ulm-news.de

Donaubad Skyscraper - oben_neu
Sie sind hier: ulm-news Startseite  Nachrichten

Ulm News, 01.03.2021 13:34

1. March 2021 von Thomas Kießling
0 Kommentare

Prima Klima im Industriegebiet: Reallabor will nachhaltiges Handeln und Klimaschutz im Donautal voranbringen


 schließen


Beschreibung: Luftaufnahme des Industriegebiets Donautal?

Fotograf: Universität Ulm

Foto in Originalgröße



Wie kann das Ulmer Industrie- und Gewerbegebiet Donautal klimafreundlicher werden? In einem neuen Reallabor der Universität Ulm soll mit Geschäftsleitungen und Beschäftigten ein Zukunftskonzept erarbeitet werden

Keimzelle ist die „Initiative Donautal Connect“, ein Zusammenschluss ortsansässiger Unternehmen unter dem Dach des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW). Das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) fördert das neue Reallabor „Klima Connect Industriegebiet Donautal“ für drei Jahre mit rund einer Million Euro.

„Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft tragen Reallabore ‚made in BW‘ mit ihren Projekten einen entscheidenden Teil zum Klimaschutz bei. Mit dem Reallabor „Klima Connect“ leistet die Universität Ulm auch einen wertvollen Beitrag, indem das Projekt eine übergreifende Klimaschutzstrategie für das Industriegebiet Donautal mitentwickelt. Des Weiteren werden dort zielführende Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele in den Bereichen Energie, Wärme, Mobilität, Bildung und Infrastruktur erarbeitet, die langfristig auf den Erhalt des Klimas einzahlen“, sagt Wissenschaftsministerin Theresia Bauer zum neuen Reallabor. ?

Industrie- und Gewerbegebiete gelten eher selten als Vorbilder in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Auch im Ulmer Donautal, das an ein Naturschutzgebiet grenzt, verfügen noch nicht alle Betriebe über ein Klimaschutzkonzept. Darüber hinaus zeigt eine Erhebung von Donautal Connect und der Universität Ulm: Über 80 Prozent der 20 000 Beschäftigten fahren mit dem privaten PKW zur Arbeit. Trotz Anbindung des Gewerbegebiets an den öffentlichen Nahverkehr nehmen sie so oftmals Staus im Berufsverkehr in Kauf. Diese Ausgangslage macht das Gewerbegebiet zum optimalen Standort des neuen Reallabors „Klima Connect“. Ansässige Branchen umfassen metallbearbeitende Betriebe, den Maschinen- und Nutzfahrzeugbau, Logistik- und Baustoffunternehmen sowie die Lebensmittel- und Pharmaindustrie. „Gemeinsam mit Unternehmensleitungen und Beschäftigten wollen wir eine übergreifende Klimaschutzstrategie für das Donautal bis 2030 erarbeiten“, erklärt Professor Martin Müller, Leiter des Projekts „Klima Connect“ und des Instituts für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Ulm.  Die Besonderheit des Formats: Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden bereits in die Entwicklung der Realexperimente einbezogen, die den Weg zu einem nachhaltigeren Donautal ebnen. Dieses persönliche Engagement soll letztlich zu mehr Handlungskompetenz im Klimaschutz beitragen. Aktionsfelder reichen von Energieeinsparungen bis zu neuen Mobilitätskonzepten. Insgesamt soll das Reallabor einen so genannten Spillover-Effekt in andere Lebensbereiche erreichen. „Klimaschutz erfordert den Austausch über Unternehmensgrenzen hinweg. Das Reallabor bietet ideale Bedingungen, um verschiedene Maßnahmen zu diskutieren und sogar auszuprobieren“, erklärt Michael Hiete, Professor für Wirtschaftschemie an der Universität Ulm. 

