Ulm News, 16.09.2020 00:43
Mundschutzgegner laden Ulmer OB Czisch zur Kundgebung ein - Julian Aicher als Redner angekündigt
Am Sonntag ist eine weitere Demonstration der Gruppe "Querdenken 731" auf dem Ulmer Münsterplatz geplant. Die Gruppierung, die auch gerne die NS-Widerstandsgruppe Weiße Rose mit den Geschwistern Scholl zitiert und deren Widerstand, der mit ihrer Hinrichtung endete, mit dem Widerstand gegen Mundschutz vergleicht, hat als Redner Julian Aicher, den Neffen von Sophie Scholl, angekündigt - und OB Gunter Czisch zu Kundgebung eingeladen, wie der Querdenker-Rechtsanwalt Markus Haintz in einer Pressemedlung schreibt.
Laut Rechtsanwalt Haintz geht es am Samstag um das Thema „Wir wollen Miteinander sprechen, statt übereinander urteilen“. Offenbar geht es diesmal weniger um den Widerstand gegen Mundschutz und gegen eine Zwangsimpfung, die nicht zu Debatte steht, nicht um Bill Gates. nicht um und mit Rechtsradikalen und nicht um die Wiederherstellung der Grundrechte, die bei den letzten Demos im Fokus stand. Haintz wünscht von OB Czisch, dass dieser "anlässlich der Kundgebung mit uns einen öffentlichen, auf Respekt und Toleranz basierenden Diskurs führt".
"Im Zusammenhang mit dem von uns unlängst verteilten Flugblatt, in dem auf den Widerstand der Weißen Rose Bezug genommen und aus deren historischen Flugblättern zitiert wird", habe es "öffentlich eine gewisse Irritation gegeben". Toleranz bedeute, so Haintz, "insbesondere auch das Tolerieren von Andersdenkenden". So freue es die Querdenker, wenn es zu einem direkten Gespräch komme. "Meist lassen sich dadurch unnötige Missverständnisse aus der Welt räumen". Eine Gelegenheit dazu biete sich am kommenden Sonntag, so Haintz.
Überdies haben die Querdenker Julian Aicher, Neffe von Sophie Scholl - so wird Aicher auch auf dem Plakat angekündigt - und Sohn der Ulmer vh-Gründerin Inge Aicher-Scholl, eingeladen. "Er wird auf unserer Bühne eine Rede halten", kündigt Haintz den Allgäuer an, dessen Engagement für die Querdenker bei Linken und Freunden in der regionalen Kunst- und vor allem Musikszene für erhebliche Irritationen sorgt. Insbesondere auch deswegen, weil er den Vergleichen der Mundschutzgegner mit dem Widerstand der Geschwister Scholl und der Weißen Rose bislang nicht widersprochen hat. Aicher spricht auf dem Münsterplatz, wo ein Denkmal an die in jungen Jahren hingerichteten Hans und Sophie Scholl erinnert.
Haintz wünscht sich überdies ein persönliches Gespräch mit OB Czisch und "natürlich steht Ihnen auch unsere Bühne in Zukunft zur Verfügung".
Auf der Kundgebung spricht auch Tina Romdhani, die mit dem Querdenker-Anwalt Haintz Musterstrafanzeigen für Eltern zum Thema Kindergarten, Schule und Mundschutz zum Herunterladen im Internet bewirbt. Sie ist Pressesprecherin der Bürgerinitiative 'Eltern stehen auf'. Als dritter und letzter Redner ist Rechtsanwalt Markus Haintz angekündigt.
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