Ulm News, 24.09.2020 07:42
Linienbus kracht frontal in entgegenkommenden Lastwagen
Zehn Verletzte forderte eine schwerer Verkehrsunfall am Mittwochabend auf der Bundesstraße 28 nördlich von Blaubeuren.
Text/Fotos: Thomas Heckmann
Auf der regennassen Bundesstraße war der Linienbus bergab unterwegs und kam nach einer langgezogenen Linkskurve nach rechts gegen die Böschung. Beim Gegenlenken kam der Bus gegen die linke Leitplanke, die ein Abstürzen des Busses in einen etwa acht Meter tiefen Einschnitt verhinderte. Der Bus rutschte an der linken Leitplanke und auf dem Gehweg weiter talwärts, einem bergauf fahrenden Sattelzug wurde der rechte Außenspiegel abgerissen sowie Bus und Lkw auf der gesamten Länge rechts verkratzt.
Einem hinter dem Lkw fahrenden Pkw wurde der rechte Außenspiegel angeklappt, ein weiterer Pkw überfuhr herumfliegende Fahrzeugteile. Durch Bäume und eine scharfe Kurve war einem weiteren bergauf fahrenden Lastwagenfahrer die Sicht auf die Gefahr verdeckt, so dass er kaum noch ausweichen konnte.
Der Linienbus prallte auf der Gegenfahrbahn nahezu frontal auf den entgegenkommenden Sattelzug. Dachstreben des Busses bohrten sich tief in den Innenraum des Lastwagen, verfehlten aber den Kopf des Lkw-Fahrers. Die Busfahrerin wurde in ihrer Fahrerkabine eingeklemmt und musste von der Feuerwehr Blaubeuren mit hydraulischen Spreizern aus dem Bus befreit werden.
Mit schweren Verletzungen wurde sie in ein Krankenhaus gebracht. Auch der Lkw-Fahrer wurde mittelschwer verletzt, konnte sich aber noch selber aus seinem zerstörten Führerhaus retten. Ein weiterer Rettungswagen brachte ihn nach einer Erstversorgung ins Krankenhaus. Neben zahlreichen Rettungswagen aus der Umgebung war auch der Intensivtransport-Bus des DRK Rettungsdienstes Heidenheim-Ulm an der Einsatzstelle. Auf dem Rückweg von einem Transport kam er ohne Patienten, aber mit Notarzt und weiterem Personal zufällig in der Nähe vorbei und konnte nicht nur die Versorgung der Verletzten unterstützen, sondern auch vier Patienten in Ulmer Krankenhäuser bringen.
Der Bus wurde im Frühjahr als zusätzliche Transportmöglichkeit für schwer erkrankte und beatmete Corona-Patienten binnen vier Wochen in Ulm entwickelt und ausgebaut und konnte nun seine Tauglichkeit auch für Notfalleinsätze unter Beweis stellen. Zwei Notärzte aus Merklingen und Blaubeuren, dazu der Notarzt des Intensivtransport-Bus und der leitende Notarzt, waren vor Ort. Weitere Rettungswagen, Krankenwagen und Personal stellten die ehrenamtlichen Helfer der Einsatzeinheit 4 des Alb-Donau-Kreises.
Den Ablauf der Rettungsarbeiten fasste der leitende Notarzt, Dr. Thorsten Holsträter vom Ulmer Bundeswehrkrankenhaus, zusammen mit den Worten „Optimaler geht´s nicht“.
Der Fahrer des ersten Lastwagen wurde leicht verletzt, die Pkw-Fahrer blieben unverletzt und im Bus verletzten sich zwei Fahrgäste mittelschwer und sechs Fahrgäste leicht, sie alle wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Um den genauen Unfallhergang zu ermitteln, ordnete die Staatsanwaltschaft Ulm an, dass ein Sachverständiger für Unfallanalytik die Spuren an der Unfallstelle sichert und gemeinsam mit der Polizei auswertet. Bis die Unfallfahrzeuge geborgen waren, musste die Bundesstraße nördlich von Blaubeuren bis in die Nacht hinein voll gesperrt bleiben, der Verkehr wurde durch den Stadtteil Seißen umgeleitet. Angaben zur Schadenhöhe konnte die Polizei am Dienstag noch nicht machen.








Highlight
Weitere Topevents




Paketdienst kracht gegen Pizzeria - Horrorunfall
Er hinterließ ein großes Trümmerfeld - der Pizzabäcker saß zwei Meter daneben, als ein Paketdienst in...weiterlesen

Auch vierte Person nun gestorben nach fatalem Verkehrsunfall zwischen Ulm und Thalfingen
Wie die Polizei aktuell mitteilt, erlag nun auch der schwer verletzte 87-jährige Beifahrer des VW am...weiterlesen

Ein Messie-Haus in Bermaringen brennt aus - Rauch in 10 km noch zu sehen
Vollkommen ausgebrannt ist heute Morgen am 1. Mai ein Wohnhaus im Bausteinen Stadtteil Bermaringen. Gegen...weiterlesen

Glanzlicht der Woche - „Abnehmspritze“ für Jugendliche mit extremer Adipositas – Uniklinik Ulm weist Therapieoption nach
Im Deutsches Ärzteblatt werden aktuell Ergebnisse einer Verlaufsbeobachtung veröffentlicht, die auch...weiterlesen

Und es wurde heiter: Sperrung Geh- und Radwegsteg über die Donau bei der Adenauerbrücke - erst im Juli mit Ersatz
Aber hoppla: für den 1. Mai 2025 war die Sperrung der Brücke aufgehoben - wohl noch bis kommenden...weiterlesen

Mann geht mit Messer auf seine Frau los - Großeinsatz der Polizei nötig
Wie das Polizeipräsidium Ulm heute mitteilt, befand sich heute Mittag (Montag, 5. Mai 2025) ein...weiterlesen

Motorradfahrer überschlägt sich mehrfach, kommt erst 150 Meter nach Unfall zum Liegen
Ein rasantes Überholmanöver endete am Sonntag auf der B311 in einem schweren Unfall. Ein Motorradfahrer...weiterlesen

Statt Führerschein und Zulassung, betrunken und unter Drogen - Großkontrolle der Polizei
Die Ulmer Polizei hat am Dienstag bei Dornstadt wieder eine Großkontrolle gegen Drogen im Straßenverkehr...weiterlesen