Um die heterogene Gruppe der Beschäftigten im Donautal zu nachhaltigem Handeln für den Klimaschutz zu motivieren, wurde das Reallabor sorgfältig konzipiert. Am Anfang stehen Workshops mit der Initiative Donautal Connect: Dieser Zusammenschluss ansässiger Unternehmen bemüht sich um eine höhere Standortattraktivität und gemeinsame Mobilitätslösungen. „Wir haben im Grunde alle dieselben Probleme, große Unternehmen genauso wie mittlere und kleine. Deswegen haben wir uns zusammengeschlossen, um unsere Interessen zu bündeln, mit einer Stimme zu sprechen und Synergien durch gemeinsame Projekte zu erschließen“, fasst Andreas Burkhardt zusammen, Geschäftsführer des Arzneimittelherstellers Teva und einer der Initiatoren dieser im weiten Umkreis bislang einzigartigen Initiative. Bereits im Vorfeld wurden Arbeitgeber- und -nehmer über ihr Mobilitätsverhalten, zu den Punkten Nahversorgung und Infrastruktur sowie zu ihren Einstellungen zum Klimaschutz und -wandel befragt. Dabei hat sich unter anderem das große Potenzial der Fahrradmobilität gezeigt. Bisher ist das Donautal allerdings noch nicht optimal an Fahrradwege angebunden. Im Industriegebiet selbst gibt es nur einen einzigen Radweg. „Planungen für Fahrradwege sind ein ideales Anwendungsfeld für unser Reallabor. Die Akteure im Donautal haben ganz unterschiedliche Interessen: Mitarbeitende wollen schnell und sicher zu ihrem Arbeitsplatz gelangen, LKWs benötigen Stell- und Rangierfläche – und auch auf den Werksgeländen müssen für die Fahrradmobilität womöglich Veränderungen vorgenommen werden“, erläutert Professor Müller. Aber auch andere Beispiele wie die Erstellung eines gemeinsamen Klimaschutzkonzepts sind im Reallabor denkbar, wobei auf bestehenden Einzelinitiativen aufgebaut werden soll.

Insgesamt fördert das Format Reallabor den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Das Institut für Nachhaltige Unternehmensführung steuert seine mehrjährige Erfahrung mit dem Textil-Reallabor „Dietenheim zieht an“ bei. Expertise zur kommunalen Klimaanpassung und zu übergreifenden Energiekonzepten kommt von den Professuren für Wirtschaftschemie (Universität Ulm, Professor Michael Hiete) und erneuerbare Energien (Hochschule Aalen, Professorin Martina Hofmann). Weitere Akteure im Reallabor reichen von der Stadt Ulm bis zum Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (unw). In den kommenden drei Jahren werden die Aktivitäten und Ergebnisse von „Klima Connect“ in die Lehre des Master-Studiengangs Nachhaltige Unternehmensführung an der Universität Ulm einfließen. Die MWK-Förderung erfolgt über die Ausschreibung „Reallabor Klima“.



Theaterfreunde Ulm - Theater-Fundus 2Donaubad Startseite 1Mia sind mehr - Kampagne der Stadt Neu-UlmStauferkrone 2026Sparkasse NU

Termine & Kino

weitere Termine
Donaubad Skyscraper - oben_neu
Oct 31

Keine Gaudi: das Ulmer Münster wird auf ewig den höchsten Kirchturm der Welt haben – mit einem Zusatz
Auch wenn die Sagrada Familia von Architekt und Künstler Antonio Gaudi sich anschickt, das Prädikat...weiterlesen


Nov 13

Autorennen geht tödlich aus - Blaustein ist schockiert, und selbst die Einsatzkräfte
Die Unfallstelle am Dienstagabend auf der Bundesstraße 28 bei Blaustein ließ auch erfahrene...weiterlesen


Nov 10

Neues Headquarter von Harder Logistics in Neu-Ulm fertiggestellt
Es gibt auch noch sehr positive Nachrichten aus der regionalen Wirtschaft: ein Unternehmen investiert in...weiterlesen


Nov 01

Neue Erkenntnisse im rätselhaften Todesfall Rafael Blumenstock auf dem Ulmer Münsterplatz
Ein neuer True-Crime-Podcast in der ARD-Audiothek beschäftigt sich unter dem Titel "Der Schrei" mit...weiterlesen


Nov 05

Grausame Tat: zahlreiche Bäume in Weißenhorn malträtiert - Zeugenaufruf
Der Polizei wurde angezeigt, dass im Stadtwald bei Emershofen in den letzten Jahren und Monaten wiederholt...weiterlesen


Nov 06

20 Durchsuchungen gleichzeitig in der Region Ulm durch die Polizei
Nach umfangreichen Ermittlungen hat die Kriminalpolizei am Mittwochmorgen 20 Wohnungen und Häuser...weiterlesen


Nov 10

Jetzt kommt wohl doch das grundlegende Beben bei den Spatzen nach der deftige 0:5-Heimniederlage
Der SSV Ulm befindet sich nach der 0:5-Heimniederlage gegen Hansa Rostock in einer handfesten Krise und...weiterlesen


Nov 03

Frau mit Schwert sorgt in Senden für Polizeieinsatz
Am Samstag kam es kurz vor ein Uhr mittags zu einem Großeinsatz der Polizei in Senden. Passanten hatten...weiterlesen



Donaubad Skyscraper - oben_neu

 
© ulm-news.de, Nachrichten für Ulm und Umgebung   KONTAKT | FAQ | IMPRESSUM | DATENSCHUTZ | Cookie Einstellungen anpassen nach oben