Ulm News, 06.11.2020 11:00
Weniger Magen- und Darmgeschwüre


Beschreibung: Das Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür zählt mit zu den häufigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts.
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Fotograf: AOK Ulm Biberach
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Im Jahr 2019 verzeichnet die AOK im Alb-Donau-Kreis 407 Versicherte, die wegen eines Magen- und Zwölffingerdarmgeschwürs ärztlich behandelt wurden. 2015 waren es 438 Betroffene. Mit den rückläufigen Zahlen liegt der Landkreis im allgemeinen Trend in Industriestaaten. Einzig im Stadtkreis Ulm zählte die Kasse eine leichte Erhöhung von 281 im Jahr 2015 auf 294 Betroffene im Jahr 2019. Männer sind fünfzig Prozent häufiger betroffen als Frauen.
Das Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür zählt mit zu den häufigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Ausgelöst durch verschiedene Ursachen wie Infektionen, zu viel Stress, ungesunde Ernährung oder Medikamente kann die Schleimhaut das Gewebe nicht mehr ausreichend vor Magensäure schützen, es kommt zu Entzündungen und im schlimmsten Fall entwickelt sich ein Geschwür. 2019 waren in Baden-Württemberg deswegen 28.305 AOK- Versicherte in Behandlung.
Im Jahr 2019 verzeichnet die AOK im Alb-Donau-Kreis 407 Versicherte, die wegen eines Magen- und Zwölffingerdarmgeschwürs ärztlich behandelt wurden. 2015 waren es 438 Betroffene. Mit den rückläufigen Zahlen liegt der Landkreis im allgemeinen Trend in Industriestaaten. Noch auffälliger ist der Rückgang für den Landkreis Biberach: Hier wurden vergangenes Jahr 436 AOK-Versicherte wegen eines Magen- oder Darmgeschwürs behandelt, gegenüber 568 Fällen im Jahr 2015.
Einzig im Stadtkreis Ulm zählte die Kasse eine leichte Erhöhung von 281 im Jahr 2015 auf 294 Betroffene im Jahr 2019. Männer sind fünfzig Prozent häufiger betroffen als Frauen. Die Behandlungsprävalenz nimmt mit dem Alter stetig zu und ist der Gruppe der über 80-jährigen am höchsten. Eine besonders häufige Ursache für ein Geschwür im Magen oder dem Zwölffingerdarm ist die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, das Enzyme bildet, die Zellen der Magenschleimhaut schädigen können. Aber auch eine genetische Veranlagung zu einem empfindlichen Magen, psychosozialer Stress, der die Produktion von Magensäure erhöhen kann, und ein ungesunder Lebensstil, hier vor allem Rauchen sowie ein übermäßiger Konsum von Alkohol und Kaffee, begünstigen die Entstehung von solchen Geschwüren. „Entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente, sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure, Diclofenac oder auch Ibuprofen, sind ebenfalls oft Ursache von Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren“, sagt Dr. Sabine Knappstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. „Besonders dann, wenn die Schmerzmittel über einen längeren Zeitraum eingenommen werden oder in Kombination mit Kortison.“ Weitere Medikamente, die zu einer Geschwürbildung führen können, sind sogenannte Serotoninwiederaufnahmehemmer, die oft gegen Depressionen verordnet werden, Chemotherapeutika und Bisphosphonate, mit denen Osteoporose behandelt wird. Oft bleiben die Geschwüre über einen längeren Zeitraum unentdeckt, wenn die Beschwerden nicht eindeutig sind oder von Betroffenen als wenig belastend wahrgenommen werden. Bei etwa 20 von 100 Betroffenen beginnt das Geschwür zu bluten, was ernsthafte Folgen haben kann. Daher rät die Ärztin bei Schmerzen im Oberbauch, die oft in direktem Zusammenhang mit den Mahlzeiten stehen, diese ärztlich abklären zu lassen. „Um eine sichere Diagnose stellen zu können, ist eine Spiegelung von Magen und Dünndarm, verbunden mit der Entnahme einer Gewebeprobe, notwendig. Dies dient vor allem zur Abklärung einer Infektion mit Helicobacter pylori und dem Ausschluss bösartiger Erkrankungen.“, so Dr. Knapstein. Wird eine Helicobacter-pylori-Infektion nachgewiesen, steht das Abtöten des Keims im Mittelpunkt der Behandlung. Bei mehr als 90 von 100 Patienten kann mit einer Kombination aus Medikamenten zum Magenschutz und Antibiotika eine Heilung erzielt werden. Ges
chwüre, die nach sechs Monaten noch nicht abgeheilt sind, werden in der Regel operiert. Zur Behandlung eines Geschwürs und zur Vorbeugung eines Wiederauftretens kann der Patient durch sein Verhalten beitragen. So hilft es, Stress zu reduzieren sowie Rauchen, Alkohol, Kaffee sowie Speisen und Getränke zu meiden, die die Magensaftproduktion stark anregen. AOK-Versicherte, die am Haus- und FacharztProgramm teilnehmen, haben bereits ab 50 Jahren Anspruch auf eine kostenlose Darmspiegelung – sowohl Männer als auch Frauen. Regulär haben Frauen erst ab 55 Jahren Anspruch darauf. Die AOK bietet zudem allen Versicherten Gesundheitskurse an, zum Beispiel mit Blick auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und zum Erlernen von Entspannungsmethoden.








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