Ulm News, 15.01.2021 10:44
SCIARA, die Klimafolgen-App: eXXcellent solutions unterstützt Innovationsprojekt

Das Non-Profit-Unternehmen SCIARA möchte über Crowdfunding bis zum 14. Februar mindestens 60.000 Euro einwerben. SCIARA entwickelt eine App für wissenschaftlich simulierte Zeitreisen in die Klima-Zukunft, an denen jede Bürgerin und jeder Bürger teilnehmen kann. Damit sollen gesellschaftliche Reaktionsmuster auf die Klimakrise und auf Klimaschutzmaßnahmen ermittelt und besser verstanden werden. Neben anderen Unternehmen unterstützt auch die Ulmer eXXcellent solutions GmbH dieses Projekt und steuert als Gesellschafter Entwickllungsleistungen bei
Die SCIARA-Gründer und IT-Spezialisten Sebastian Kutscha (63) und Daniel Tamberg (51) laden alle interessierten Menschen ein, mit der App ihre persönliche Biografie interaktiv in mögliche Zukünfte fortzuschreiben. Dabei zeigt die App im Verlauf der Simulation spielerisch und anschaulich, welche Klima-Auswirkungen ihr Lebensstil hat.
Beim virtuellen Kauf eines Autos könnte sich der Teilnehmer zum Beispiel eine Prognose zu den verschärften Klimafolgen anzeigen lassen, wenn alle Menschen so handeln würden. Beispiele: Welche Städte werden durch den steigenden Meeresspiegel bedroht oder wieviel mehr tropische Tage und Nächte wären an seinem Wohnort voraussichtlich die Folge?
Die Teilnehmer erleben die Konsequenzen der Summe aller getroffenen Entscheidungen – mit der dem Klimasystem innewohnenden Verzögerung – unmittelbar in der simulierten Wirklichkeit. Darüber hinaus möchte SCIARA mit der App Verantwortliche in Politik und Wirtschaft dabei unterstützen, effektive Entscheidungen gegen die Erderwärmung zu treffen. Seit sieben Monaten entwickelt SCIARA die digitalen Versuchsanordnungen. Das neunköpfige Umsetzungs-Team ist kurz vor der Fertigstellung einer ersten Minimalversion.
SCIARA ist eine GmbH, deren Satzung die Ausschüttung von Gewinnen an die Teilhaber verbietet. Überschüsse sollten für die Weiterentwicklung des SCIARA-Systems verwendet oder für Umweltzwecke gespendet werden. SCIARA steht für „Society-Climate Interaction Analysis using Real human Agents and Artificial Intelligence" (Analyse von Gesellschaft-Klima-Wechselwirkungen unter Beteiligung realer Menschen und Nutzung künstlicher Intelligenz). Wissenschaftlich wird SCIARA vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) beraten. „Die Menschheit hat die ungeheure Herausforderung, einen sicheren Betriebszustand auf einem stabilen Planeten herzustellen", erklärt PIK-Direktor Johan Rockström. „Wir brauchen Hilfe, um integrierte sozial-ökologische Modelle zu bauen, mit denen die Lösungswege für Politik und Technologie gefunden werden können. Das SCIARA-Projekt ist in diesem Sinne einzigartig. Es holt Bürger an Bord für eine Modellierung des Übergangs zu einer sicheren und gerechten Zukunft der Menschheit."
Beim Design der Studien orientiert sich SCIARA an den Grundsätzen der „Citizen Science" (Bürger-Wissenschaft). „Wir wollen nicht abstrakt über Bürger forschen, sondern mit ihnen gemeinsam", betont Tamberg. Im ersten Schritt sollen Teilnehmer anhand von "Weiter-wie-bisher"-Szenarien ihre Entscheidungsmuster erleben und überprüfen. In einem zweiten Schritt will SCIARA politische Entscheidungsträger einladen, konkrete Fragestellungen zu formulieren und spezielle Simulationsszenarien in Auftrag zu geben. Institutionen, Parteien, Unternehmen, Verbände und NGOs können auf diese Weise eigene Maßnahmen-Pakete durchspielen lassen. Ziel ist es, aufgrund der Beobachtungen in den Simulationen wirkungslose oder gar kontraproduktive Maßnahmen zu vermeiden und die gesellschaftlich wirksamsten Entscheidungen zu erkennen.
Bisher finanzieren neben eXXcellent solutions fünf weitere mittelständische deutsche IT-Unternehmen das idealistische Projekt unter anderem durch Bereitstellung ihrer Mitarbeiter. Weitere finanzielle Unterstützung wird ab dem 11. Januar über die Crowdfunding-Plattform startnext.com eingeworben. „Mit dieser Ergänzung unserer Teilhaber-Finanzierung wollen wir eine erste
Version von SCIARA datenschutzkonform ins Internet bringen", erläutert Tamberg. „Auch Großspender sind willkommen. Wenn wir es schaffen, 450.000 Euro zu sammeln, könnten wir bis zur Bundestagswahl volle Einsatzbereitschaft erreichen und der neuen Regierung helfen, nachhaltigere Klima-Entscheidungen zu treffen."
Neben dem PIK wird SCIARA von wissenschaftlichen Top-Instituten und Arbeitsgruppen aus Deutschland, Spanien, Italien, der Schweiz, Slowenien, Norwegen und den USA unterstützt.







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