Ulm News, 22.02.2021 11:06
„Tiere machen“ wie Renée Sintenis
Das Edwin Scharff Museum wird digitaler – und lädt jetzt mit zwei Videos zu einer Online-Museumswerkstatt zur Künstlerin Renée Sintenis und zum eigenen Gestalten von kleinen Tierplastiken ein.
Zu jeder Kunstausstellung im Edwin Scharff Museum Neu-Ulm wird auch eine Museumswerkstatt für Schulen und Kindergärten angeboten. Sie hat eine Laufzeit von mehreren Wochen, ermöglicht den teilnehmenden Kindergruppen einen gemeinsamen Einblick in die jeweilige Ausstellung und bietet anschließend die Möglichkeit zum eigenen praktischen Gestalten. Dabei können Kinder besondere künstlerische Techniken entdecken und machen spannende Erfahrungen. Leider dürfen die begehrten und vielgenutzten Angebote derzeit durch die Corona-Beschränkungen nicht im Museum angeboten werden.
Nun hat das Pädagogikteam zumindest zum Teil online Ersatz geschaffen: auf dem YouTube-Kanal des Edwin Scharff Museums informiert die Kunstpädagogin Janina Schmid in zwei pfiffigen Videos über das Angebot der Museumswerkstatt für die derzeitige Sonderausstellung „Renée Sintenis. Pionierin der Bildhauerei“ und gibt eine Anleitung zum kreativen Tätigwerden.
Wie funktioniert eine Museumswerkstatt?
Das erste Video zeigt den Ablauf einer Museumswerkstatt, die mit einem Ausstellungsbesuch beginnt, auf dem zum Entdecken der Exponate eingeladen wird. Dabei wird besonderes Augenmerk auf einen altersgerechten und spielerischen Zugang gelegt und eine persönliche Auseinandersetzung der Teilnehmer*innen mit den Kunstwerken angeregt.
Renée Sintenis bevorzugte in ihrem plastischen Schaffen das kleine Format und widmete sich besonders der Tierplastik. Ihre Pferde, Rehe und Elefanten wirken lebensfroh und voller Energie. „Tiere machen“ nannte die Künstlerin ihre Arbeit. Von diesem Zitat entlehnt die Museumswerkstatt Thema und Titel.
Video-Tutorial für Klein und Groß
Wie man in der eigenen „Museumswerkstatt zuhause“ Tierplastiken eigenhändig herstellen kann, lässt sich in einem zweiten Video auf dem YouTube-Kanal des Museums entdecken. Janina Schmid zeigt hier, wie durch die eigene Phantasie und wenige Handgriffe kleine Tiere aus Alltagsmaterialien entstehen, die genauso individuell und ausdrucksstark werden dürfen wie die Vorbilder von Renée Sintenis selbst. Benötigt werden dazu nur Draht, Gipsbinden, eine Kneifzange, eine Schere und ein Schälchen mit Wasser.
Wer die so entstandenen Tiere selbst anmalen möchte, braucht zusätzlich noch Wasserfarben. Das Video zur Museumswerkstatt Renée Sintenis und das Tutorial zum „Tiere machen“ finden sich auch auf der Homepage des Edwin Scharff Museums unter www.edwinscharffmuseum.de und sind auf Instagram als IGTV zu sehen (www.instagram.com/edwinscharffmuseum).
Zusatzinformation Renée Sintenis
Die aktuelle Ausstellung „Renée Sintenis. Pionierin der Bildhauerei“ ist noch bis einschließlich 5. April 2021 im Edwin Scharff Museum Neu-Ulm zu sehen. Renée Sintenis (1888 – 1965) gilt als eine der erfolgreichsten Künstlerinnen der Zwanziger Jahre. Die androgyn wirkende Wahl-Berlinerin wurde eine Ikone der „neuen Frau“ in der Weimarer Republik. Als eine der ersten Frauen widmete sie sich professionell der Bildhauerei und wurde vor allem durch ihre kleinformatigen Tierplastiken bekannt. Ihre Sportlerdarstellungen sprühen vor Dynamik und halten die Sportbegeisterung der Zeit fest. Eindrückliche Selbstbildnisse und die charaktervollen Porträts von Freunden, zu denen der Dichter Joachim Ringelnatz zählt, beförderten das Interesse an ihrem künstlerischen Werk. Sintenis gehört zur ersten Generation der Bildhauerinnen, die sich in einer von Männern dominierten Kunstwelt behaupteten und großen Erfolg hatten.






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