldung unbürokratische und kostenlose Hilfe. Melden können sich alle Personen, die körperliche Gewalt erfahren haben und die Spuren dokumentieren lassen möchten. „Erfahrungsgemäß sind das eher Frauen, was jedoch nicht heißt, dass Männer nicht betroffen sind. Bei ihnen ist die Hemmschwelle, sich Hilfe zu suchen, nur deutlich höher“, sagt Prof. Sebastian Kunz, Ärztlicher Direktor des Instituts für Rechtsmedizin. Um die Ambulanz betreiben zu können, wurden eigene Räumlichkeiten am Standort Michelsberg ausgebaut und renoviert, sodass nun ein Wartebereich und ein speziell ausgestattetes Untersuchungszimmer zur Verfügung stehen. Geleitet wird die Ambulanz von der Rechtsmedizinerin Anna Müller. „Menschen, denen körperliche oder sexuelle Gewalt angetan wurde, scheuen sich oft, diese bei der Polizei anzuzeigen. Das kann viele Gründe haben, Scham oder Angst vor dem Täter oder der Täterin spielen dabei eine große Rolle. Findet die Gewalt innerhalb einer Partnerschaft statt, ist der Grund aber oft einfach, dass die Betroffenen sich trotz allem nicht trennen möchten“, erklärt Anna Müller. „Unsere Gewaltambulanz bietet Betroffenen eine niederschwellige Zwischenlösung: wir sichern alle Spuren und dokumentieren Verletzungen gerichtsverwertbar. Und das ohne Beteiligung der Polizei.“ Bei Bedarf, z.B. im Falle einer späteren Gerichtsverhandlung, können die erhobenen Befunde als Beweismittel für die Tat verwendet werden. Die Entscheidung, ob oder wann ein Übergriff angezeigt wird, liegt jedoch gänzlich bei den Betroffenen. Denn die Rechtsmediziner/innen unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht und können Informationen nicht selbstständig an die Polizei weitergeben. „Als Rechtsmediziner sind wir darauf spezialisiert, Verletzungen durch äußere Gewalteinwirkung zu dokumentieren und zu beurteilen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass sich Betroffene an uns wenden und sich nicht nur in einer Notaufnahme behandeln lassen“, betont Prof. Sebastian Kunz. Die Rechtsmediziner/innen arbeiten eng mit anderen Kliniken des UKU – wie der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin – zusammen. Dort gibt es mit der Kinderschutzgruppe und dem Angebot der vertraulichen Spurensicherung, ebenfalls Ansprechpartner für Opfer von Gewalt- oder Sexualverbrechen. „Die Gewaltopferambulanz steht aber nicht in Konkurrenz zu diesen Angeboten. Im Gegenteil: wir unterstützen und beraten uns gegenseitig und entscheiden gemeinsam, wer bestimmte Untersuchungen durchfü ; ; ; ; ;hrt“, sagt Anna Müller. Um die Opfer nach der Untersuchung auch psychologisch unterstützen zu können, besteht außerdem eine Kooperation mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III. Das Land unterstützt den Aufbau neuer Gewaltambulanzen in Ulm, Freiburg und Stuttgart bis Ende 2021 mit rund 450.000 Euro. „Gewaltopferambulanzen sind in Deutschland leider noch nicht flächendeckend verfügbar. Daher freuen wir uns sehr, dass wir den Menschen der Stadt und Region nun mit Unterstützung des Sozialministeriums ein niederschwelliges Hilfsangebot machen können“, sagt Prof. Dr. Udo X. Kaisers, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm.
 
Kontakt Gewaltopferambulanz:
Institut für Rechtsmedizin
Prittwitzstraße 6
89075 Ulm
0731 500 65002
Gewaltopferambulanz@uniklnik-ulm.de
 


Queer - Gottesdienst 2025Zant Festival 300 x 300Play-offs BasketballMia sind mehr - Kampagne der Stadt Neu-UlmStauferkrone 2026Ulmer Zelt 2024-1Cube Store Ulm - Banner kleinUlm-newsSparkasse NU

Termine & Kino

weitere Termine
Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1 - neu
Jun 06

„Hier in Ulm geht noch viel mehr“ – eine große Mitgliederversammlung der Spatzen verschmerzt den Abstieg und will weiter durchstarten
„Wir geben nie auf“ – wenn es nach Vorstand und Geschäftsführer Markus Thiele geht, dann soll...weiterlesen


Jun 14

Kein Glanzlicht der Woche: Unhaltbare Zustände am Karlsplatz in Ulm - Anwohner sind verzweifelt
In einem Post auf Facebook wenden sich die Anwohner des Ulmer Karlsplatzes an die Behörden wie an die...weiterlesen


Jun 05

Über Donaustetten toben Unwetter und Tornado - hoher Sachschaden - zum Glück niemand verletzt
Das Unwetter am Mittwochabend (4. Juni 2025) hat den Ulmer Stadtteil Donaustetten vermutlich am heftigsten...weiterlesen


Jun 14

Kein schönes Glanzlicht der Woche: Schwerer Motorrad-Unfall: Sozia stürzt bei Blaustein 20 Meter einen Abhang hinunter
Schwere Verletzungen erlitt eine Motorrad-Mitfahrerin am Mittwochabend bei einem Unfall bei Blaustein. Sie...weiterlesen


Jun 06

Schrecksekunde: Schulbus kollidiert mit Straßenbahn
Noch einigermaßen glücklich verlaufen, doch sieben verletzte Kinder sind die Folge eines...weiterlesen


Jun 12

Wieder tragischer Unfall an Bahntrasse - Radfahrer wird in Senden von Zug erfasst - nun ist die Identität des Mannes bekannt
Lebensgefährliche Verletzungen erlitt ein Mann am Dienstagabend bei einem Unfall in Senden. Nun steht...weiterlesen


Jun 16

Zwei Tote bei schwerem Unfall von Pedelec und Auto
Eine Pedelec-Fahrerin und ein Pkw-Insasse kommen bei einem schwerem Verkehrsunfall ums Leben. weiterlesen


Jun 11

Horror in der Nacht: Hausbewohner von vier Unbekannten überfallen
Nächtlicher Horror in Illereichen: Vier Täter drangen in ein Wohnhaus ein, raubten die Anwesenden aus...weiterlesen



Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1 - neu

 
© ulm-news.de, Nachrichten für Ulm und Umgebung   KONTAKT | FAQ | IMPRESSUM | DATENSCHUTZ | Cookie Einstellungen anpassen nach oben