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Ulm News, 09.04.2021 12:04

9. April 2021 von Thomas Kießling
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Neue Sonderausstellung im Edwin Scharff Museum


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Beschreibung: Hans Thuar - Blühende Obstbäume (Endenich), 1911, Öl auf Leinwand

Fotograf: Museen Stade / Margot Schmidt

Foto in Originalgröße



Die neue Sonderausstellung "Ziemlich beste Freunde: Hans Thuar und August Macke"  wird vom 24. April bis 19. September 2021 im Edwin Scharff Museum zu besuchen sein. Die Eröffnung findet am 24. April 2021 um 18.30 Uhr statt.  

Die neue Sonderausstellung im Edwin Scharff Museum nimmt Leben und Werk zweier Künstler in den Fokus, die durch eine besondere Freundschaft miteinander verbunden waren. Während August Macke und sein Werk weltberühmt wurden, geriet die Kunst von Hans Thuar jedoch fast in Vergessenheit. Zu Unrecht, wie die Ausstellung in Neu-Ulm zeigt, in der viele von Thuars hochexpressiven und leuchtend farbigen Bildern zum ersten Mal zu sehen sind. 

Hans Thuar ist neun, August Macke zehn Jahre alt, als sich die Nachbarsjungen 1897 in Köln kennenlernen und anfreunden. Die beiden begeistern sich nicht nur für die wilden Spiele im Neubaugebiet am Kölner Stadtrand, sondern sind gleichermaßen fasziniert von den japanischen Holzschnitten, die Hans Thuars Vater in seiner Grafiksammlung verwahrte. Zwischen den beiden Kindern entwickelt sich eine ganz besondere Beziehung, die sich durch Thuars Unfall und seine folgende Invalidität – er verliert bei einem Straßenbahn-unglück beide Beine – ein Jahr später noch verstärkt. Durch seinen Humor gibt Macke dem Freund den Lebensmut zurück. „Damals erfand er das Karikaturenzeichnen, ich musste doch lachen, ich sollte doch um jeden Preis lachen!“, schrieb Thuar rückblickend.
Die räumliche Trennung, die sich durch den Umzug der Familie Macke nach Bonn und später durch August Mackes zahlreiche Reisen ergibt, tut der Freundschaft keinen Abbruch. Das gemeinsame Zeichnen und Malen mündet bei beiden in den Wunsch, Künstler zu werden. Doch das akademische Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie befriedigt weder Macke noch Thuar. Die Freunde neigen zu einer farbkräftigen, atmosphärischen Stimmungs-malerei, die Macke auf seinen Reisen studiert und Thuar, dessen Bewegungsradius eingeschränkter ist, sich im Rheinland, durch Zeitschriften und im Austausch mit seinem Freund aneignet. Sowohl Macke wie Thuar gehören vor dem Ersten Weltkrieg zu den heftig angefeindeten expressionistischen Modernen. „Eine starke lebendige Empfindung zu gestalten“ (Macke) – ist das Motto, das sie bei ihren Experimenten antreibt. Damit verbunden ist die Suche nach einer modernen Sprache der Kunst, die den veränderten Bedingungen am Beginn des 20. Jahrhunderts Rechnung trägt. Während Macke auf experimentierfreudige Weise einen Ausdruck für seine Vorstellungen vom irdischen Paradies sucht, spiegelt sich bei Thuar eine existentielle Beziehung zur Natur.
Nach Mackes frühem Tod als Soldat im Ersten Weltkrieg setzt sich der Kontakt mit Mackes Frau, seinen Söhnen und seinem Freundeskreis fort. In den 1920er Jahren malt Thuar großartige hochexpressive, leuchtend farbige, ganz eigenständige Kompositionen, in denen er „seine Seele ausgießen konnte“. Inflation und Wirtschaftskrise bringen den Künstler und seine fünfköpfige Familie immer wieder an den Rand des Existenzminimums.
Kunsthandwerkliche Arbeiten, selbst entwickelte Salben und Cremes, der Betrieb einer Tankstelle und eines Cafés und schließlich die Eröffnung eines Holzladens tragen zum Lebensunterhalt bei. Seine Behinderung macht Thuar oftmals körperlich wie seelisch zu schaffen. Auf der ersten Reise nach 25 Jahren entstehen in Ried in Oberbayern im Haus von Maria Marc, der Witwe von Franz Marc, Werke, in denen die Alpenlandschaft mit abstrahierenden Pinselzügen expressiv aufgeladen wird. Mit der Heirat von Mackes Sohn Wolfgang und Thuars Tochter Gisela wachsen die beiden Künstlerfamilien an Weihnachten 1937 endgültig zusammen. Hans Thuar stirbt kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Oktober 1945.

Anmeldung

Bei einer 7-Tage-Inzidenz unter 50 kann das Kunstmuseum im Edwin Scharff Museum ohne Anmeldung besucht werden. Bei einem Inzidenzwert zwischen 50 und 100 ist eine Anmeldung verpflichtend. Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch über den aktuellen Inzidenzwert. Diesen finden Sie auf der Seite des Landkreises Neu-Ulm: https://landkreis.neu-ulm.de/de/zahl-infizierte/aktueller-stand-gemeldete-erkrankungen-am-coronavirus.html



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